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Die Begrüßung erfolgte in Form eines Zwiegespräches bei dem Vorsitzende Karin Krämer die lange Liste der eingeladenen Gäste präsentiert.

- Fotos: Dieter Graulich

02.07.12 - Ulrichstein

Hohe Ehrungen und viele Erinnerungen - 50-jähriges Landfrauen-Jubiläum

„Der Landfrauenverein ist ein sehr agiler Verein der für viele Frauen aus Ulrichstein eine Anlaufstelle geworden ist, die sie nicht mehr missen möchten. Sie schätzen den gegenseitigen Austausch und die gemeinsamen Unternehmungen, sie sind davon angetan, sich zusammen weiter zu qualifizieren und für die eigenen Belange zu engagieren. Ihr Verein ist ein Zentrum, in dem Ideen und Aktivitäten gebündelt werden“, betonte Bürgermeister Edwin Schneider am Sonntagnachmittag beim Festkommers zum 50-jährigen Jubiläum. 

Im Gründungsjahr habe das Leben auf dem Land noch ganz anders ausgesehen. Landleben hieß überwiegend noch Landwirtschaft, die Landfrauen waren Bäuerinnen, die Haus und Hof zu versorgen hatten. Frauenrechte und Gleichberechtigung waren noch lange nicht so ausgeprägt wie es heute der Fall sei. Deshalb war es ein wichtiges Ziel der Landfrauen, der harten Arbeit der Bäuerinnen in der Öffentlichkeit Anerkennung zu verschaffen. Ebenso wichtig war es den Gründerinnen, den auf dem Lande doch oftmals recht isoliert lebenden Frauen die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Und auch das Ziel, Frauen in ihrem Bestreben nach Weiterbildung zu unterstützen, spielte schon in der Entstehungszeit eine Rolle.

Seit der Gründung habe der Landfrauenverein Ulrichstein viel erlebt und manchen Wandel durchgestanden: Den Wirtschaftsaufschwung der 60ér Jahre, hohe Arbeitslosigkeit in den 80ér Jahren, den Fall der Mauer und die Öffnung der innerdeutschen Grenze oder zum Beispiel die Ausweitung der Europäischen Union mit den Agrarprogrammen, die  ihre Spuren in der täglichen Arbeit hinterließen. Der sich seit geraumer Zeit vollziehende Strukturwandel im ländlichen Raum habe nicht nur das Bild der Dörfer stark verändert, sondern auch die Aktivitäten. Landfrauen heute seien nicht mehr in erster Linie Bäuerinnen oder bäuerlichen Kreisen entstammend.

Landfrauen heute seien die Frauen, die auf dem Lande leben, aus ganz unterschiedlichen Gründen und befassten sich mit unterschiedlichsten Tätigkeiten. „Ulrichsteiner Frauen haben Power, Ihre vielen Aktivitäten sind der beste Beweis. Ich bin immer wieder sehr beeindruckt davon, was Sie alles leisten, zumal Sie es ja in Ihrer Freizeit tun. Eine Gemeinde ist umso lebendiger, je mehr Bürgerinnen und Bürger sie hat, die Projekte initiieren und sponsern, die sozialen Aufgaben übernehmen oder in Landfrauen-, Kultur- und Sportvereinen aktiv werden“, so Schneider und dankte abschließend für diese nicht mehr wegzudenkenden Aktivitäten. Er wünschte, dass Sie weiterhin so erfolgreich tätig und ein unverzichtbarer Pfeiler des Gemeindelebens bleiben würden.

