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10.08.12 - Kinzigtal

Sicherer Schulstart: ein neuer Lebensabschnitt für Kinder und Eltern

Der erste Schultag – ein neuer Lebensabschnitt für Kinder und Eltern In den nächsten Tagen bestimmen wieder große und kleine Schüler zu Fuß, mit dem Fahrrad oder in Bussen und Bahnen das Bild auf unseren Straßen. Das „Abenteuer Schule“ soll auch im Straßenverkehr sicher beginnen. Mit der Aktion „Schulwegsicherung, -überwachung und -begehung 2012“ begleitet die Polizei den Schulstart. Die Schulanfänger zählen nicht nur zu den Jüngsten unter den Verkehrsteilnehmern, sondern sie sind auch gleichzeitig die Schwächsten, die noch zaghaft und mit großer Unsicherheit Erfahrungen im Straßenverkehr sammeln müssen. Schon aufgrund ihrer geringen Körpergröße fehlt ihnen der nötige Überblick im Straßenverkehr – zudem werden sie leicht übersehen. So sollten die Kinder immer helle Kleidung, sowie den Schulranzen möglichst mit Reflektoren tragen, um gut erkennbar zu sein. Kinder sehen und hören anders als Erwachsene und benötigen mehr Zeit als ein Erwachsener für die Reaktion im Straßenverkehr. „Sie sind keine kleinen Erwachsenen, sie sehen die Welt aus einer ganz anderen Perspektive. Kinder können Geschwindigkeiten herannahender Autos noch nicht einschätzen, ihr Blickwinkel ist eingeschränkt, sie erkennen Fahrzeuge tatsächlich erst viel später als Erwachsene“, erklärt die Verkehrssicherheitsexpertin des Polizeipräsidiums Südosthessen, Susanne Wendt und ergänzt: „Der Straßenverkehr ist Stress für die kleinen ABC-Schützen, sie lassen sich leicht ablenken – haben andere Dinge im Kopf – ein spielender Hund zum Beispiel, ist viel interessanter und schon vergisst das Kind beim Überqueren der Straße, auf den Verkehr zu achten.“ 

Im Zuständigkeitsbereich des PP Südosthessen waren im Jahr 2011 achtzehn Mal Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren an Unfällen beteiligt. Hierbei wurden zwei schwer- und sechzehn leicht verletzt. In nahezu allen Fällen sind die Kinder auf die Fahrbahn gelaufen, ohne auf den Verkehr zu achten. Nicht immer waren es Schulwegunfälle, dennoch zeigt die Statistik eindeutig die Gefahren für die Kinder. „Kinder müssen lernen, die Gefahren im Straßenverkehr zu erkennen, betont die Polizeihauptkommissarin und stellt heraus, dass das richtige Verhalten geübt werden muss. Jeder Schulweg ist anders – eines ist jedoch immer gleich: Eltern können mit ihren Kindern den Schulweg trainieren. Dabei ist der Kürzeste nicht unbedingt der Sicherste. Straßen sollten immer nur an Ampelanlagen, Zebrastreifen oder Fußgängerfurten überquert werden. Dafür ist es wert, einen Umweg in Kauf zu nehmen.

Zum Üben noch ein Tipp: Lassen Sie sich von ihrem Kind „an die Hand“ nehmen. Tauschen Sie die Rollen und lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule bringen. Das fördert das sichere Gefühl des Nachwuchses und Sie bemerken schnell, ob es noch Unsicherheiten gibt. Ein sicherer Schulweg wird jedoch nicht nur durch das richtige Verhalten der Kinder und der sie begleitenden Elternteile bestimmt, sondern auch durch ein vorausschauendes Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer. Denn bald müssen die „i-Dötzchen“ mehrheitlich selbständig ihren Schulweg bewältigen. Um sie darauf gründlich vorzubereiten, hat die Verkehrsexpertin wichtige Tipps für Eltern und Autofahrer: -Üben Sie mit Ihren Kindern den sicheren Schulweg -Seien Sie Vorbild für Kinder -Nehmen Sie Rücksicht -Rechnen Sie ständig damit, dass Kinder zu unüberlegtem und spontanen Verhalten neigen -Reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit -Seien Sie bremsbereit -Sichern Sie Ihre Kinder im Auto mit Rückhaltesystemen -Parken Sie nicht auf Schulwegen Susanne Wendt appelliert: „Fahren Sie im Bereich von Schulen und Haltestellen besonders defensiv und vorsichtig und nehmen Sie generell Rücksicht auf die Schwächeren im Verkehr. Kinder ahmen die Verhaltensweisen der Erwachsenen oder älterer Kinder nach“, so die Hauptkommissarin weiter. „Seien Sie Vorbild; dies ist ein recht einfacher Weg, um ein verkehrssicheres Verhalten der jüngeren Verkehrsteilnehmer zu erreichen.“ Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass insbesondere polizeilichen Maßnahmen bei den Kindern nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Die Anfängerklassen jeder Grundschule bekommen in den ersten Schulwochen Besuch von Polizeibeamten, die ihnen das richtige Verhalten auf dem Schulweg noch mal zeigen, auf besonderen Gefahren des Straßenverkehrs in Schulnähe hinweisen und das richtige Verhalten mit den ABC-Schützen aktiv üben. Dazu wird die Polizei mit Beginn des neuen Schuljahres auf die Verkehrssituation rund um die Grundschulen ein besonderes Augenmerk richten.

Viele Eltern bringen ihren Nachwuchs mit dem Auto zur Schule, weil sie das Bedürfnis haben, ihre Kinder zu beschützen. Dann allerdings stehen die „Eltern-Taxis“ kreuz und quer an den Schulen. Wagentüren klappen auf und zu, Kinder springen von der Rückbank auf die Straße. Das gefährdet alle Kinder, die auf dem Weg zur Schule sind. Die Kinder brauchen den Schulweg zu Fuß, um ihre Eigenverantwortlichkeit weiter zu entwickeln. Wenn ein Bringen unumgänglich ist, lassen Sie das Kind in der Nähe der Schule aussteigen und zumindest den Rest des Weges zu Fuß gehen. Leider zeigt die Vergangenheit auch, dass immer noch Kinder im Auto nicht ordnungsgemäß gesichert sind. Selbst ein Aufprall mit geringer Geschwindigkeit kann dann schon schlimme Folgen haben. „Sichern Sie Ihr Kind auch auf kurzen Strecken mit dem Gurt in einem geeigneten Sitz“, appelliert Wendt. Im Bereich von Schulen gilt meistens Tempo 30! „Wussten Sie, dass der Anhalteweg Ihres Fahrzeugs bei 50 Stundenkilometern mehr als doppelt so lang ist wie bei 30 Kilometern pro Stunde? Bei plötzlichem Auftauchen eines Kindes kann der Unterschied fatale Folgen haben“, ermahnt die Verkehrsexpertin. „Wenn Schüler, Eltern und Autofahrer mit der nötigen Umsicht, Vorsicht und Rücksicht unterwegs sind, freuen wir uns gemeinsam auf einen schönen Start ins neue Schuljahr“, resümiert Susanne Wendt.+++

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