Einzigartige Live-Einblicke in laufende Darm-OP im Med. Zentrum Eichhof

70 Abiturienten der Beruflichen Gymnasien in Schlüchtern und Alsfeld sowie 22 Schüler der Krankenpflegeschule des Vogelsbergkreises in Alsfeld werden ihre Besuche im Medizinischen Zentrum Eichhof so schnell nicht vergessen: Sie verfolgten eine Darm-OP auf einer Leinwand in einem Konferenzraum live. Die Vorgänge im OP-Saal wurden durch verschiedene Kameras in den Konferenzraum übertragen. Eine endoskopische Kamera, die in den Bauchraum eingeführt wird, zeigte Aufnahmen aus Sicht des Chirurgen. Dr. Hilfenhaus war als Operateur mit einem Head-Set ausgestattet, sodass die Schüler auch während der Operation Fragen stellen konnten, die von ihm direkt beantwortet wurden.

Die Eingriffe erfolgten aufgrund einer Divertikulose/Divertikulitis. Es handelt sich hierbei unter anderem um eine ernährungsbedingte Veränderung der Dickdarmwand, die immer häufiger auftritt.

Wie wird eine Darm-OP vorbereitet? Wer wirkt dabei mit? Wie geht der Operateur vor? Diese Fragen haben die Schüler des Beruflichen Gymnasiums der Kinzigschule in Schlüchtern und der Max-Eyth-Schule in Alsfeld in ihrem Leistungskurs Gesundheit behandelt. Auch die Schüler des ersten Lehrjahres der Krankenpflegeschule, die den Pflegenachwuchs für die Krankenhäuser in Alsfeld und Lauterbach ausbildet, wissen, was in einem Operationssaal vor sich geht. Die theoretischen Kenntnisse der Schüler konnten so mit praktischen Einsichten und Erfahrungen vertieft werden.

Dr. Rüdiger Hilfenhaus, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Medizinischen Zentrum Eichhof, hat die insgesamt 92 Schüler an zwei Vormittagen eingeladen, eine echte Darm-OP live zu verfolgen. „Was die Vernetzung mit Übertragungstechnik angeht, gehören unsere Operationssäle zu den Modernsten in Deutschland", berichtet Hilfenhaus. Die Schüler profitierten somit von der innovativen Technik des Krankenhauses, die eigentlich für die fachbezogene Weiterbildung der Chirurgen vorgesehen ist.

Hilfenhaus operiert, so oft es geht, mit der Schlüsselloch-Technik, die ohne große Schnitte auskommt. Die Videokamera wird vom Operateur durch eine kleine Öffnung in der Bauchhöhle dorthin manövriert, wo der Patient Hilfe braucht. Dieses Verfahren ist für den Patienten sehr viel schonender, verlangt vom Operateur aber große Erfahrung.

Für Hilfenhaus ist das erstmalige Demonstrieren einer Operation mithilfe moderner Übertragungstechnik ein wichtiges Mittel, um für die medizinischen Berufe - auch und gerade im Medizinischen Zentrum Eichhof in Lauterbach - zu werben.

Die Teilnehmer zeigten sich begeistert. „Das Verfolgen der Operation ist wie ein Geschenk für uns. Viele unserer Abiturienten werden jetzt in medizinische Berufe gehen. In der Medizin-Theorie haben wir ein hohes Niveau, aber für die praktische Medizin fehlte uns bisher die Zeit und die Gelegenheit", sagten die Leistungskurs-Lehrerinnen Dr. Verena Czerney und Dr. Claudia Scheithauer von der Kinzigschule in Schlüchtern. „Solche Einblicke in eine echte Operation bekommt man sonst nie", lobt auch Lehrerin Andrea Weidmann von der Max-Eyth-Schule in Alsfeld.

Carsten Reitz von der Krankenpflegeschule in Alsfeld lobte, dass seine Schüler dank der modernen Technik von außen Einblicke in die Abläufe einer Operation bekämen, die bei einem Einsatz als Pflegeschüler im Operationssaal so nicht möglich wären.+++