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Bernhard Eisenmann ist auch einer der ehrenamtlichen Helfer, die so oft wie möglich an den Kreuzbergschanzen im Einsatz ist und der niemals nein sagen kann, wenn er um Hilfe gebeten wird. Beim Kloster Kreuzberg Pokal sorgte er für den reibungslosen Start der Sportler am Anlauf - Fotos: Barbara Enders

12.09.12 - SKISPRINGEN

Junge Hüpfer und alte Hasen auf den Kreuzbergschanzen - Mattenspringen

Ganze 61 Jahre Altersunterschied lagen zwischen dem jüngsten Teilnehmer Eric Stolz (7 Jahre) vom WSV 08 Lauscha und Walter Gräf vom Tabarzer SW 1887, einem Traditionsverein in puncto Sommerskispringen. Mit 45 anderen Sportlern aus 13 verschiedenen Vereinen trafen sie sich zum Sommerskisprungwettbewerb auf den Kreuzbergschanzen bei Bischofsheim in der Rhön. Zum neunten Mal richtete der Rad- und Wintersportverein RWV Haselbach den Kloster Kreuzbergpokal unter der Schirmherrschaft von Bruder Johannes Matthias aus und freute sich über die rege Beteiligung von Springern aus dem Thüringer Wald, dem Fichtelgebirge, dem hessischen Rotenburg und natürlich den jungen Nachwuchstalenten aus der Rhön.

Eine erfreulich hohe Anzahl an Besuchern hatte den Weg zu den Kreuzbergschanzen gefunden, manche hatten Decken mitgebracht und lagerten bei bestem Wetter und Windstille rings um den Auslaufhang. Bei kaum einer anderen Sportart ist der Zuschauer dermaßen erstaunt über den enormen Altersunterschied der Sportler. Unter den älteren Springern befindet sich auch ein Späteinsteiger. Hans-Jörg Hochsattel begann im Alter von 44 Jahren mit diesem Sport. Seine ersten Sprünge absolvierte er auf den Schanzen des WSV 08 Lauscha. Heute, acht Jahre später, springt er für den WSV 08 Ilmenau. In der hochsommerlich anmutenden Hitze des Wettkampftages war es ein hartes Stück Arbeit die langen Sprungskier bis zum Absprungbalken der jeweiligen Schanzen oben am Hang zu tragen. Zieht sich der Fußweg serpentinenartig bis zur K 30 durch den schattigen Wald, so führt der letzte Anstieg zum Anlauf der K 50 über steile Treppenstufen, in gerader Linie den Hang hinauf. Heiß brennt die Sonne den Sportlern auf den Rücken, der Schweiß rinnt ihnen übers Gesicht - trotzdem lächeln die Athleten auch oben noch in die Kamera.

Unter ihnen waren auch einige Mädchen. Insgesamt nahmen neun Springerinnen am Wettkampf teil, eine von ihnen ist Svenja. Die junge Sportlerin aus Nordheim ist derzeit die älteste unter den Rhönadlern. Bei kühleren Temperaturen laufen die Sportler den Berg zu Fuß hoch, damit sie warm bleiben, warum also tun sie sich das bei der Hitze des vergangenen Sonntags an? „Das gehört dazu“, lächelt Svenja Betz, „das ist genauso wichtig, wie der anschließende Sprung“! Auf die Frage, wie ein junges Mädchen zum Skispringen kommt, berichtete sie von ihrer Suche: „Ich wollte eine besondere Sportart, die nicht unbedingt jeder macht“. Die damals dreizehnjährige erfuhr von einer anderen Springerin aus ihrem Heimatort und kam daraufhin zum RWV Haselbach. Der Sport gefiel ihr und sie blieb bisher dabei. Sie wählte für sich den Wettbewerb auf der K 50. Jeder Springer war jeweils auf einer Schanze startberechtigt und hatte auf ihr zwei Durchgänge zu absolvieren.

Anke Betz, Svenjas Mutter wartete unter den Zuschauern auf die Sprünge ihrer Tochter. „Unsere Kinder sollen vieles ausprobieren können und sicherlich ist es die zehnte oder elfte Sportart, die sie jetzt kennen lernte“. Der Skisprung alleine reicht Svenja nicht aus, ihre Mutter fuhr sie anschließend zum Fußballplatz, wo sie mit ihrer Mädchenmannschaft ab 15 Uhr ein Spiel hatte. Damit Svenja im Zeitplan blieb, änderte die Wettkampfleitung sogar die Startfolge und sie durfte als erste Springerin auf der K 50 starten. Aber zwei Sportarten reichen der hübschen jungen Frau nicht aus! Zusätzlich zu ihrem Fußball- und Sprunglauftraining läuft sie jeden Abend. Eigentlich wollte Svenja am Sonntagmorgen noch am Wald- und Naturlauf des RGC in Rannungen teilnehmen, hatte dann aber doch die Vernunft siegen lassen und sich auf Skisprung und Fußball konzentriert.

