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Ziegenböcke im Naturerlebnispark Kirchheim... - Fotos: Hans-Hubertus Braune

...und der Waschbär genießen die Ruhe und freuen sich über Besucher im Park.

21.05.13 - KIRCHHEIM

"Rettet den Tierpark" - Verein kämpft gegen drohende Schließung - Aktionen

Autobahnen, Buletten-Bratereien, Hotels, Tankstellen und Outlet-Shops - das ist Kirchheim. Zumindest in den Augen vieler Menschen, die zumeist nur die Fast-Food und Günstig-Kaufen- Filialen ansteuern. Doch Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) hat einiges mehr zu bieten - noch. Ein modernes und beliebtes Freibad zum Beispiel. Und: Einen Naturerlebnispark mit einer vielfältigen Tierwelt. Wie lange dort die Schafe, Ziegen, Damwild, Waschbären, Wildkatze, Enten und viele andere mehr gemütlich in der Sonne liegen oder grasen ist allerdings ungewiss. Die Kassen der Gemeinde sind leer, die Daumenschrauben aus Wiesbaden lassen nichts mehr zu. Der Rettungsschirm ist aufgespannt, Bürgermeister Manfred Koch regiert mit dem Rotstift in der Hand. Neben Pferdesteuer, rasanter Aufstieg der Kindergartengebühren und Bettensteuer steht die Schließung des Tierparks auf der Liste.

Die herrlich im einem Seitental gelegene Anlage bietet rund 140 heimischen und teils bedrohten Tieren ein zu Hause. Ein wunderschöner Spielplatz ist angelegt. Gerade an schönen Sommertagen bietet der Park beste Erholung. Drei 400 Euro-Angestellte kümmern sich derzeit um die Tiere und die Pflege des Parks. Noch werden sie von der Gemeinde bezahlt. Bis Ende diesen Jahres soll der Park abgewickelt und die Tiere verkauft werden. Dann ist Schluss.

Dieses Horrorszenario wollen einige engagierte Bürger und Wahl-Kirchheimer verhindern. Sie haben einen Verein gegründet: Den Förderverein Naturerlebnispark Kirchheim. Ihr Ziel: Sie wollen - und müssen - Geld sammeln, um den Park erhalten zu können. Er soll im Besitz der Gemeinde bleiben, die Kommune allerdings finanziell nicht belasten. Etwa 25.000 bis 30.000 Euro seien pro Jahr für Pflege, Unterhaltung und Futter nötig. In wenigen Tagen verstreicht die Frist der Gemeinde: Bis dahin muss der Verein ein schlüssiges Konzept vorstellen.

Der erste Vorsitzende Jörg Schäfer und seine engagierten Mitstreiter haben einige Ideen zur Zukunft des Naturerlebnisparks mit seiner Tierwelt erarbeitet: Kinder und Jugendliche sollen durch gemeinsame Aktionen mit Schulen, Kindergärten und dem Hessen Forst rund um den Park für die Natur begeistert werden. Tierpatenschaften werden angeboten. Die heimische Geschäftswelt wird angesprochen. Sechs Unternehmen haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Ein Barfußpfad soll angelegt werden und die Infrastruktur und Werbung verbessert werden.

Der Verein wirbt gezielt auch Internet. Ein Facebook-Fanseite hat bereits rund 1.700 Freunde ( https://www.facebook.com/groups/Tierpark.Kirchheim/?fref=ts ), in wenigen Tagen wird eine neue Internetseite des Vereins online gehen. Am 2. Juni diesen Jahres wird im Naturerlebnispark ein Taufgottesdienst gehalten, anschließend lädt der Verein zu einer Grillparty ein. Es tut sich was in Kirchheim, der einst in den 1960-ziger Jahren als Wildgehege Aulatal angelegt wurde. Der Park ist täglich von zehn bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet für Erwachsene zwei Euro und für Kinder einen Euro.

Kirchheim hat wesentlich mehr als nur Autobahnen, Dreieck und Fast Food zu bieten. Bleibt zu hoffen, dass trotz Schuldenbremse und Schutzschirm der Naturerlebnispark als Oase der Ruhe und Erholung erhalten bleibt. (Hans-Hubertus Braune) +++


Sie wollen gemeinsam mit vielen Unterstützern und Mitstreitern den Tierpark in Kirchheim retten. Rechts im Bild der erste Vorsitzende des neuen Fördervereins Jörg Schäfer.

Die heimische Tierwelt im großzügigen Gehege...


...zufrieden in der Sonne...

...und gemütliche Bänke laden zu einer kleinen Pause ein.








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