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18.07.12 - Neu-Ulrichstein

Zu grünen Pünktchen im Wasser degradiert? - Algen-Forschungsprojekt

Mit dem bloßen Auge fast unsichtbar, doch sind sie ständig in unserer Umgebung: Algen. Ein Forscherteam nimmt derzeit am Forschungszentrum Neu-Ulrichstein die Spurensuche der Kleinstlebewesen im kühlen Nass auf. Oft sind Algen nur als grüner Farbton im Wasser erkennbar, doch steckt in den wenig erforschten Naturtalenten enormes Potential. Für die Schadstoffbewertung, zur Wasseraufbereitung und selbst zur Bioenergieerzeugung werden Algen eingesetzt. So könnten die rasant wachsenden Algen zum Beispiel den Mais bei der Biomasseproduktion in den Schatten stellen.

Seit rund einem halben Jahr widmen sich die Landschaftsökologin Friederike Breuer und der Umweltingenieur Dennis Fennel gemeinsam mit drei weiteren Forschern den kleinen Wasserorganismen. Ein Forschungskonsortium von fünf Partnern entwickelt dazu in der Forschungsanlage bei Homberg ein spezielles Messgerät. „Insgesamt geht es darum“, so die diplomierte Landschaftsökologin Friederike Breuer, „dass wir ein Messsystem entwickeln, das es ermöglicht Algen direkt am Gewässer messen zu können".

Der Schwerpunkt der gebürtigen Frankfurterin liegt dabei in der Erforschung des Verhaltens und der Anpassung von Algen an unterschiedliche Umweltbedingungen. „Bisher müssen Algen sehr aufwendig unter dem Mikroskop bestimmt werden, es dauert Tage und Wochen bis eine Reihe von Proben ausgewertet ist“, so die angehende Doktorandin. Mit dem in der Entwicklung befindlichen Gerät könnten zukünftig Algen direkt gemessen werden, dadurch kann dann in Echtzeit beispielsweise der Einfluss von Schadstoffen im Wasser erfasst werden. „Algen sind für unser Ökosystem sehr wichtig und werden von den Behörden überwacht“, erklärte sie weiter. Nach ihren Angaben spielen die vielfältigen Algenarten als sogenannte Primärproduzenten eine sehr wichtige Rolle im Ökosystem. Sie können extrem schnell Biomasse bilden, die dann als Nährungsgrundlage für alles weitere Leben nötig ist. Direkt zum Einsatz kam das Know-how der Forscherin bereits an Vogelsberger Flüssen und Bächen. Mit dem Prototyp des Gerätes untersuchte sie die Situation der Algen in der näheren Umgebung von Homberg (Ohm). „Die Vielfalt der Algen in Bächen wie der Gleenbach, der Antrifft oder der Schwalm ist verblüffend, da laut Literatur die Algen im Fließgewässer eine untergeordnete Rolle spielen sollen“, so ihre Feststellung. In Zukunft wird sie diese Algen im Labor weiter züchten, um hier die Messtechnik verbessern zu können.

Die Technische Seite bearbeitet der Ingenieur für Umwelttechnik Dennis Fennel. Er erhielt im Rahmen des Projektes ebenfalls eine Einstellung am Forschungszentrum. In Kooperation mit dem bayrischen Gerätebauer Dr. Volkmar Gerhardt, akademischer Direktor a.D. der Universität Regensburg, entwickelt er nun die einzelnen Module des Messgerätes. „Mechanische Funktionen, Platinenanfertigung oder Mikroprozessorprogrammierung, der Bau des Gerätes ist umfassend“, erläuterte er zum Umfang der Messapparatur. +++




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