Angesteckt von den mutigen Sprüngen fand sich aus den Reihen der Zuschauer ein Junge aus Ginolfs, der gerne einen Probesprung versuchen wollte. Schnell fand sich ein passender Sprunganzug samt Helm, Schuhen und Skiern und flugs wurde der bereits eingerollte Teppich im Auslauf der K 16 von den unermüdlichen Helfern des RWV Haselbach wieder ausgebreitet. Unter Anleitung von André Eichel, der die Rhönadler trainiert, durfte der Junge unterhalb des Schanzentisches den Aufsprunghügel hinunter fahren. Vielleicht wird er ein neuer Nachwuchssportler für die Rhöner Skispringer? Als die Ergebnisse ausgewertet und das Siegerpodest errichtet war, durfte sich als erster Hans Beck auf das Stockerl stellen. Er ist ein Mann, der einen Großteil seiner Freizeit der Vereinsarbeit widmet, aber immer im Hintergrund bleibt. Er koordiniert die Arbeiten auf der Kreuzbergschanze, organisiert Arbeitseinsätze und ist bei nahezu jedem Training und fast allen Wettkämpfen vor Ort. Er bekam den ersten Pokal des Springens überreicht. Hans Beck hielt ihn sofort in die Höhe und rief einem seiner Mitstreiter „Ferdl, des is unserer“ zu.

Die Ergebnisse

Schanze K 16: Schüler 8: Stolz Eric (WSV Lauscha) Schüler 9: 1. Eisenmann, Franz (WSV Oberweissenbrunn), 2. Schirm, Florian (WSV Lauscha), 3. Schwarz, Patrick (SC Bischofsgrün) Schüler 10: 1. Müller-Uri, Louis (WSV Lauscha), 2. Görlich, Emilia (WSV Lauscha), 3. Judas, Ben (SC Bischofsgrün) Offene Klasse: 1. Schwarz, Laura (WSV Lauscha), 2. Jahn, Alexander (RWV Haselbach), 3. Kemmerzell, Laura (WSV Oberweissenbrunn)   Schanze K 30: Schüler 11: 1. Geyer, Luca (WSV Lauscha), 2. Luthardt, Arthur (WSV Lauscha), 3. Groß, Roman (RWV Haselbach) Schüler 12: 1. Hujer, Thomas (WSV Warmensteinach), 2. Hedler, Max (SC Bischofsgrün) Mädchen 1: 1. Köhler, Michelle (WSV Lauscha) Offene Klasse 1: 1. Richard, Peter (RWV Haselbach), 2. Rabenstein, Selina (WSV Warmensteinach) Offene Klasse 2: 1. Gräf, Walter (Tabarzer SV 1887)   Schanze K 50: Schüler 13: 1. Wippenbeck, Lukas (SC Wunsiedel), 2. Langer, Cedric (WSV Braunlage), 3. Fricke, Leif (SK Wernigerode) Schüler 14: 1. Schramm, Konstantin (WSV Warmensteinach), 2. Knochenhauer, Maik (WSV Lauscha) Schüler 15: 1. Schultes, Jan (SC Wunsiedel), 2. Bauer, Benedikt (SC Neubau) Jugend 16: 1. Leimbach, Cedric (RWV Haselbach), 2. Bartsch, Timo (WSV Braunlage) Herren 19 - 29: Braatz, Daniel (Tabarzer SV) Herrn 30 – 49: 1. Gohlke, Marko (Tabarzer SV), 2. Greiner-Hiero, Jens (WSV Lauscha), 3. Jungk, Jens (SFV Rothenburg) Herren 50 und älter: 1. Stielow, Jürgen (Tabarzer SV), 2. Orschel, Johannes (Tabarzer SV), 3. Schramm, Wolfgang (Tabarzer SV) Alle Ergebnisse mit Weiten und Haltungsnoten unter www.rwv-haselbach.de . +++



Hans-Jörg Hochsattel mit der Startnummer 50 ist ein Spätberufener des Skispringens. Er fliegt erst seit acht Jahren über die Schanzentische.


Hans Beck verbringt einen Großteil seiner Freizeit auf den Kreuzbergschanzen, bleibt aber immer im Hintergrund. Er koordiniert die Arbeiten auf der Kreuzbergschanze, organisiert Arbeitseinsätze und ist bei nahezu jedem Training und fast allen Wettkämpfen vor Ort und bekam den ersten Pokal der Siegerehrung.

Svenja Betz aus Nordheim hat vor vier Jahren das Skispringen für sich entdeckt, eine etwas außergewöhnliche Sportart für ein junges Mädchen.




Walter Gräf  vom Tabarzer SV 1887 war mit 68 Jahren der älteste Teilnehmer des Skispringens.

Vorspringer: Die allerjüngsten Nachwuchssportler durften als Vorläufer über den Aufsprunghügel der K 16 rutschen. Dafür bekamen von links Robert Peter (RWV Haselbach) und Lena und Finja Eichel (WSV Oberweissenbrunn) eine Urkunde und eine große Medaille um den Hals gelegt, die sie stolz präsentierten.

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