Pfarrer Manfred Hofmann lud im Anschluss die Anwesenden  zu einer kleinen Reise in die Vergangenheit ein: In das Gründungsjahr des Landfrauenvereins 1962, das Jahr in dem im Frühjahr die große Flut Hamburg unter Wasser setzte und die Beatles ihren ersten Song auf Platte veröffentlichten. Seine Zeitreise begann allerdings auf einem Bauernhof in der höchstgelegenen Stadt Hessens. Hofmann schilderte wie um fünf Uhr der Wecker klingelt und Lisbeth und Karl, so nannte er die Bauersleute, aufstehen, in den Stall gehen und die zwölf Kühe versorgen. Um 6.30 Uhr müssen die Kinder geweckt werden, damit sie rechtzeitig zur Schule kommen. Danach ist den ganzen Tag Hausarbeit für Lisbeth angesagt. Um 17 Uhr muss sie wieder in den Stall. Sie ist schon müde, als sie wieder in die Küche kommt, um das Abendessen für die Familie vorzubereiten. Gegen 20 Uhr will Karl zum Pfannstiel, eine damalige Gaststätte, doch er muss zu Hause bleiben, denn Lisbeth geht zu den Landfrauen um etwas über richtige Ernährung zu erfahren. Am nächsten Mittag wird das Rezept vom Vorabend ausprobiert. Als Lisbeth das Essen aufträgt, sieht Karl Oliven und Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch in einer dampfenden Schüssel, dazu Nudeln und Parmesan Käse. Er will schon losdonnern, da sagt seine Frau: „Probier erst einmal, bevor die wieder meckerst!“. Am Ende des Essens sagte er zu seiner Frau: „Es war gut, dass du gestern Abend bei den Landfrauen warst.“

Hofmann gratulierte abschließend im Namen der Kirchengemeinde und aller Ulrichsteiner Vereine und dankte für deren vielfältigen Mitwirkungen bei den Veranstaltungen. Gratulation und Glückwünsche zum Jubiläum kamen auch von Monika Hild (Nieder-Seemen), der Vorsitzenden des Bezirkslandfrauenvereins Schotten, von Ilse Neumann (Schotten), die bei der Gründung zugegen war, von mehreren Ortsvereinen aus dem Bezirkslandfrauenverein und von den Landfrauen aus Unter-Seibertenrod. Die Jubiläumsfeier hatte das Geburtstagskind mit einem Tanz begonnen und auch beendet. Schriftführerin Elfi Momberger trug die Chronik vor. Des Weiteren wirkte der Chor der Jubilarin unter Leitung von Werner Betz, der Evangelische Posaunenchor unter Leitung von Ullrich Leidner, die Chorgemeinschaft Ulrichstein und der Männergesangverein Meiches, bei mit Dirigenten Werner Betz, mit. Abschluss des Festkommerses im Spiegelsaal des Innovationszentrums war ein gemeinsames Kaffeetrinken.

Hohe Ehrungen gab es auch am Sonntagnachmittag beim Festkommers der Ulrichsteiner Landfrauen anlässlich deren 50-jährigen Jubiläums. Blumen und Präsente gab es Erna Lipp, die bereits vor der Gründung des Ulrichsteiner Vereins Mitglied im Bezirkslandfrauenverein Schotten geworden war. Seit der Gründung am 14. Februar 1962 halten Irma Missikewitsch und Irene Repp dem Verein die Treue und wurden deshalb für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Auf eine 25-jährige Mitgliedschaft blickte Erika Groh zurück und erhielt dafür ebenfalls Blumen und Präsent. Diese gab es anschließend auch für Marie Frank und Irmgard Betz für deren langjährige Vorstandsarbeit. Vorsitzende Karin Krämer dankte den Mitgliedern für deren langjährige Treue zum Verein und wünschte sich, dass die Geehrten noch möglichst lange dem Verein mit Rat und Tat zur Seiten stehen würden. (gr) +++






Mehrere Tänze zeigte die Tanzgruppe der Landfrauen


Werner Betz dirigierte die Chorgemeinschaft Ulrichstein



Interessantes war aus der Chronik, vorgetragen von Schriftführerin Elfi Momberger, zu hören.


Der Evangelische Posaunen bei einem seiner Auftritte


Der Spiegelsaal des Innovationszentrums war voll besetzt

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