Urteil im Stalker-Mordprozess: Bad Hersfelder (23) muß 13 Jahre in Gefängnis

Ein 23-jähriger Mann aus Bad Hersfeld muß 13 Jahre ins Gefängnis: Das Landgericht in Weiden in der Oberpfalz verurteilte den jungen Mann wegen Mordes an einer damals 21-jährigen jungen Mutter. Der Hersfelder hatte das spätere Opfer im Internet kennengelernt und war kurzerhand in den Wohnort der Bekannten nach Vohenstrauß in die Oberpflaz gezogen. Da die Frau seine Liebe nicht erwiderte habe, hatte der Mann seine Bekanntschaft im Treppenflur vor der Wohnung der Frau erstochen.

Das Schwurghericht um dem Vorsitzenden Richter Walter Leupold verurteilte den Mann zu 13 Jahren Haft und ordnete die Unterbringung in einer Psychatrie an. Es seien die Merkmale eines Mordes ("Niedrige Beweggründe") gegeben, der Mann sei jedoch wegen einer Persönlichkeitsstörung vermindert schuldfähig, erklärte der Pressesprecher des Landgerichts, Richter Markus Fillinger, gegenüber osthessen-news. Es sei damit zu rechnen, dass der Verurteilte wohl auf lange Sicht in psychatrischer Behandlung bleiben muß.

Das Opfer und der mutmaßliche Täter hatten sich im vergangenen Sommer im Internet kennengelernt. Obwohl die junge Frau schon früh klargestellt hatte, dass sie keine Beziehung mit ihm eingehen wolle, suchte er sich in in dem bayerischen Wohnort der 21-Jährigen eine Arbeit und zog in eine Pension - unweit der Wohnung seiner Angebeteten. Zwischen den beiden kam es immer wieder zu Konflikten, gegenseitig zeigten sie sich mehrfach wegen Stalkings an.

Die Situation eskalierte nach Ansicht des Gerichts, als der 23-Jährige seine Arbeit als Lagrist verlor. Anfang November vergangenen Jahres steckte er sich demnach ein Küchenmesser ein, klingelte bei der Frau und stach viermal zu. Das Opfer verblutete im Hausflur. Der Angeklagte stellte sich wenige Stunden später per Notruf der Polizei. (Hans-Hubertus Braune) +++