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14.12.12 - Bad Neustadt
Chefarzt des Rhön-Klinikums im Ruhestand - Dr. STELZ tritt Nachfolge an
In feierlichem Rahmen verabschiedete die Psychosomatische Klinik, eine Tochter des Rhön-Klinikums auf dem Klinikberg Bad Neustadt, ihren langjährigen Chefarzt Dr. Franz Bleichner in den Ruhestand. Gleichzeitig wurde unter großer Präsenz aus Medizin, Politik und Gesellschaft seine Nachfolgerin Dr. Dagmar Stelz vorgestellt.„Wir erleben diesen Abend mit einem lachenden und einem weinenden Auge", so Jörg Rieger von der Geschäftsleitung. „Weinend, weil wir mit Dr. Bleichner nach 30jähriger Tätigkeit einen verdienten Chefarzt verabschieden, und lachend, weil wir mit Dr. Dagmar Stelz eine hochqualifizierte Nachfolgerin gewinnen konnten."
Abschied und Neubeginn: Geschäftsführer Jörg Rieger (von links) mit Dr. Franz Bleichner, Dr. Dagmar Stelz und Dr. Rudolf Knickenberg. Foto Partl
Bleichner war zunächst Oberarzt und seit Juni 1984 Chefarzt der Akutabteilung in der Psychosomatischen Klinik. Der Facharzt für Innere Medizin, psychosomatische Medizin und Psychotherapie, arbeitete eng mit dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Abteilung Rehabilitation, Dr. Rudolf Knickenberg, zusammen. „Er konnte zahlreiche gewinnbringende Projekte für uns verwirklichen", so Rieger in seiner Laudatio. Auch werde er der Klinik weiterhin beratend zur Seite stehen bei der Weiterentwicklung und Einführung des neuen Vergütungssystems PEPP beziehungsweise bei der Kooperation mit dem Psychoanalytischen Institut Würzburg. Diese Zusammenarbeit ermöglicht hausintern Ärzten und Dipl.- sychologen die Weiterqualifikation zum Facharzt und psychologischen Psychotherapeuten.
Von Anbeginn verfolgte die Psychosomatische Klinik in Bad Neustadt den Ansatz, Patienten aus akuten Krisen schnell aufzunehmen und Kriseninterventionen zu leisten. Dr. Bleichner entwickelte das Konzept des Akutkrankenhauses an der Psychosomatischen Klinik. Von der einstigen „Zauberberg-Atmosphäre" sei nach drei Jahrzehnten nichts mehr zu spüren, so Rieger weiter. Das Fach habe sich längst etabliert. Unter Mitwirkung des scheidenden Chefarztes etablierte sich die so genannte Intermediate Care (IC) Station, eine Multifunktionsstation für Patienten in akuten Krisen, mit instabilem somatischen Gesundheitszustand und gleichzeitigen psychischen Problematiken oder mit schwerer Magersucht, einem der fachlichen Schwerpunkte von Dr. Bleichner.
Die IC-Station wird rund um die Uhr von besonders spezialisiertem Pflegepersonal betreut: An jedem Morgen besprechen entwickeln die Chef- und Oberärzte die individuellen Therapiepläne. „Alle ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiter sind speziell dafür geschult, Patienten in akuten Krisen zu halten und zu führen" so Bleichner. Da viele Patienten unter somatischen und psychischen Krankheiten gleichzeitig leiden, arbeitet die Psychosomatische Klinik nicht nur eng mit allen Häusern am Campus Bad Neustadt zusammen, sondern auch mit einem breiten Netz an niedergelassenen Ärzten unterschiedlicher Disziplinen. Die Kooperationen erstrecken sich auf das gesamte Bundesgebiet.
Mit Einführung des Facharztes für psychotherapeutische Medizin wurde eine „Direktorenkonferenz für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie" gegründet, deren langjähriger Sprecher Bleichner war. Auch mit der Klinikseelsorge besteht eine enge Zusammenarbeit, die von Bleichner mit initiiert wurde, hieß es weiter in der Laudatio Riegers. „Gemeinsam veranstalten Klinik und Seelsorge Kongresse und Supervisionen und stimmen sich im Rahmen der Patientenbetreuung eng ab." Als Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung überreichte Rieger einen „Pokal mit Glückshormonen", gefüllt mit Vitaminen für den nächsten Marathon, und einen „Oskar" für sein Lebenswerk als Chefarzt der Psychosomatischen Klinik.
„Wir danken Dr. Bleichner sehr für sein großes Engagement, mit dem er die Psychosomatische Klinik über die vielen Jahre seiner ärztlichen Tätigkeit aktiv war, und wir heißen zugleich Dr. Dagmar Stelz in ihrer neuen Position als Chefärztin der Akutabteilung herzlich willkommen", so der Ärztliche Direktor Dr. Rudolf Knickenberg. Die „hochqualifizierte Nachfolgerin" sei aufgrund ihrer langjährigen Oberarzt-Tätigkeit bereits eng mit der Klinik verbunden. Ihr liegt besonders die psychosomatische Behandlung von Patienten mit mehreren körperlichen Erkrankungen und gleichzeitigen psychischen Problemen sowie die psychosomatische Betreuung von älteren Patienten am Herzen. Ihre fachlichen Schwerpunkte liegen darüber hinaus auf der Behandlung von Patienten mit Ess- und Persönlichkeitsstörungen.
Die 52jährige Internistin und Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie war erstmalig von 1987 an zwei Jahre lang Assistenzärztin hier. Nach verschiedenen auswärtigen Stationen kam sie 1994 als Oberärztin zurück und wurde 2008 zur leitenden Oberärztin ernannt. Seit Mai 2012 hat sie die Leitung der Abteilung „Allgemeine internistische und Gerontopsychosomatik" inne. Stelz ist verheiratet und hat drei Kinder.+++