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24.08.13 - SCHOTTEN
6 Jahre und 9 Monate Haft für 17-Jährigen - tödliche Stiche im Jugendzentrum
Es passierte vor genau zehn Monaten im Jugendzentrum "Gelbes Haus" der Stadt Schotten (Vogelsbergkreis). Auf einer Party am dritten Adventssonntag wurde ein 21-Jähriger von einem 17-Jährigen mit mehreren Messerstichen erstochen. In der Stadt hatte das einen Schock ausgelöst, denn das Opfer war vielen als Streitschlichter bekannt. Am gestrigen Freitag wurde der 17-Jährige von einem Jugendgericht wegen Totschlags und vierfacher gefährlicher Körperverletzung zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und 9 Monaten verurteilt.
Nach einer Mitteilung des Landgerichtes Gießen wurde der junge Mann in nichtöffentlicher Sitzung der Jugendkammer nach den Bestimmungen des Jugendstrafrechtes verurteilt. Nähere Detailsangaben wurden von der stellvertretenden Pressesprecherin, Richterin Beate Bremer, dazu nicht gemacht.
Für die Öffentlichkeit bleibt deshalb unklar, warum es zu der Gewalttat kam und was das Motiv des Jugendlichen war. Auch ob das Gericht dem Angeklagten eine verminderte Schuldfähigkeit attestierte, ist nicht bekannt. Der 17-Jährige war damals zunächst in eine psychiatrische Klinik eingeliefert worden.
Der Messerstecher war Mitte Dezember 2012 auf der Geburtstagsparty eines 15-jährigen Mädchens im Jugendzentrum - obwohl er nicht auf der Gästeliste stand - erschienen. Dabei war es zu einem Streit mit anderen Gästen gekommen, worauf der Jugendliche ein 20 Zentimeter langes Küchenmesser zog und auf mehrere Besucher im Alter zwischen 17 und 19 Jahren einstach. Der 21-Jährige verstarb an den Folgen des Messerstiches direkt ins Herz. Drei weitere Gäste der Party wurden verletzt, einige schwer. Unklar ist, ob die damals verletzten Jugendlichen jetzt von dem Verurteilten Schmerzensgeld einfordern werden. +++