„Glauben kostet Überwindung & Kraft" - 180 Jugendliche am "Weltjugendtag"

"Auf jemanden zugehen" - "Zuhören" - "Nicht so verschlossen sein"- das alles sind Antworten auf die Fragen „Wie geht Mission heute? – Wie geht Christ-Sein heute?". Die Antworten kamen aus den Reihen von über 180 Jugendlichen des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) am gestrigen diözesanen Weltjugendtag „Hosanna" des Bistums Fulda. Bereits am Sonntagmorgen begann dieser „eigene" Weltjugendtag. Gemeinsam mit Bischof Heinz Josef Algermissen zogen sie mit der  Palmsonntagsprozession von der Michaelskirche zum benachbarten Dom und gestalten dort anschließend die Liturgie (lesen Sie hierzu den Extra-Bericht http://osthessen-news.de/H/1228897/fulda-palmsonntag-mit-prozession-zum-karwochen-beginn--schlaege-ans-domportal.html) . Das Thema: "Mission". Dies wählte der BDKJ getreu dem Motto des diesjährigen globalen Weltjugendtages in Rio de Janeiro: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern!" (nach Mt 28,19).

Nach dem Palmsonntags-Gottesdienst im Dom wurde die Aula des "Marianums" - eine katholische Privatschule am Stadtrand von Fulda - zum zweiten Veranstaltungsort. Dabei setzten sich die Jugendlichen Unterstützung mit dem Thema "Wie geht Mission heute" auseinander. Unter den etwa 180 Jugendlichen weilte auch der Fuldaer Bischof Algermissen - so, wie er dies auch gerne in den Vorjahren gemacht hatte. Er gab den jungen Menschen den Rat: "Bereit dafür sein - zu wissen, worauf man sich einlässt – zu wissen, dass Gott dabei ist. Das ist der Dreischritt für eine Mission". Und er forderte die Jugendlichen auf: „Diesen Dreischritt geistlichen Lebens müsst ihr versuchen, einzutrainieren", so Algermissen. Dies bleibe eine lebenslange Aufgabe - auch für ihn nach 44 Jahren als Priester und 17 Jahren als Bischof. "Gott ist bei uns und darauf dürfen wir vertrauen. So brauchen wir auch keine Angst zu haben, anderen Antwort aus dem Glauben zu geben."

Wie konkret diese Antwort sein kann, zeigten eindrucksvoll Sophia Sorg, Luisa Krieglstein, Anna Möller und Anna-Maria Schmidt aus Kalbach. Sie führten das kleine Theaterstück "Christsein heute" auf, das sie unter der Leitung von Timo Hillenbrand einstudiert hatten. Als überzeugte Christin spricht ein Mädchen Leute um sich herum an, spricht von Jesus und seiner Botschaft, ohne Angst und ohne Hemmungen. Zuerst wird sie von den Leuten abgeblockt, eine Geschäftsfrau und eine Jugendliche schauen sie anfangs noch abweisend an. Doch die offene, freundliche Art des Mädchens überzeugt -  Geschäftsfrau und Jugendliche können sich dem freundlichen Charme des Mädchens nicht entziehen. Die junge Frau - so das Bühnenstück - beweist: auf Menschen zugehen, bei Problemen nicht abblocken, aufgeschlossen sein - das ist auch schon Christsein. Dass das nicht immer leicht sein kann, bestätigte Thomas Renze, der Jugendpfarrer des Bistums Fulda: „Glauben kostet Überwindung und Kraft".

Nach dem Bühnenprogramm, das musikalisch vom Jugendblasorchester des Marianums unter der Leitung von Karl-Heinz Vogel gestaltet wurde, gab es am Nachmittag freie Angebote. Mehrere Gruppen besuchten Krankenhäuser und Altenheime und brachten den Menschen kleine Palmsträuße als Zeichen christlicher Nächstenliebe. Andere sprachen über den neuen Papst Franziskus, über die Berufung zum Ordensleben und über ein Leben aus dem Sakrament der Firmung. Ein weiterer Gesprächskreis informierte über das Leben als Christ in der DDR und ermutigte zum christlichen Handeln in der heutigen Gesellschaft. Abschluss des "Missionstages" - ein gemeinsamer Gebetsabend in der Aula des Marianums mit Bischofssekretär Dirk Gärtner. Der Abend, mit Möglichkeit zum Gespräch und zur Beichte bei mehreren Priester, wurde musikalisch gestaltet von der Band P.U.K aus Neuhof. (Christina Leinweber) +++