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Diese Sängerinnen und Sänger stehen stellvertretend für 80 Mitwirkende des Bad Hersfelder Festspielchores. Von Anfang an dabei ist Marlis Fey (vorn, Mitte). Ewelina Jurga (links) ist Sängerin beim polnischen Bachchor.

15.08.13 - BAD HERSFELD

Festspielchor in der Opernsaison - Opfer bringen für die Kunst

„Carmen ist bisher die umfangreichste Inszenierung, in der wir mitwirken", bestätigen die anwesenden Mitglieder des Bad Hersfelder Festspielchores, der die Chorpartien bei den Opern übernimmt. 30 Sängerinnen und Sänger des polnischen Bachchores, 35 Mitglieder der Konzertchöre aus Bad Hersfeld, Marburg und Frankfurt und 15 Sängerinnen und Sänger, die zur Opernsaison aus anderen Teilen Hessens und auch ganz Deutschland nach Bad Hersfeld kommen, sorgen für stimmliches, raumfüllendes Volumen innerhalb der ehrwürdigen Mauern der Stiftsruine. „Wir dürfen lebendig werden", freut sich Marlis Fey aus Bebra, die seit 1970 bei den konzertanten Opernaufführungen dabei war und 1980 bei der ersten szenischen Opernaufführung unter dem Dirigat von Siegfried Heinrich auf der Bühne stand. Damals stand Claudio Monteverdis „L´Orfeo" auf dem Programm, bis heute ihre Lieblingsoper.

Damals wie heute übernimmt Professor Siegfried Heinrich, inzwischen 78 Jahre alt, bei einer der beiden jährlichen Produktionen die musikalische Leitung. Tatkräftige Unterstützung bei der Probenarbeit und darüber hinaus bekommt Heinrich von dem Frankfurter Chordirektor Markus Fischer. Zweieinhalb Wochen lang wird vor der Premiere jeden Tag zwei Mal geprobt. „Er kann laut werden. In kürzester Zeit ist er aber schon wieder freundlich und seine Strenge ist vergessen", wissen die Mitwirkenden aus Erfahrung. „Ich bin lebenslang in Chören, aber Siegfried Heinrich ist der beste Chorleiter, den ich je getroffen habe", versichert Angela Frey. „Er ist wahrhaftig, Werktreue geht über alles", sind sich alle einig.

Als ehemaliger Sänger im Dresdner Kreuzchor kann er wunderbar vorsingen und als Dirigent und Chorleiter steht er allen drei Chören zur Verfügung, nimmt außerhalb der Opernsaison neben den Proben in Bad Hersfeld wöchentliche Fahrten nach Marburg und Frankfurt auf sich, um große Oratorien einzustudieren. Sein geistreicher Humor kommt bestens an, seine Vitalität ohne Anzeichen von Alterserscheinungen verdient in den Augen der Chormitglieder Respekt, besonders berührt alle, dass Siegfried Heinrich auch Menschen, die ein Gebrechen haben und trotzdem gerne singen wollen, auf die Bühne holt. Tatkräftige Unterstützung bei der Probenarbeit und darüber hinaus bekommt Professor Siegfried Heinrich von dem Frankfurter Chordirektor Markus Fischer.

Sprachbarrieren mit den wesentlich jüngeren polnischen Chormitgliedern, den Musikern und den Solisten werden spätestens bei einem eigens ausgerichteten Fest überwunden, das auch dem Zusammenwachsen aller Mitwirkenden dient. Eine schöne Tradition ist es, sich nach anstrengender Probenarbeit oder nach der Aufführung in der Festspielkantine mit „BB = Bier und Bratwurst" zu stärken. Fünf Wochen verbringen einige auswärtige Sängerinnen und Sänger durchgängig in Bad Hersfeld, andere nehmen weite Fahrten auf sich, einige opfern für die Kunst ihren Jahresurlaub, obwohl sie das gar nicht als Opfer empfinden. Bei der Aufführung vor großem Publikum ist das alles vergessen. Geschminkt und in Kostümen, die sie sich aus dem reichen Fundus auswählen können, laufen die Sängerinnen und Sänger zur Höchstform auf. Ihre hochkarätige gesangliche und darstellerische Leistung überzeugt das fachkundige Publikum und Kritiker gleichermaßen.

Uda Wilke aus Kassel steht seit 1985 auf der Bad Hersfelder Opernbühne. In diesem Jahr prophezeit sie als Zigeunerin Carmen den Tod. Almut Traupe aus Marburg singt seit 1997 im Chor und ist erstmals in Bad Hersfeld dabei. Auch die beiden genießen das Erleben großer Musik in der einmaligen Atmosphäre der Ruine, freuen sich über Sternschnuppen und Glühwürmchen, hoffen auf gutes Wetter, nicht zu heiß, nicht zu kalt und vor allem ohne Regen. Weitere Informationen unter www.oper-hersfeld. de. Karten unter Tel.Nr. 06621/506713 und 506718. (Gudrun Schmidl)+++


Uda Wilke (Mitte) liest als Zigeunerin Carmen (Barbara Buffy)aus der Hand. - Fotos: Gudrun Schmidl

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