Archiv

12.06.13 - BAD HERSFELD

Das Streben nach Wahrhaftigkeit - Lyrik als rettender Strohhalm

Es war dieser eine Film, der im Dezember 2009 alles ins Rollen brachte. Diese tragisch-poetische Liebesgeschichte um einen plautdietschen Mennoniten, der im Norden Mexikos lebt und der fest daran glaubt, dass das Paradies auch auf der Erde existieren kann. „Stellet Licht". „Dieser Film hat mich unglaublich inspiriert", erzählt Michael Harth. „Ich befand mich plötzlich geistig auf einer höheren Ebene, und habe - wie in Trance - innerhalb einer Stunde mein erstes Gedicht geschrieben." Bei diesem einen, „Der Horizont", sollte es nicht bleiben: Mittlerweile könnten die Werke des Bad Hersfelders mehrere Lyrikbände füllen. Ein Büchlein ist bereits voll gespickt mit Versen, die aus Michael Harths Feder stammen. „Rettende Kunst" ist seit wenigen Tagen auf dem Buchmarkt.

„Meine Poesie kreist um die Entdeckung der Wahrhaftigkeit", erläutert der 33-Jährige, der seine Gedichte weder nach akademischen Grundsätzen verfasst, noch ein geisteswissenschaftliches Studium oder eine ähnliche Ausbildung absolviert hat. „Ich habe nichts gelernt, schreibe aus meiner Lebenserfahrung", beteuert er. „Die Worte strömen aus meinem Körper in meine Hand, dann von meinem Stift aufs Blatt. Sie kommen aus meinem Innersten – aus meiner Seele."

Zurück zu besagtem Dezembertag, als Michael Harths Karriere als kreativer Künstler begann. Bis zu diesem Zeitpunkt sei er ein reiner Konsument gewesen, dem Musik ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt habe. „Ich denke dabei an die afroamerikanischen Rapper", erklärt der gebürtige Mückenstürmer. „Ähnlich wie sie, reihe ich einfach Begriffe aneinander. Wenn ich ein größeres Gespür für Musik hätte, hätte ich wahrscheinlich Lieder komponiert oder Songtexte kreiert." Seiner Meinung nach sei es die Kunst gewesen, die ihn im Verlauf einer dunklen Lebensphase gerettet habe. „Deshalb möchte ich der Kunst mit der Hilfe meiner Lyrik etwas zurückgeben." Und damit Wahrhaftigkeit erlangen. Die Wahrheit habe ihn letztendlich befreit. „Ich akzeptiere alles so, wie es ist", betont Michael Harth. „Denn wer die Wahrheit anerkennt und spricht, findet zur Wahrhaftigkeit." Und erblickt schließlich den Horizont, mit dem sich das erste Gedicht des jungen Lyrikers auseinandersetzt:

„Das Ruder bricht, nur Sturm in Sicht.

Lass Dich treiben, Gedanken vermeiden.

Die Strömung führt, der Schatten verliert.

Die Wellen zerbersten, begraben den Schlund.

Die Augen leuchten, der Horizont."

Neugierig geworden? Michael Harths Erstlingswerk „Rettende Kunst" (ISBN: 978-3-8372-1267-9), das von einem renommierten Frankfurter Verlag herausgegeben wird, ist pünktlich zum Sommererwachen zum Preis von 9,80 Euro im ausgewählten Buchhandel erhältlich. (sh, Foto: Harth) +++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön