"Bewerber in Flip-Flops?!" TECHNOLIT & Lüdertalschule mit "Azubi-Knigge"

„Darf ich Flip-Flops zu einem Bewerbungsgespräch anziehen, wenn 32°C im Schatten sind?" Solche und auch andere Fragen stellten sich die Schülerinnen und Schüler der R9a und H8 letztes Jahr im Rahmen eines eintägigen Projekttages an ihrer Haupt- und Realschule in Großenlüder. Das Ziel dieses Projekttages war es, einen ansprechenden und kompakten „Azubi-Knigge" zu entwerfen, der jedem „Pionier" im Bewerbungsdschungel und dann später am ersten Arbeitsplatz helfen kann, mit der neuen Umgebung zurechtzukommen. Das Projekt fand im Rahmen eine Kooperation zwischen Lüdertalschule Großenlüder und der ebenfalls im Ort ansässigen Firma Technolit statt. Nach einer etwa halbjährigen Wartezeit überreichte die Personalleiterin und Projekteleiterin Simone Krack den Schülern Marvin Möller, Felix Gesang, Michelle Rützel und Johanna Fladung stellvertretend für deren Klassen in der Firma Technolit den frisch gedruckten „Azubi-Knigge".

Begleitet wurden die Lüdertalschüler dabei von ihren Lehrern und Projektleitern Beate Tillman-Mohr und Johann Link sowie von ihrer neuen Schulleiterin Antje Neiße, die sich stolz ein Lob für ihre Schüler von einem der Geschäftsführer Technolits Klaus Schönherr abholen durften: „Die Schüler haben wirklich einen tollen Job gemacht. Das Ergebnis entspricht voll unseren Erwartungen – jung, modern, kurz und knackig!" Auch die Schulleiterin Frau Neiße betonte noch einmal: „ Vor einer Bewerbung wird sich ein Jugendlicher kaum zahlreiche Seiten durchlesen. Aber dieser Knigge ist sehr ansprechend, denn der Inhalt ist auf das Wichtigste beschränkt und mit tollen Bildern unterlegt." So bedeutet der Knigge für die Lüdertalschule einen besonderen Zugewinn für die Schulabgänger, aber auch die Firma Technolit kann sich über das Projektergebnis freuen, denn die „Knigges" können zukünftig auf Bildungsmessen zum Einsatz kommen.

Das Vorgehen am Projekttag gestaltete sich folgendermaßen: In Gruppenarbeit erarbeiteten die Schüler zu den vier Hauptpunkten der Knigges (1. Die Berufswahl, 2. Das Vorstellungsgespräch, 3. Der erste Arbeitstag, 4. Die Verhaltensrichtlinien in der Ausbildung") verschiedene wichtige Aspekte. Eine Kreativgruppe war dann für die bildliche Ausgestaltung der Punkte zuständig. Riskant an dieser Vorgehensweise: Die Gruppen bekamen keinen Input, demnach mussten sie sich in ihrer Gruppen alles selbst erarbeiten. „Obwohl die Schüler quasi allein gelassen wurden, kam nach einer kurzen stillen Phase eine gute Kommunikation zustande.", freute sich Lehrer Link über seine Schüler. „Dass die Schüler aus dem „Nichts" so kreativ werden konnten und ein so brauchbares Ergebnis trotz Zeitnot lieferten, zeigt, dass doch noch viel Wissen über die Grundverhaltensweisen wie Höflichkeit, Anstand und Respekt vorherrscht".

Um das Stocken der Gruppenarbeit zu verhindern, standen zur Unterstützung Gruppenleiter aus der Firma Technolit bereit: die Azubis Lea Otterbein, Franziska Deppert und Nadine Goldbach sowie die Personalleiterin Simone Krack. Diese freute sich ebenfalls heute bei der Übergabe an die Lüdertalschule über das Ergebnis: „Einen „Azubiknigge" aus der Sicht von jungen Leuten für junge Leute zu entwerfen, war eine tolle und notwendige Idee, denn die meisten bisherigen „Knigges" sind von den Firmen gemacht und sprechen die Jugendlichen kaum an." Einen sehr großen Anteil an dem Erfolg des Knigges ist aber der Auszubildenden Nadine Goldbach (jetzt im 2. Lehrjahr zur Mediengestalterin) zuzuprechen, denn sie hat alle Ergebnisse mit einem tollen Layout zusammengestellt.

Für die Zukunft erhoffen sich beide Kooperationspartner – Lüdertalschule und Technolit – weitere so erfolgreiche und ergiebige Folgeprojekte, in denen die Schule ihre Grenzen für die zukünftige Arbeitswelt öffnet. (Christina Leinweber)+++