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Ulrich Behrendt, Staatssekretär Werner Hoch und Rolf Schamberger, Leiter des Deutschen Feuerwehrmuseums
14.03.13 - FULDA
"Ehrenamtliche Arbeit attraktiv gestalten" - Feier 150 Jahre Feuerwehr Fulda
Das Fuldaer Stadtschloss war am Mittwochabend eigentlich rot und fest in der Hand der Feuerwehr. Ein eindrucksvoller Bild, denn im Ehrenhof standen Fackeln am Weg - rechts und links - sowie zwei Löschfahrzeuge mit eingeschaltetem Blaulicht. Allerdings war es kein "üblicher" Einsatz, sondern diese Zeremonie hatte einen besonderen Grund: im barocken Fürstensaal hatte Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) zu einem Festakt anlässlich des Jubiläums "150 Jahre Feuerwehr Fulda" eingeladen. Mit dabei: rund 300 geladene Gäste.
Die Liste der "VIPs" war lang. Sie reichte vom hessischen Staatssekretär des Innenministeriums Werner Koch, Landrat Bernd Woide, Erstem Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld, MdL Dr. Walter Arnold und Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel (alle CDU) bis hin zu Polizeipräsident Alfons Georg Hoff, Kirchenvertretern, Kommunalpolitikern, Repräsentanten von Feuerwehrverbänden und der regionalen Gefahrenabwehr. Genau 122 Minuten dauerte die Feierlichkeit - umrahmt von beeindruckenden Klängen des Orchesters der Freiwilligen Feuerwehr Künzell-Dirlos unter der Leitung von Karl-Heinz Vogel.
OB und Brandschutzdezernent Möller sagte: "Ein Miteinander ohne Engagement kann nicht funktionieren - man kann nicht nur User sein" Ein Zitat von Bundespräsident Joachim Gauck kürzlich in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt". Möller sprach von einem "stolzen Jubiläum" - fünf Generationen stecken in 150 Jahre Feuerwehr Fulda. "Das war ein Auf und Ab - in Organisation, Regelung, Satzung und Vergabe." In der Zeit zwischen 2001 und 2011 habe die Feuerwehr Fulda 36 Fahrzeuge neu angeschafft - eine Investition von rund 4,2 Millionen Euro. "Die Mannschaft ist stark und aktiv - und darauf sind wir stolz." 63 hauptamtliche Feuerwehrkräfte und rund 450 ehrenamtliche Brandschützer gehören zur Crew.
"Gott zur Ehr’, dem Nächsten zur Wehr" - das wurde bei der Gründung der Feuerwehr Fulda im Jahr 1863 gelebt - und gilt noch heute. Das betonte Staatssekretär Werner Koch. Er überbrachte die besten Wünsche der hessischen Landesregierung und bekannte sich deutlich zur Feuerwehr. "Das ist für mich Herzenssache." Die Fuldaer seien sehr engagiert, hätten Stehvermögen bewiesen - und "sie haben den Grundstein gelegt, was unsere Gesellschaft benötigt". Unter der Regierung von Volker Bouffier (CDU) genieße der Brandschutz einen hohen Stellenwert. Aber auch Hessen müsse sich den bundesweiten Problemen stellen: Ausbildung, Sicherung der Tagesalarmbereitschaft, immer mehr "Verwaltungskram" und demographischer Wandel. "Europa schlägt in uns ein", sagte Koch. In seinem Grußwort machte Ulrich Behrendt, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands, deutlich: "Der Verband und Fulda gehören zusammen."
Auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Feuerwehr Fulda nahm Rolf Schamberger - eine ausgewiesener Historiker und Leiter des Deutschen Feuerwehrmuseums (Fulda) - die Ehrengäste. Sein Referat durch 150 "wechselvolle Jahre" gliederte sich in vier Epochen von 1863 bis 1989. Zu jeder Zeitspanne gabs passende Musikstücke wie etwa "Die Gedanken sind frei", "Bugatti-Step", "Lilly Marleen" und "Yesterday". Schamberger sprach die Gründung der Feuerwehr von Mitgliedern des Schützenvereins an, berichtete von Startschwierigkeiten ("es gab keinen Anreiz für die Freiwillige Feuerwehr"), der Pflichtfeuerwehr (50 Jahre lang mit 200 Aktiven und 500 Reserve-Feuerwehrmännern), den Problemen der Feuerwehr während der NS-Zeit sowie den ersten Fahrzeugen (Kraftfahrdrehleiter und Kraftspritze) und der Neugründung der Feuerwehr Fulda im Jahr 1946.
"Wir müssen ehrenamtliche Feuerwehrarbeit attraktiv gestalten und das auf lange Zeit auch erhalten" - das ist die große Herausforderung aus Sicht von Fuldas Feuerwehr-Chef Thomas Hinz. Eine gut funktionierende Jugendfeuerwehr, die später in die Einsatzabteilung wechsele, sei elementar. Brandoberrat Hinz sprach von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Haupt- und Ehrenamt und berichtete von kontinuierlichen Investitionen, die in Fulda eine moderne und zeitgerechte Feuerwehr entstehen ließen. Nach dem offiziellen Teil gabs nette Gespräch und alle Gäste trugen sich - wie sich das für so eine Jubiläumsveranstaltung gehört - ins "Goldenen Buch der Stadt Fulda" ein. (Christian P. Stadtfeld). +++


Zahlreiche Vertreter von Land, Stadt, Landkreis und Komunnen...

... waren am Mittwochabend in den Fürstensaal gekommen.



Das Orchester der Freiwilligen Feuerwehr Dirlos...

... beeindruckte mit zahlreichen Musikstücken...

... aus verschiedenen Zeitepochen.


Das Orchester steht unter der Leitung von Karl-Heinz Vogel.



Der Leiter des Deutschen Feuerwehmuseums Rolf Schamberger führte die Gäste durch eine Zeitreise,...

... die die Entwicklung der Fuldaer Feuerwehr darstellte.


Beeindruckend: der neu restaurierte Fürstensaal.


Staatssekretär Werner Koch












Staatssekretär Koch überreicht OB Möller und Feuerwehrchef Thomas Hinz einen Bewilligungbescheid ...

... und einen hessischen Löwen aus Porzellan.


Der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehverbandes, Ulrich Behrendt.


Fuldas Feuerwehrchef Thomas Hinz

Etwa 300 Leute waren in den Fürstensaal gekommen.




Eintrag ins goldene Buch....





Fuldas Oberbürgermeister a.D. Wolfgang Hamberger im Gespräch mit den Organisatoren der RETTmobil, Dieter Udolph und Petra Dehler-Udolph.

Polizeiüräsident Alfons Georg Hoff im Gespräch mit Thomas Hinz und Erwin Maisch.







