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31.03.13 - NACHGEDACHT (13)

War das Grab Jesu wirklich leer? Gedanken von Christina LEINWEBER

Am heutigen Ostersonntag feiern die Christen die Auferstehung Jesu – er überwand als erster den Tod und schenkte damit auch den Menschen ewiges Leben. Alle vier Evangelien berichten davon mit einem Bild: am dritten Tag nach seinem gewaltsamen Tod am Kreuz war das Grab Jesu leer. Was sollte das bedeuten? Natürlich sind alle bestürzt, die das offene Grab finden. Lebt er doch? Konnte er den riesigen Stein vor seiner Ruhestätte überhaupt selbst wegrollen? Waren etwa Grabräuber am Werk? – das war zurzeit Jesu nicht selten.

Egal welche Fragen wir uns stellen. Das leere Grab erscheint in der Bibel als erstes Zeichen dafür, dass Jesus scheinbar den Tod überwunden hat – auferstanden ist. Aber wie soll man sich das vorstellen: Er kann ja nur leiblich wieder auferstanden sein, sonst wäre sein lebloser Körper im Grab noch aufgefunden worden. Eine leibliche Auferstehung ist schwer vorzustellen, deswegen kommt man eigentlich mit dem Gedanken an ein leeres Grab, so wie die Bibel schreibt, an Grenzen.

Auferstehung bedeutet auch im Glauben eines Christen mehr als die Rettung eines Körpers. Auferstehung bedeutet, dass die Seele gerettet wird, dass gerade nicht nach dem Tod Schluss ist, sondern dass diese Grenze überschritten werden kann. Geistlich. Nicht körperlich. Deswegen ist die Frage nach einem leeren Grab auch eigentlich eine unwichtige Frage, denn das Grab hätte auch zubleiben können und die Seele hätte trotzdem auferstehen können. Die Evangelisten nutzten aber Bilder, um sich ihre Erzählungen deutlicher zu machen – eindrucksvoller und einprägsamer. So wurde das leere Grab zum Zeichen der Auferstehung schlechthin.

Viel eindrucksvoller ist aber, dass Jesus dann sogar noch einmal erscheint, er wird – wie die Bibel berichtet - die nächsten vierzig Tage weiterhin wirken. Ingesamt fünfmal erscheint er noch, bevor seine endgültige Himmelfahrt stattfindet (Christi Himmelfahrt). Was hat das denn alles zu bedeuten? Ja, Jesus scheint wirklich auferstanden zu sein – er wirkt weiter. Nur wie schafft er das nach seinem grausamen Tod?

Man kann es sich gut mit folgenden Worten erklären: „Stärker als der Tod ist die Liebe". Jesus ist wahrhaftig auferstanden, aber scheinbar nicht nur zu seinem Vater in den Himmel – sondern auch in die Herzen seiner Jünger und Zeitgenossen. Alle, die ihn liebten, trugen ihn nach seinem Tod liebevoll im Herzen und gaben die Botschaft von ihm weiter. Auch das ist Auferstehung und diese braucht kein leeres Grab. (Christina Leinweber) +++

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ZUR PERSON: Christina Leinweber, 1988 geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - und derzeit bereitet sie sich auf ihr 1. Staatsexamen vor. Gleichzeitig ist sie freie Mitarbeiterin bei osthessen-news.de, bezeichnet sich selbst als liberal-theologisch und kommentiert (seit 13 Sonntagen) in der neuen Serie "NACHGEDACHT" Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht. +++

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