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23.08.12 - Hanau

Experten fürs eigene Leben - Menschen mit Behinderung arbeiten an eigenen Zielen

„Schatzsuche nach versteckten Bedürfnissen“ hieß ein Projekt im Gärtnerhaus der Lebenshilfe Hanau. Zwei Studierende diskutierten und arbeiteten dort zwei Tage gemeinsam mit sechs Menschen mit Handicaps. Ihr Ziel: Die neuen Teilhaberechte der UN-Behindertenrechtskonvention zu erforschen und Anregungen zu deren Umsetzung zu geben.   Dank der UN-Behindertenrechtskonvention, die Deutschland 2009 ratifiziert hat, rücken die Themen „Teilhabe“ und „Inklusion“ zunehmend in den Vordergrund gesellschaftlicher Debatten. Zudem bieten die rechtlichen Rahmenbedingungen neue Möglichkeiten, damit Menschen mit Behinderung ihr Leben selbstbestimmter und eigenständiger führen können. Bisher ist der Alltag von Menschen mit Behinderung vielfach stark durch räumliche Barrieren geprägt. Auch die „Barrieren in den Köpfen“, welche das Leben in der Gemeinschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen oft erschwerten, kamen während der Projekttage zur Sprache.

Das Projekt „Schatzsuche nach versteckten Bedürfnissen“ will die Teilhaberechte gemeinsam mit den Betroffenen erforschen und Impulse zur Umsetzung geben. Dafür haben sich die beiden Studenten Björn Bätz und Jens Steinmetz aus dem Studiengang M. A. Sozialraumentwicklung und -organisation an den Hochschulen Rhein-Main und Fulda kürzlich mit sechs Menschen mit Handicaps und vier Begleitern aus den Bereichen Betreutes Wohnen, Wohnstätten und Werkstätten des BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.) getroffen. Das Sozialunternehmen bietet an mehr als 45 Standorten im Main-Kinzig-Kreis Beratung, Wohnmöglichkeiten, Arbeitsplätze sowie Bildung und Qualifizierung für Menschen mit Beeinträchtigungen an. Im Verlauf einer zweitägigen Zukunftswerkstatt im Gärtnerhaus der Lebenshilfe Hanau hatten die Beteiligten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch.

Neben Darstellungen der rechtlichen Grundlagen und der aktuellen sozialpolitischen Entwicklungen lag das Hauptaugenmerk auf den Bedürfnissen und Wünschen der Menschen mit Behinderung. Mittels Fotos aus ihrem Alltag, die sie vorab fotografiert hatten, bildeten sie ihre Barrieren und Bedürfnisse ab. Durch gezieltes Nachfragen, intensive Diskussionen und  gemeinsames Reflektieren wurden Ressourcen für alle Beteiligten aufgezeigt.  Auf Netzwerkkarten stellten die Menschen mit Handicap ihre Lebenswelt, Barrieren und ihre Wünsche dar. Aus diesen wurden dann gemeinsame Ziele herausgearbeitet, die nach Ansicht der Menschen mit Behinderung zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen beitragen sollen. So sehen sie sich als Experten für das eigene Leben, die mehr Mitspracherecht in allen Bereichen einfordern. Zu den genannten Wünschen gehörten unter anderem mehr Aufmerksamkeit, eine eigene Wohnung oder eine Ausbildung, die den besonderen Bedürfnissen Rechnung trägt. +++

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