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14.05.13 - HANAU

Eigenbetrieb und Eugen-Kaiser-Schule erproben neue Erzieherinnenausbildung

Mit einem neuen kooperativen Ausbildungsmodell für Erzieherinnen und Erzieher starten der Eigenbetrieb Kindertagesbetreuung der Stadt Hanau, die Eugen-Kaiser-Schule und die Kathinka-Platzhoff-Stiftung nach den Sommerferien. "Wir bieten eine dreieinhalbjährige Ausbildung mit einer starken Verzahnung von Theorie und Praxis sowie ein Gehalt analog der Ausbildungsvergütung von Verwaltungsfachangestellte", betont Sozialdezernent Axel Weiss-Thiel. Dieter Wolf vom Hessischen Kultusministerium begrüßt diese konzeptionelle Weiterentwicklung und wünscht dem "vielversprechenden und richtungweisenden Projekt" viel Erfolg.

Die Arbeit der Erzieherinnen und der Erzieher wertzuschätzen bedeute auch, sie angemessen zu bezahlen "und zwar bereits in der Ausbildung", so Stadtrat Weiss-Thiel. "Wir können dem Fachkräftemangel nur begegnen, wenn wir den am Erzieherberuf Interessierten attraktive Rahmenbedingungen bieten." Er ist zuversichtlich, dass junge Leute, aber auch spät Berufene diesen neuen Weg mitgehen. "Die Anmeldungen für das kommende Schuljahr sprechen dafür", freut sich Brigitte Rodriguez, Leiterin des Eigenbetriebs Kindertagesbetreuung, der bis zu 20 Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt. Unter den Bewerbungen sind viele Frauen mit Kindern und Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, die nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung eine andere berufliche Perspektive suchen. Für die Ausbildung ist nur intern geworben worden. Vier Plätze nimmt die Kathinka-Platzhoff-Stiftung in Anspruch, denn nach Aussage von Geschäftsführer Thorsten Hitzel könne durch den direkten Abgleich zwischen Theorie und Praxis die Qualität in der Erzieherausbildung erhöht werden.

Für Claudia Borowski, an deren Berufs- und Berufsfachschule zur Zeit rund 455 Jugendliche und Erwachsene im Berufsfeld Sozialpädagogik beschult werden, hat das kooperative Ausbildungsmodell mehrere Vorteile: Die finanziellen Rahmenbedingungen der Studierenden seien durch das sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnis gesichert und das steigere die Attraktivität der Ausbildung. Die Studierenden seien für dreieinhalb Jahre fest in das Team der ausbildenden Kindertageseinrichtung eingebunden. Theorie- und Praxismodule seien mit durchgängig drei Tagen in der Schule und zwei Tagen in der Einrichtung eng miteinander verzahnt. Hinzu kämen drei jeweils vierwöchige Praktika verteilt über die Ausbildungszeit in Kitas der Stadt oder der Kathinka-Platzhoff-Stiftung sowie ein achtmonatiger Praxisblock nach der theoretischen Prüfung im dritten Jahr. Grundlage des Modells ist die Ausbildungsverordnung der Fachschule für Sozialpädagogik.

Für den neuen Ausbildungsweg gebe es unterschiedliche Zugänge, erklärt Brigitte Rodriguez. Voraussetzungen für das Aufnahmeverfahren seien Mittlere Reife plus Berufserfahrung, der erfolgreiche Abschluss der zweijährigen Ausbildung zur Sozialassistentin beziehungsweise zum Sozialassistenten, Fachhochschulreife oder Abitur verbunden mit Erfahrungen im sozialpädagogischen Bereich, beispielsweise im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres. "Bei unserem Modell können die Auszubildenden ihr theoretisches Wissen aus der Fachschule zeitnah und unmittelbar in der Praxis anwenden", so Brigitte Rodriguez. "So vermeiden wir einen Praxisschock, der nicht selten eintritt, wenn die Studierenden nach der zweijährigen Fachschulausbildung, das zwei sechswöchige Praxiseinheiten einschließt, im Anerkennungsjahr mit dem Berufsalltag in einer Einrichtung konfrontiert werden."

Um ausreichend räumliche Kapazitäten für die ErzieherInnenausbildung zu haben, ist es für Claudia Borowski unabdingbar, dass die Außenstelle der Eugen-Kaiser-Schule in Klein-Auheim zügig ausgebaut wird. Mit dem ersten Bauabschnitt des geplanten Sozialpädagogischen Ausbildungszentrums soll noch in diesem Jahr begonnen werden. In den Neubau werden 3,45 Millionen Euro investiert. +++

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