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18.07.12 - Sandberg

Facettenreichtum der Rhöner Holzschnitzkunst zeigen - neues EU-Projekt gestartet

Rund um das Thema Holz dreht sich ein weiteres Projekt  aus dem EU-Förderprogramm Leader, für das es soeben grünes Licht gab.  „SCHNITZ|STAND|ORT|RHÖN“ - unter diesem Motto vermarkten sich künftig  die Rhöner Orte Sandberg, Bischofsheim, Oberelsbach und Bad Kissingen. Einheimische und Besucher sollen bei vielerlei Aktivitäten den Facettenreichtum der traditionellen Rhöner Holzschnitzkunst,  Holzbildhauerei, Handel und den Transfer zu modernen Arbeiten mit Bronze  entdecken und erleben. Ob Spielzeug, Krippen, Faschingsmasken, Gebrauchsgegenstände oder  Bildhauerarbeiten, die Bandbreite des Rhöner Holzschnitzkunst ist  faszinierend.

Auf dem Bild: Kulturreferent der Stadt Bad Kissingen Peter Weidisch, Bürgermeisterin Birgit Erb, Karl-Heinz Suhl (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Otto Funk (Stadtrat Bad Kissingen), Wolfgang Fuchs (Regionalmanager), Cordula Kuhlmann (Regionalmanagerin), Bürgermeister Detlef Beinhauer, Bürgermeister Udo Baumann, stellvertretender Landrat Helmut Will.

„Holzbildhauerei und Holzschnitzkunst spielen in den  Rhöner Gemeinden Sandberg, Bischofsheim und Oberelsbach seit jeher eine  wichtige Rolle und haben zu führen Handelsbeziehungen zum Weltbad  Kissingen geführt“, erläuterte Bürgermeister Detlef Beinhauer im Rahmen  der Übergabe des Fördermittelbescheids durch Karl-Heinz Suhl, Amt für  Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt, im Rathaus von  Sandberg. Die Gemeinde Sandberg hat federführend für die Projektkommunen  die Antragstellung und Abwicklung der Leader-Mittel übernommen, die  Projektentwicklung, Fördermittelbeantragung und Umsetzung wird  wesentlich von den Regionalmanagerinnen Cordula Kuhlmann und Ursula  Schneider unterstützt.

In der Rhön hergestellte Stücke wurden mehrfach auf Gewerbeaustellungen  prämiert und bis nach Amerika und China exportiert. Dokumentiert wird  dies bereits in der Abteilung „SpielzeugWelt“ im Museum Obere Saline in  Bad Kissingen. Gerade in diesem spannenden Thema und in der  übergreifenden Zusammenarbeit der Kommunen liegt auch die  Einzigartigkeit des Vorhabens, das besondere Impulse für die  Regionalentwicklung geben wird, so Regionalmanagerin Cordula Kuhlmann. Im Rahmen des neuen Leader-Projektes werden die vier Partnerkommunen nun  unter dem Dach „SCHNITZ|STAND|ORT|RHÖN“ ihre Besonderheiten rund um  Holzschnitzerei, Handel und Bildhauerkunst gemeinsam darstellen und so  einer breiten Öffentlichkeit näher bringen. Im ersten Schritt wird eine  örtliche Agentur ein gemeinsames Erscheinungsbild sowie umfangreiches  Werbematerial und einen Internetauftritt zur touristischen Vermarktung  entwickeln. Besonderheit bilden hierbei neu zu entwickelnde  Informationsstelen für alle vier SCHNITZ|STAND|ORTE. Die Kosten für das  Projekt „SCHNITZ|STAND|ORT|RHÖN“ belaufen sich auf knapp 51.000 Euro, 60  Prozent der Nettokosten trägt Leader, die weiteren Kosten verteilen sich  auf die vier Kommunen. Ein thematischer Schwerpunkt in Sandberg bilden die „weißen Holzpferde“,  die der in Bad Kissingen ansässige Händler Friedrich Meinel im 19. und  20. Jahrhundert in Sandberg und den umliegenden Walddörfern produzieren  ließ und in alle Welt exportierte.

In Bischofsheim steht die  traditionsreiche staatliche Berufsfachschule für Holzbildhauerei im  Vordergrund, eine der ältesten Holzschnitzschulen Deutschlands und die  einzige in Nordbayern. Wie Bürgermeister Udo Baumann ergänzte, habe die  Stadt Bischofsheim bereits Sammlerstücke erworben, unter anderen von den  ehemaligen Leiter der Schule Uwe Günter und Philipp Mendler. Der Markt Oberelsbach wird den Schwerpunkt vor allem auf seine  Fasenachtsmasken legen. Das Oberelsbach über keine eigene Maskensammlung  verfügt wird auf die Zusammenarbeit mit dem Rhönmuseum in Fladungen  zurück gegriffen, ergänzte Bürgermeisterin Birigt Erb. Zudem ist die  Rhöner Straßenfasenacht als Event geplant. Bad Kissingen schließlich zeigt in seiner SpielzeugWelt im Museum Obere  Saline anschaulich die Geschichte der Holzspielzeugherstellung in der  Rhön in Zusammenhang mit dem Absatzmarkt in Bad Kissingen und dem  Kissinger Händler Meinel.

Schon jetzt sind Folgeprojekte geplant. So soll in Sandberg ein  Ausstellungspavillon entstehen und im Ortsteil Langenleiten ein Kunstanger. Das Projekt SCHNITZ|STAND|ORT|RHÖN macht erstmals für Gäste und  Einheimische die regionale Geschichte der Holzschnitzkunst und die  Handelsbeziehungen nach Bad Kissingen und alle Welt sichtbar, stärkt  einerseits die Identität und den Respekt für die eigene Heimat bei den  Einheimischen und weckt andererseits die Neugier von Touristen zu diesem  attraktiven Thema. Unterstützung von Seiten des Landkreis Rhön-Grabfeld sicherte der  stellvertretende Landrat Helmut Will zu. Das Projekt sei einzigartig,  eine Verbindung von zwei Städten, einem Markt und einer Gemeinde über  zwei Landkreise hinweg habe es bislang noch nicht gegeben. „Warum hat man das nicht schon viel früher gemacht“, fragte sich  Leadermanager Wolfgang Fuchs. Doch die ersten Anläufe in diese Richtung  im Jahr 1992 und 1993 verliefen im Sande, ebenso spätere Versuche eine  Kooperation auf die Beine zu stellen. Nun sei die Zeit endlich reif.  Alle Akteure seien aufgefordert an den Erfolg des SCHNITZ|STAND|ORT|RHÖN  zu glauben, um das Projekt erfolgreich fortzuentwickeln. „Nur ein paar  Stehlen und Flyer anzuschaffen, da ist es nicht.“ Es müsse  weiterreichende wirtschaftliche und auch künstlerische Entwicklungen  nach sich ziehen. (me) +++

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