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05.11.12 - BAD SALZSCHLIRF

Gemeinde stellt Insolvenzantrag für BADEHOF - Jetzt Neustart?

Die Gemeinde Bad Salzschlirf hat Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit über das Vermögen der Badehof GmbH & Co KG gestellt. Bürgermeister Matthias Kübel reichte den Antrag bei dem zuständigen Insolvenzgericht in Fulda ein. Auf Antrag des Bürgermeisters hatte die Gemeindevertretung den Gemeindevorstand einstimmig mit der Durchführung dieses schweren Schrittes beauftragt, erklärt die Gemeinde in einer Pressemitteilung. .„Es ist kein leichter oder gar populärer Schritt, einen Insolvenzantrag gegen ein derart gut in der Gemeinde vernetztes Unternehmen zu stellen," betont Bürgermeister Kübel. „Der Schritt erfolgt nach intensiver Abwägung aller Möglichkeiten und ausschließlich unter dem Aspekt der für die Gemeinde Bad Salzschlirf bestmöglichen Lösung.

"Die Badehof GmbH & Co KG hat bei der Gemeinde Außenstände im mittleren sechsstelligen Bereich bei Grundbesitz- und Kurtaxabgaben sowie nicht bezahlter Stromrechnungen. Nicht berücksichtigt ist hierbei das finanzielle Engagement der Gemeinde Bad Salzschlirf in den Beteiligungsgesellschaften. Gegenüber gemeindlichen Gesellschaften waren die Außenstände der Badehof GmbH & Co KG in den letzten fünf Monaten für erbrachte Leistungen insbesondere im Bereich des Medifit für Gäste des Badehofs von 8.000 Euro auf einen hohen fünfstelligen Betrag geschossen. „Die Außenstände der Badehof GmbH & Co KG bringen nun die gemeindliche Touristik und Service GmbH ihrerseits in finanzielle Engpässe und erfordern eine erneute Liquiditätshilfe durch die Gemeinde," führt Kübel weiter aus. „Da für nicht bezahlte Leistungen der Badehof GmbH & Co KG nunmehr Steuergelder der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt werden müssen, ist aus meiner Sicht eine Grenze erreicht, so dass wir handeln mussten.

"Nach dem Antritt des neuen Bürgermeisters sind mit allen Schuldnern der Gemeinde Bad Salzschlirf Verhandlungen zur Rückführung der Verbindlichkeiten aufgenommen worden. Vonseiten der Badehof GmbH & Co KG wurde ein Schuldenmoratorium angeboten, ohne dies jedoch mit erforderlichen wirtschaftlichen Rahmendaten oder gar der Nennung der Anzahl sonstiger Gläubiger zu versehen. Das gewünschte Moratorium hätte eine Stundung aller Verbindlichkeiten bis Mitte kommenden Jahres vorgesehen.

Kübel weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass „wir uns in einen Blindflug begeben hätten, wohin die wirtschaftliche Reise der Badehof GmbH & Co KG in den nächsten Jahren gehen würde. Angesichts des Angebotes, die Verbindlichkeiten ab dem kommenden Jahr mit minimalen monatlichen Raten und zinsfrei zu begleichen, wäre jedoch für die nächsten 15 bis 20 Jahre eine Prognose zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Schuldners zu treffen gewesen.".Hinzu kommt, dass bereits in der Vergangenheit mehrfach Ratenzahlungsvereinbarungen im Gespräch waren, jedoch faktisch nie eingehalten wurden.

„Ein solches Moratorium ist absolute Vertrauenssache. Da die Gemeinde Bad Salzschlirf derzeit weder auf Rückstände noch laufende Verbindlichkeiten Zahlungen erhält sondern die Verbindlichkeiten weiter ungebremst in die Höhe schießen, gab es keine solche Vertrauensbasis," erläutert Kübel und ergänzt: „Obwohl von den Verantwortlichen der Badehof GmbH & Co KG von einer schmalen wirtschaftlichen Gewinnzone des Hotelbetriebes gesprochen wird, hat sich das in den letzten Monaten nicht auf den Schuldendienst ausgewirkt. Es stellt sich daher grundlegend die Frage der Belastbarkeit eines Angebots für ein Moratorium."

Das Angebot sei daher für die Gemeinde Bad Salzschlirf insgesamt nicht akzeptabel gewesen. Die Gemeinde Bad Salzschlirf geht diesen Schritt nicht planlos. „Im Vordergrund steht, dass das Haus Badehof die Chance für einen Neustart bekommt. Ein Interesse daran, den Hotelbetrieb einzustellen hat nämlich niemand," unterstreicht Bürgermeister Kübel. „Daher möchten wir die Möglichkeiten des neuen Insolvenzrechtes nutzen und beabsichtigen, einen ausgewiesenen Insolvenzrechtsexperten für den Bereich Hotelsanierungen als vorläufigen Insolvenzverwalter einsetzen zu lassen," so Kübel weiter.„Mir kommt es darauf an, dass der Betrieb des Hotels Badehof möglichst reibungslos fortgeführt werden kann. Außerdem wollen wir nicht irgendeinen windigen Investor, sondern einen Betreiber, der das Hotel Badehof langfristig erfolgreich und zuverlässig führen wird, betont Kübel. „Nichts wäre schlimmer, als im Rahmen des Insolvenzverfahrens das Hotel zu zerschlagen, wie es in früheren Zeiten bereits passiert war," betont Kübel abschließend. +++

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