ENDLICH! "Das Weltwunder" war um 23:59 Uhr "drin" - Rolltreppe am Bahnhof

Es ist vollbracht - na endlich. Wer hätte das gedacht? Die nagelneue, 270.000 Euro teure Rolltreppe ist da. In der Nacht zum heutigen Donnerstag wurde der 8,5 Tonnen-Koloss sogar schon an den alten Platz im Bahnhof Fulda eingehoben. "Das war absolute Millimeterarbeit", sagte ein Techniker kurz nach Mitternacht zu osthessen-news. Spektakulär war die gut dreistündige Aktion schon - hoch konzentriert waren die fünf Techniker bis um 23:59 Uhr. Dann saß das "Stahl-Ding" fest im Sattel. Zuvor waren zwei Kräne, kleine Rollwagen, Holzkeile, Schrauber und Zugseile im Einsatz. Beobachtet wurde alles vom Künzeller Bahn-Experten und Gewerkschafter Hubert Heil. Seinen guten Kontakten zur DB-Chefetage ist es zu verdanken, dass die Rolltreppe bald wieder läuft - und die Reisenden ins obere Stockwerk des Bahnhofs (Zugang zum Gleis 1) bringt. Und schon jetzt steht fest: es wird ein echtes "Osterei".

Die ganze Region freut sich jetzt, denn über ein Jahr war die Treppe defekt - völlig verwahrlost. Zugreisende, Pendler und Bürger, die beim Einbau am Mittwochabend zufällig vorbeikamen, sagten zu ON: "Ein weltbewegendes Ereignis.", "Wahnsinn! Dass ich das noch erleben darf.", "Endlich ist das Problem gelöst." oder "Das wird aber auch Zeit!". Kein Wunder, denn die defekte Rolltreppe war in den letzten Monaten ein Dauerbrenner. Auch in der fünften Jahreszeit wurde das Projekt der Deutschen Bahn (DB) auf die Schippe genommen. In der Fremdensitzung der Florengäßner Brunnenzeche fragte der "Dompfaff" ganz spitzfindig: Was wird wohl eher fertig? - die Rolltreppe im Bahnhof Fulda oder der "Berliner Fluchhafen"? Zum Glück haben es die Fuldaer wieder einmal geschafft, früher fertig zu werden.

Gebaut wurde die Fahrtreppe - so heißt sie im Fachjargon - im slowakischen Werk des Schweizer Unternehmen Schindler AG. Mit einem Lastwagen kam das tonnenschwere Stahl-Bauwerk von Dunajska Streda - circa 50 Kilometer südöstlich von der slowakischen Hauptstadt Bratislava - nach Fulda. Jetzt ist sie noch mit einer weißen Folie bedeckt. In den nächsten Tagen folgen die nächsten Schritte wie etwa die Elektroinstallation oder Anpassungsarbeiten. Nach Ostern soll sie wieder laufen. Vorher müssen die fahrenden Stufen noch vom TÜV abgenommen werden. Und dann - das kündigte die Bahn schon an: in regelmäßigen Abständen (alle drei Monate) soll die Rolltreppe gewartet werden. Man will also Nummer sicher gehen, damit so ein miserabler Zustand (mit Entzugserscheinungen) nie mehr eintritt. (Christian P. Stadtfeld). +++