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13.03.13 - LAUTERBACH

"Mose teilt das tosende Publikumsmeer" - Kindermusical in der Stadtkirche

„Er ist ein Held, ein echt cooler Held!" skandierten über 60 Kinder am vergangenen Sonntag beim Kindermusical „Mose" in der Lauterbacher Stadtkirche. Dass es ein Happy End für das Volk Israel geben würde, davon rappten Taimi Lang, Julia Wiegand und Tim Viehöfer gleich zu Beginn der Show in knackigen Versen. Doch zurück zum Anfang der abenteuerlichen Geschichte: Den Israeliten geht es schlecht in Ägypten „Ach, wer hilft uns, wer rettet uns?!" – singt der Chor mit flehenden Gesten, während Julia Schmatz mit Anna Kirst in Soloeinlagen vom Ausmaß der Plackerei singen. Schon erklingt die sonore Stimme Christopher Marths, der als Erzähler den bösen Plan des Pharaos kennt, alle Kinder der Israeliten zu töten. Mose, eines dieser Kinder wird in einen Korb gelegt und am Ufer des Nils ausgesetzt. „Gott, jetzt musst du auf den Jungen aufpassen. Wir können nichts mehr tun." beten Moses Geschwister Aaron und Miriam. Und während das Körbchen den Fluss entlang schippert, geschieht das „wunderbare Wunder", von dem der Chor und die Solistin Laura Viehöfer voll Staunen singen.

Die Tochter des Pharaos findet das Kind und nimmt es auf. Mose kommt in den Genuss im Palast des Pharaos aufzuwachsen. Die Sklaverei der Israeliten dauert an, aber der erwachsene Mose, gespielt von Laura Lang, hat seine Wurzeln nicht vergessen. Vor Empörung über das Leid seines Volkes erschlägt er einen ägyptischen Aufseher. Mose flieht, um der Strafe zu entgehen und irrt nun einsam durch die Wüste: „Sag mir, wohin soll ich gehn? Ich hatte es gut, doch jetzt bin ich am Ende, mir fehlt der Mut" singt Tim Viehöfer den verzweifelten Hilferuf Moses zu Gott. Gott antwortet zunächst nicht. Stattdessen begegnet Mose einigen Frauen, die sich allesamt Hals über Kopf in ihn verlieben. Von Mose als „Traummann, Held und Kavalier" singen Rebekka Bubel, Helena Höhl und Laura Viehöfer und streiten am Ende überzeugend missgünstig, in wessen Augen Mose wohl am tiefsten geschaut hatte. Der Chor zieht vor diesem Zickenkrieg im wahrsten Sinne den Hut und mimt in vielfacher Ausführung den Kavalier.

"Ich will kein Held sein!"

Es folgt ein Zeitsprung. Die Mose-Musical-Band bestehend aus Carolin Henningsen (Saxophon), Anette Schulz (Klavier), Berthold Möller (Schlagzeug) und Christoph Gottwald (Bass) kommt mit ihrer zackigen Instrumentaleinlage in Fahrt, während die Kulissenumbauten so blitzschnell und reibungslos verlaufen, als hätten sie eine eigene Choreografie. Eine Schafherde steht nun auf der Bühne. Mose ist nichtsahnend als Hirte unterwegs, als ein brennender Busch vor ihm auftaucht. Er hört die Stimme Gottes, gesungen von Jens Wernikowski, die ihn wieder an seine Herkunft erinnert und beauftragt, zum Pharao zu gehen und die Freilassung der Israeliten zu fordern. Vom Chor kommt eindringlich und tief der Ruf „Mose, Mose, fürchte dich nicht!" – „Ich will kein Held sein!" wehrt sich der Auserwählte erfolglos.

Er muss zum Pharao und seine Forderungen stellen. Helene Benz und Sonja Karl wagen ein langes Solostück, denn nicht weniger als zehn Plagen müssen die Ägypter erdulden, darunter Frösche und Heuschrecken, Hagel und Blut, die Strophe für Strophe ausgeschmückt werden. Erst als die erstgeborenen Söhne der Ägypter sterben, gibt der sture ägyptische Herrscher, gespielt von David Kaiser, endlich nach. „Unser Gott ist groß, jetzt ziehn wir endlich los!" jubeln die Solistinnen Joyce Asifiwe Kachunga und Sophie Hädicke um die Wette. Doch ein Hindernis steht noch bevor. Das Rote Meer ist im Weg. Kurzerhand werden die gut 450 Zuschauer zum wogenden Wasser, das sich ordnungsgemäß im Mittelgang der Kirche erst schließt und dann wieder teilt. Zum zweiten Mal treten Helena Höhl und Rebekka Bubel ans Solistenmikrofon und besingen staunend das Wunder des geteilten Wassers: „Unser Gott, der große Wunder tut!"

Ein Wochenende harte Arbeit

Ein ganzes Wochenende lang hatte das große Team mit den über 60 Kindern gebastelt, gesungen, geschauspielert und getanzt. Jutta Steckenreuter kümmerte sich um die Choreographien während Claudia Regel die Solisten trainierte. Schauspiel, Kulissen, Kostüme und Rundumversorgung lagen in den Händen von Ruth Martin-Weigang, Anne Möller, Isabella und Udo Wabel, Kim Fehl, Monika Pietsch, Miriam Weigang, Julia Bandel, Justus Schmidt, Sven Wernikowski und Sophie Schramm. Den reibungslosen technischen Ablauf bei der Aufführung sicherten, Hans-Georg Otterbein am Mischpult, Jens Wernikowski an der Lichttechnik sowie Küster Herbert Neeb.

Allen Beteiligten vor und hinter der Bühne wurde gedankt. Ein kleines Wunder war auch die Perfektion der Aufführung, ging doch bei der Probe noch einiges drunter und drüber. Doch die Atmosphäre vor Publikum war einfach unwiderstehlich begeisternd. Mit konzentrierter Miene und geröteten Wangen schaffen die jungen Künstler am Ende noch eine Zugabe: „Er ist ein Held!" Geschafft! Tosender Applaus belohnte alle Mühen. Die Anspannung wich aus den zarten Gesichtern. Stolze Eltern und Großeltern sammelten ihre erschöpften aber glücklichen kleinen Künstler ein. 

Anlässlich der Knochenmarkspendertypisierung am Nachmittag wurde die Kollekte zu Gunsten der Deutsche Knochenmarkspenderdatei erbeten: „Über 1.000 Menschen haben sich heute in Leusel für Lutz Günther und andere an Leukämie erkrankte Menschen registrieren lassen. Tragen Sie dazu bei, dass nicht nur Mose ein echt cooler Retter ist, sondern auch Sie selbst, indem Sie helfen, diese Registrierungen zu finanzieren.", lud Pfarrerin Karin Klaffehn das Publikum ein, seinen Dank für den tollen Nachmittag in Form einer Spende auszudrücken. 1100 Euro kamen zusammen.+++

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