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Gerhard Möller (Oberbürgermeister Fulda, Aufsichtsratsvorsitzender GWV), Sibel Sagdic ( (Standortinitiative Deutschland Land der Ideen), Martin Heun (Geschäftsführer GWV Fulda), Marco Soika (Deutsche Bank), Bernd Woide (Landrat Kreis Fulda) und Michael Brand (CDU/MdB) - Fotos: Anna Medlin

09.09.12 - GROßENLÜDER

Ein Ort im Land der Ideen ist es - die Biogas-Anlage auf dem Finkenberg ist seit dem Samstag offizieller Preisträger der Bundesinitiative. Für ihr zukunftsweisendes Projekt „Regenerative Energie aus organischem Abfall“ erhielt das Unternehmen in einer Feierstunde offiziell die Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2012“ im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“. Gleichzeitig wurde bei der Gelegenheit auch die erste Ausbaustufe der Anlage offiziell in Dienst gestellt. Biothan, eine Tochter der Gas- und Wasserversorgung (GWV) und der Stadt Fulda, verarbeitet auf dem Finkenberg bei Kleinlüder in einer dort neu errichteten Anlage biogene Reststoffe zu hochwertigem Bio-Erdgas, das ins GWV-Netz eingespeist wird. Die Anlage soll vollständig ohne nachwachsende Rohstoffe auskommen.

Die erste Ausbaustufe produziert bereits per Nassvergärung aus organischen Reststoffen und Gülle Biogas, das anschließend zu Erdgas veredelt wird. Die parallel in Bau befindliche zweite Ausbaustufe wird ab dem nächsten Sommer per Trockenvergärung Reststoffe sowie die Inhalte der Braunen Tonne des Landkreises Fulda in Energie umwandeln.   Beide Ausbaustufen zusammen erzeugen später rechnerisch den Erdgas-Bedarf von etwa 2.400 Haushalten. Das Bio-Erdgas wird von GWV vermarktet und soll sowohl Haushalts- als auch Gewerbekunden verfügbar gemacht werden.   Die auf einem abgelegenen ehemaligen Militärareal realisierte Anlage leistet damit einen Beitrag zur Steigerung der Unabhängigkeit von Energie-Importen, ohne dass dafür „Energiepflanzen“ wie Mais angebaut werden müssen.  

GWV-Geschäftsführer Martin Heun: „Wir haben hier auf dem Finkenberg den Beweis erbringen wollen, dass man auch aus Reststoffen in großem Stil regenerative Energie erzeugen kann. Diese Vision ist jetzt Wirklichkeit geworden. Dazu haben viele beigetragen, neben den Experten auch die Vertreter der Gebietskörperschaften. Ihnen allen gilt unser Dank.“ Gemeint waren damit insbesondere die unter den zahlreichen Ehrengästen anwesenden Entscheidungsträger aus der Region: Landrat Bernd Woide, Oberbürgermeister Gerhard Möller und nicht zuletzt Großenlüders Bürgermeister Werner Dietrich. Der, so Bug, habe das Projekt in seiner Gemeinde nach Kräften unterstützt und frühzeitig erkannt, dass auf dem Finkenberg ein modellhaftes Vorhaben realisiert wird. Das große Interesse an der Anlage, über die schon deutschlandweit berichtet worden ist, beweist dies. 

Zweiter Teil des Festaktes war die offizielle Einweihung der ersten Ausbaustufe. Hier werden pro Jahr etwa 11.000 Tonnen Gülle aus der Region sowie 21.000 Tonnen organischer Abfälle in einem Nassfermenter zu ca. 23 Mio. Kilowattsunden Biogas verarbeitet, das gleich an Ort und Stelle zu Bio-Erdgas veredelt wird. Die prozessbedingt anfallenden Gärreste sind ein hochwertiger, nahezu geruchloser Dünger, den örtliche Landwirte statt Gülle einsetzen werden. Die unter großem Beifall der Gäste jetzt offiziell eingeweihte Anlage ist in den vergangenen Wochen langsam hochgefahren worden und wird in Kürze „mit Vollgas“ arbeiten.  

Pfarrer Sebastian Blümel (Katholische Kirchengemeinde Großenlüder) und Pfarrer Christian Schulte (Ev. Kirchengemeinde Bad Salzschlirf-Großenlüder) erbaten Gottes Segen für die Anlage und die hier arbeitenden Menschen.  

Großer Andrang beim anschließenden Tag der offenen Tür  

Im Anschluss an Preisverleihung und Einweihung war die Anlage auf dem Finkenberg für alle Interessierten geöffnet. Die Experten der Biothan GmbH boten fachkundige Führungen an, die rege in Anspruch genommen wurden. Weit über 1.000 Bürgerinnen und Bürger aus Großenlüder und der gesamten Region nutzten die Chance, sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Viele zeigten sich überrascht, dass die Anlage, wie versprochen, tatsächlich keine Lärm- und Geruchsbelästigungen erzeugt. „Ein regionaler Beitrag zur Energiewende – rundum gelungen“, kommentierte ein Besucher.

Lesen Sie auch:

Heizen mit Bio-Müll und Gülle: 1.Spatenstich an Biogasanlage Finkenberg - 27-07.2011 -

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Bald wird aus unseren Kartoffelschalen Energie - BIOTHAN feiert Richtfest - 20.04.2012 -

http://osthessen-news.de/beitrag.php?id=1213002 +++


ANdreas Bug, Sibel Sagdic und Marco Soika bei der Preisübergabe.

Martin Heun und Andreas Bug freuen sich über den Preis, wie man sieht.




Pfarrer Sebastian Blümel (kath. Gemeinde Großenlüder) und Pfarrer Christian Schulte (evang. Gemeinde Bad Salzschlirf-Großenlüder) weihten die Gebäude.

Lebensmittelreste - hier Mehl jenseits des Haltbarkeitsdatums - werden mit Gülle vermischt.


Bis zu 100 Kubikmeter angelieferte Abfälle für die Nassfermentation können hier vermischt werden.



Die zweite Ausbaustufe soll Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein.





Hier wird das Gas veredelt





Mit Hackschnitzeln wird die nötige Wärme erzeugt.




Hier sind schon zwei Trockenfermentierkammern zu sehen. Sie vermischen die angelieferten Abfälle.

Überreste von dem ehermaligen Militärgelände.


Viele Gruppen fanden sich zusammen, um über das Gelände geführt zu werden.

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