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- Fotos: Anne Baumann

29.08.12 - FULDA

Auf fürstlichen SPUREN: "Wachse hoch, Oranien!" über Fuldas Regenten

Er war der erste weltliche Regent Fuldas und hat in der Fuldischen Geschichte Vieles bewegt. Er gründete die Evangelische Gemeinde und löste die Universität auf. Die Rede ist von Wilhelm Friedrich Prinz von Oranien-Nassau, der vier Jahre in der Barockstadt lebte und regierte. Seiner Erforschung haben sich rund 50 Experten aus Deutschland und den Niederlanden verschrieben, die sich vom 28. bis zum 30. August 2012 in Fulda begegnen. Unter der Überschrift „Wachse hoch, Oranien!“ diskutieren sie drei Tage über den ehemaligen deutschen Fürsten und beleuchten dessen Wirken in den Jahren 1802 bis 1806 als Station des Prinzen auf seinem Weg zum ersten König der Niederlande.

„Die Niederlande werden von 2013 bis 2015 ihres dann 200 Jahre alten Königtums gedenken. Dessen Begründer, der erste niederländische König Wilhelm I., absolvierte zuvor in Fulda, Corvey, Dortmund und Weingarten gleichsam seine Lehrjahre als Regent.“, so Josef Hoppe, Sprecher der Bürgerschaftlichen Initiative in Fulda. Welche Stationen der Fürst explizit prägte, wurde am Dienstagabend in einer Stadtführung mit Dr. Thomas Heiler, Leiter des Stadtarchivs und des Kulturamts der Stadt Fulda, deutlich. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, was denn konkret an den Erbprinz Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau erinnert? Erste Station war das „Haus Oranien“ am Heinrich-von-Bibra Platz, an dem der Regent 1803 die Evangelische Gemeinde ein Fulda gründete. Im Gebäude selbst erinnert das Wappen der königlichen Eltern an das Wirken der Familie Oranien (siehe Bild oben).

Am Vonderau-Museum erinnerte der ehemalige Kulturamtsleiter Dr. Werner Kirchhoff daran, dass Wilhelm Friedrich 1805 die Universität auflöste und stattdessen eine akademisches Lyzeum und Gymnasium gründete, das ab 1835 humanistisches Gymnasium war. Eine Zeit lang sei das Gebäude des Vonderau-Museums laut Kirchhoff sogar als Kaserne genutzt worden, da Oranien hier sein Landesmilitär unterbrachte. Die heutige Musikschule in der Buseckstraße erinnert noch stark an die damaligen Bauten und Vorstellungen des deutschen Fürsten. Das ehemalige Kapuzinerkloster wurde 1803 aufgehoben und zum Krankenhaus umgebaut „mit einem zur damaligen Zeit hochmodernen Grundriss“, so Kirchhoff.

So wurde am Dienstagabend deutlich: der erste Fuldaer Regent hat seine Spuren in der Barockstadt hinterlassen. Doch nicht nur die Stadtführung, auch Vorträge in den kommenden beiden Kongresstagen, werden das Wirken des deutschen Fürsten in den Blick nehmen. Zum Empfang am Dienstagabend mit Oberbürgermeister Gerhard Möller, zeigte sich dieser überzeugt vom Nutzen der Konferenz für die Stadt: „Jedes Jahr kommen zahlreiche geschichtsinteressierte Gäste aus den Niederlanden nach Fulda, um jene Stadt kennen zu lernen, in welcher der erste niederländische König, damals noch Erbprinz von Oranien-Nassau, als Fürst zu Fulda und zu Corvey, Graf zu Dortmund und Herr zu Weingarten von 1802 bis 1806 gewirkt hat, ehe er 1814 die Regentschaft der Niederlande übernahm.“    

Über weitere Details zum Programm der dreitägigen Konferenz, informiert ein Flyer, der unter anderem in der Tourist Information, im Bürgerbüro der Stadt Fulda, im Kulturamt und in der Volkshochschule der Stadt ausliegt. (ba) +++


Dr. Thomas Heiler blickt in Richtung Haus Oranien, das an den deutschen Fürsten erinnert.

Die Konferenzgäste kamen zum großen Teil aus den Niederlanden.


Während der Stadtführung besuchten sie Wirkungsstätten des Regenten.

Im Vonderau-Museum war erst das päpstliche Seminar, bevor es durch Oranien genutzt wurde.


Ein ehemaliger Altar aus der Universitätskirche fand seinen Platz im Vonderau-Museum.

So sah es zu Wilhelms Zeiten aus: die heutige Musikschule in der Buseckstraße.


Das Gebäude war erst Kloster, dann Hospiz und ist jetzt Schule.

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