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15.03.13 - FULDA

Expertenbesuch im Klinikum Fulda: "Exzellenter Eindruck von der Intensivstation"

„Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein." Mit diesem Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) begründet Prof. Dr. Clemens-Alexander Greim (Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notafallmedizin) eine erstmals in Hessen durchgeführte Begehung der Operativen Intensivstation durch externe Spezialisten und einer Repräsentantin der Hessischen Landesärztekammer. Gerade in der Intensivmedizin, in der es um die Behandlung lebensbedrohlich erkrankter Menschen und um die Betreuung der in größter Sorge befindlichen Angehörigen geht, muss an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr die bestmögliche Qualität der medizinischen Versorgung bereit gestellt werden. „Dieser hohe Qualitätsanspruch ist für uns eine ständige Verpflichtung und eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen", so Prof. Greim und der Leitende Oberarzt der Intensivstation, Dr. Jürgen Schwuchow.

Foto: Kollegenbesuch auf der Intensivstation: Oberarzt Dr. Sebastian Casu, Bad Soden (Schulungsteilnehmer), Frau Margit Baum (Qualitätsmanagementbeauftragte Pflege Charite Berlin), Dr. Nina Walter (Stellvertr. Ärztl. Geschäftsführerin LAEKH), Prof. Dr. Clemens-Alexander Greim, ITS-Pflegechef Manuel Röll, Priv.-Doz. Dr. Jan-Peter Braun (Ltd. Oberarzt Charite Berlin, Leiter des Begutachtungsverfahrens), Dr. Jürgen Schwuchow (Ltd. Oberarzt ITS)

Die Operative Intensivstation am Klinikum Fulda gehört mit ihren 18 Betten zu den modernen großen intensivmedizinischen Einrichtungen Deutschlands, die an Häusern der Maximalversorgung und Universitätskliniken alle aktuellen, zum Teil sehr aufwändigen intensivtherapeutischen Verfahren ermöglichen. Dazu gehört auch die Unterstützung oder sogar der vorübergehende maschinelle Ersatz der Herz- oder Lungenfunktion. Insgesamt 11 Ärzte und 51 Pflegekräfte kümmern sich verteilt auf drei Schichten rund um die Uhr um die 1.800 schwerkranken Patienten, die jährlich versorgt werden. Mit ständigen externen und internen Weiterbildungen für Ärzte und Pflegekräfte, fortlaufenden Anpassungen der Therapiestandards an die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse, regelmäßigen internen Teambesprechungen und ein zertifiziertes Qualitäts- und Risikomanagement steht der Qualitätsgedanke seit jeher für alle auf der Intensivstation tätigen Mitarbeiter ganz im Mittelpunkt ihrer täglichen Arbeit am Krankenbett.

Auf Initiative von Prof. Greim gibt es nun seit kurzem für die Intensivmedizin in Hessen ein weiteres Verfahren der Qualitätssicherung: das sog. „Peer Review" – Verfahren: Kern dieser Methode ist, dass speziell geschulte Intensivmediziner und Pflegekräfte aus anderen Krankenhäusern in das eigene Haus eingeladen werden, um dieses anhand eines umfangreichen Qualitätskatalogs auf Herz und Nieren zu prüfen. Dadurch kann sicher gestellt werden, dass eine Intensivstation nicht betriebsblind wird und eigene Fehler oder Missstände übersieht, die sich über Jahre eingeschlichen haben könnten. „Jeder weiß, wie hilfreich der kritische Blick oder auch die Ideen eines Freundes oder Kollegen für die eigene Entwicklung sein können", so Dr. Schwuchow

Und um einen Kollegen-Besuch auf Expertenebene handelt es sich im Peer Review Verfahren. Es gehe bei diesem Verfahren nicht um den Erwerb einer weiteren Plakette oder eines weiteren Zertifikats, erklärte Prof. Greim, sondern darum, sich auf Augenhöhe von außen betrachten zu lassen und daraus im Interesse der Patienten Erkenntnisse für den klinischen Alltag zu ziehen. „Diese Eigeninitiative und Freiwilligkeit der Ärzte zur Qualitätskontrolle wird von der Landesärztekammer Hessen außerordentlich begrüßt", sagte deren Stellvertretende Ärztliche Geschäftsführerin, Frau Dr. N. Walter, die sich vor Ort informierte und das Begutachtungsverfahren persönlich begleitete.

Einer strukturierten Befragung der beiden Oberärzte Dr. Jürgen Schwuchow und Dr. Christoph Schmitt sowie des pflegerischen Leiters, Manuel Röll, folgte am Nachmittag eine dreistündige Begehung der Intensivstation, bei der sich die Experten einen weitreichenden Einblick in die Strukturen, die Organisation, die Behandlungsabläufe und weitere Schwerpunkte wie Hygienestandards verschafften. Am Ende des Tages kamen die externen Spezialisten und die Leiter der Intensivstation zu einem abschließenden Gespräch zusammen, in denen die Ergebnisse der Begutachtung zusammen getragen und diskutiert wurden.

„Das war für uns ein anstrengender, aber hochinteressanter Tag, bei dem ich als Intensivmediziner wieder etwas Neues gelernt habe", kommentierte der Leitende Oberarzt an der Charite Berlin, Priv.-Doz. Dr. Jürgen Braun, den Besuch im Klinikum. Als Leiter des Peer-Review-Verfahrens habe er einen exzellenten Eindruck von der Intensivstation gewonnen, insbesondere von der menschlichen Zuwendung der Ärzte und Pflegekräfte, die diese ihren Patienten trotz der sehr hohen Arbeitsbelastung entgegen bringen. Das Verfahren mündet in einem schriftlichen Abschlussbericht, den die Experten in den kommenden Tagen erstellen werden, und soll das nächste Mal in zwei Jahren durchgeführt werden. +++

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