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Inmitten von Hackschnitzeln der Biomasse-Wärmeversorgungsanlage (von links): SPD-Genossen Rita Rösch, Anette Karl, Caroline Holzinger, René van Eckert und Matthias Kihn mit Ulrich Leber und Michael Gottwald. - Foto Partl
09.08.12 - Bad Neustadt
Lauter Hackschnitzel: Annette KARL (SPD/MdL) im Biomasseheizkraftwerk
Als zweiten Teil ihres Besuchs in Bad Neustadt wollte die SPD-Landtagsabgeordnete Annette Karl sich noch unbedingt das Biomasseheizkraftwerk in Bad Neustadt ansehen. Ulrich Leber, technischer Leiter der Stadtwerke, und Michael Gottwald (Überlandwerk Rhön), informierten einerseits über das Wärmenetz, aber auch insbesondere über das Betreiberkonstrukt mit kommunaler Beteiligung. Das noch relativ neue Biomasse-Heizwerk entstand auf dem Gelände des kommunalen Stromversorgers Überlandwerk Rhön GmbH. Neben der Kreisklinik versorgt es zurzeit acht Schulen, die sich in Trägerschaft des Landkreises Rhön-Grabfeld und der Stadt Bad Neustadt befinden, erläuterten die Fachmänner.
Die Einführung der Fernwärme ermögliche eine umweltschonende regernative Wärmeversorgung, da für die zentrale Heizungsanlage zur Wärmeerzeugung bisher kaum genutzte Energie-Potenziale aus der Landschaftspflege und Waldrestholz zu Hackschnitzel verarbeitet verwendet werden. Die Anlage wird zu beinahe 90 Prozent mit regenerativem Brennstoff betrieben, wodurch Öl gespart und der Schadstoffausstoß CO² erheblich reduziert wird, unterstrich Leber. Gesellschafter der im Dezember 2009 gegründeten Biomasse-Wärmeversorgung GmbH mit Sitz in Bad Neustadt seien neben der Stadt Bad Neustadt mit ihren Stadtwerken (33 Prozent) weiter die Überlandwerk Rhön GmbH (17 Prozent), die Bayerische Rhöngas GmbH (17 Prozent), dem Landkreis Rhön-Grabfeld (16,5 Prozent) sowie das Kommunalunternehmen des Landkreises Rhön-Grabfeld (16,5 Prozent).
Knapp vier Millionen Euro wurden investiert in das ehemalige Schaltwerk des Überlandwerkes Rhön, das damals nur noch als Lager genutzt wurde. Entsprechende Technik und Biomassekessel mussten eingerichtet werden, ebenso ein Holzlager mit Zufuhrtechnik für den Biomassekessel. Die Netzlänge erreicht knapp drei Kilometer. Die jährlich gelieferte Fernwärme ersetzt zirka 790.000 Liter Heizöl, was dem benötigten Verbrauch von zirka 280 Familienhaushalten entspricht. Das entspricht gleichzeitig einer CO²-Einsparung von zirka 2.150 Tonnen jährlich. Soweit die imposanten technischen Daten. Die Biomasse-Wärmeversorgung ging erst im Oktober letzten Jahres in Betrieb, hat damit aber schon ihre Bewährungsprobe souverän gemeistert, zeigten sich die Fachmänner einig. (ger)+++