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KED-Vorstand: Weihbischof Karlheinz Diez, KED-Bundesgeschäftsführerin Elisabeth Brackmann, stellv. KED-Bundesvorsitzender Dr. Christoph Lehmann, KED-Bundesvorsitzende Landtagsabgeordnete a.D. Marie-Theres Kastner, Geistlicher Rat Heinz Withake (Geistlicher Beirat der KED). - Fotos: Günter Wolf

KED-Bundesvorsitzende Marie-Theres Kastner

19.03.13 - FULDA

Katholische Eltern: Individuelle Fähigkeiten bei Bildung der Kinder berücksichtigen

»Eltern sollten Schule nicht zu wichtig nehmen. Sie sollten das Kind in den Mittelpunkt stellen und nicht den schulischen Erfolg« - das ist eines der Ergebnisse des Bundeskongresses der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED) am Wochenende im Bonifatiushaus in Fulda. Er stand unter dem Thema »Leistung ohne Druck?! Spagat zwischen Fordern und Fördern« und wurde von Fachreferenten begleitet.

»Wir haben uns durchaus selbstkritisch mit unserer Rolle als Eltern auseinandergesetzt, nehmen aber auch alle anderen am Schulleben Beteiligten in die Pflicht«, erklärte die KED-Bundesvorsitzende Marie-Theres Kastner. Dazu gehöre für die KED, dass das Schulsystem mit seinen vielfältigen Möglichkeiten der Bildung in der Öffentlichkeit besser vermittelt werden müsse. »Das Abitur an einem Gymnasium muss nicht in jedem Fall am Ende einer Schulkarriere stehen«, sagte sie.

Deutsches Schulsystem reich an Möglichkeiten

In Deutschland sei glücklicherweise ein System vorhanden, das die individuellen Fähigkeiten der Schüler berücksichtige und auch in späteren Lebensphasen noch alle Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung biete. Leider sei das zu wenig bekannt. Hektik und Aktionismus seien hier fehl am Platz und erzeugten unnötigen Druck. »Sowohl Familie als auch Bildung brauchen Zeit, denn Bildung basiert auf Bindung an verlässliche Personen. Diese Zeit sollten sich alle nehmen«, erläuterte die Bundesvorsitzende. Dabei seien Schülerinnen und Schüler immer auch auf glaubwürdige und kompetente Erwachsene angewiesen.

Das betonten auch die Referenten während des Kongresses. Professor Dr. Rainer Dollase, emeritierter Psychologie-Professor der Universität Bielefeld, mahnte darüber hinaus Veränderungen an. So müssten Schüler in die Lage versetzt werden, ein korrektes Bild auf sich und die Welt haben. Dazu gehöre auch eine realistische Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit: »Handwerker dürfen nicht aus Schulversagen entstehen. In einer Gesellschaft brauchen wir alle: Handwerker wie Akademiker.« »Der Wert eines hohen Bildungsabschlusses ist keine Bescheinigung einer geglückten Erziehung«, mit dieser Feststellung riet auch die Referentin Christine Henry-Huthmacher, Koordinatorin für Bildungs-, Familien- und Frauenpolitik bei der Konrad-Adenauer-Stiftung , Eltern zur Zurückhaltung. Dass hier das richtige Maß gefunden werden muss, betonte Michael Felten, Lehrer und Autor aus Köln: »Kinder haben oft eine größere Fähigkeit Belastungen zu ertragen, als Eltern glauben.«

Glaube ist Angebot an Jugendliche

Willkommen geheißen wurden die Vertreterinnen der KED aus ganz Deutschland von Andreas Greif von der Schulabteilung im Bischöflichen Generalvikariat in Fulda sowie von Oberbürgermeister Gerhard Möller. Weihbischof Professor Dr. Karlheinz Dietz hatte die Kongressteilnehmer darüber hinaus im Namen von Diözesanbischof Heinz Josef Algermissen zu einem Empfang eingeladen. Mit Blick auf das Thema der Tagung nannte der Weihbischof den Glauben als ein Angebot an junge Menschen, dem diese ohne Leistungsdruck begegnen könnten. Andreas Greif hatte sich ebenso wie der Weihbischof zuversichtlich gezeigt, dass durch die Aufmerksamkeit, die der Bundeskongress erfährt, auch die Arbeit der KED im Bistum Fulda Auftrieb erhält.

In Workshops haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kongresses die Themen darüber hinaus unter diversen Aspekten beleuchtet. »Allen gemein ist die Notwendigkeit der Wertschätzung von Menschen unabhängig von ihrem Beruf und Schulabschluss«, fasste Marie-Theres Kastner zusammen. Sie ermuntert Eltern dazu, dem Nachwuchs zu vermitteln, dass Erfolg Freude macht und meistens auch mit Anstrengung verbunden sei. Dabei sollten Eltern das Fordern keinesfalls in den Hintergrund stellen. Dieses müsse aber immer begleitet sein vom Fördern und ermutigender Begleitung sowie einer realistischen Einschätzung der Möglichkeit des einzelnen Kindes.

Wer ist die KED?

Die KED ist ein Zusammenschluss von 10 Landesverbänden, 22 Diözesanverbänden und zwei weiteren katholischen Elternorganisationen. Auf der Basis ihrer christlichen Wertevorstellungen unterstützt die KED nach eigenen Angaben Eltern bei der Erziehung und Bildung ihrer Kinder und bei der Erziehungspartnerschaft in Kita und Schule. Sie leistet Lobbyarbeit für Eltern bei der gesellschaftlichen Teilhabe in Bildungsfragen zum Wohle der Kinder.+++

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