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06.07.12 - Fulda

Sieben Prozent ohne Haputschulabschluss in Deutschland - Caritas stellt Studie vor

Bundesweit verlassen rund sieben Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Hauptschulabschluss, in Hessen waren es im Jahr 2009 im Durchschnitt 7,22 Prozent.  Die Quote schwankt jedoch nicht nur zwischen den Bundesländern, die Spreizung reicht im Gebiet der Hessen-Caritas sogar von 4,6 Prozent im Landkreis Limburg-Weilburg bis hin zu 12,00 Prozent in der Stadt Offenbach. Im Mitte Mai vorgestellten Landessozialbericht hat die hessische Landesregierung das Ziel formuliert, dass kein Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen soll.

Um die Ursachen zu evaluieren, die für die Zahl an Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss verantwortlich sind, hat der Deutsche Caritasverband in Zusammenarbeit mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung die Studie „Bildungschancen vor Ort“ durchgeführt. Die heute in Berlin vorgestellte Studie weist nach, dass ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Quote der Abgänger ohne Hauptschulabschluss und den sozioökonomischen Gegebenheiten (Arbeitslosenquote oder Anteil der Förderschüler) vor Ort besteht und dass das jeweilige Bundesland einen Einfluss auf die Quote hat. Hessen liegt mit Bremen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Schleswig-Holstein, Berlin und dem Saarland im Mittelfeld. Es ist jedoch auch ein Ergebnis der Studie, dass kein Faktor allein wirksam ist. Außerdem hat die Verschuldungssituation einer Stadt erstaunlicherweise nicht unbedingt einen Einfluss auf den Bildungserfolg.

In der Studie wurde zudem untersucht, wie es gelingen kann, Schüler vor Ort zu unterstützen. Erfolgsfaktoren sind nach Ergebnissen der Analyse gute Unterstützungsleistungen der Kommune und die starke Vernetzung der Akteure vor Ort. Entscheidend ist der politische Wille zur Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher.

Franz-Josef Kiefer, Direktor des Caritasverbandes Darmstadt setzt vor allem auf Projekte wie die SchuB-Klassen (Lernen in Schule und Betrieb), in denen Schule und Berufsausbildung vernetzt werden: „Die Schaltstelle zwischen Schule und Beruf muss bei vielen Jugendlichen mit Problemen intensiv betreut werden, damit ein Abschluss gelingen kann. Die Erziehungsberatung unseres Caritasverbandes stellt als Träger hierfür beispielsweise das Personal im Landkreis Bergstraße. Die sozialpädagogische Betreuung sorgt dafür, dass die Rahmenbedingungen bei den Jugendlichen stimmen.“ Insgesamt sei der für die Bergstraße zuständige Landrat Matthias Wilkes sehr engagiert, gleichzeitig Schuldezernent und nehme das Thema entsprechend ernst. Der Landkreis Bergstraße liegt mit 5,74 Prozent Schülern ohne Abschluss unter dem hessenweiten Durchschnitt.

Konträr ist die Situation in der Stadt Offenbach mit der hessenweit höchsten Abbrecherquote von 12 Prozent. „Wir haben massive strukturelle Probleme und den deutschlandweit höchsten Migrationsanteil“, resümiert Bernd Bleines, Direktor des Caritasverbandes Offenbach. Nur durch frühkindlicher Förderung gepaart mit Unterstützung der Eltern wie beispielsweise im „Hippy-Projekt, bei dem die Caritas als Träger fungiere, ließen sich diese Probleme beheben. „Die Kinder brauchen Sprachförderung, die Eltern müssen Erziehungskompetenzen lernen. Wenn die Kinder erst in der Hauptschule sind, ist es dafür meist schon zu spät. Derartige Projekte wie auch die Umwandlung von Kitas in Familienzentren müssten flächendeckend eingeführt werden“, so Bleines. Der Deutsche Caritasverband und die Caritas vor Ort werden sich in die Debatte zur Befähigung und in das Ringen um konkrete Lösungen vor Ort weiterhin engagiert einbringen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Claudia Beck von der Pressestelle des Deutschen Caritasverbandes in Berlin unter der Telefonnummer 030 284447-43

oder unter der E-Mail pressestelle@caritas.de. Die ganze Studie können Sie unter www.caritas.de/bildungschancen nachlesen. Die Aufstellung der Daten auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte liegt bei. +++

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