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14.09.13 - FULDA

CDU-Stadtmitte: „Integrationsarbeit ist auch Aufklärungsarbeit"

„Wer sind die Russlanddeutschen? Sind sie Deutsche oder Russen? Wie kamen sie nach Russland? Was hat eine russische Zarin deutscher Herkunft damit zu tun?" - der CDU-Ortsverband FULDA-Stadtmitte hat sich mit diesen häufig gestellten Fragen in einem Vortragsabend befasst. „Integrationsarbeit ist auch Aufklärungsarbeit. Deshalb möchten wir Interessierten die Möglichkeit geben, die Geschichte der Russlanddeutschen näher kennenzulernen und so manche negative Einstellung in eine positive umzuwandeln", so Detlef Jestädt, Vorsitzender der CDU Stadtmitte, zur Motivation der Veranstaltung, in der Jakob Fischer, Projektleiter des bundesweiten Aufklärungs- und Integrationsprojektes, diese Fragen anschaulich beantwortete.

Fischer, selbst Russlanddeutscher, informierte tiefgründig über die wechselhafte und dramatische Geschichte der Russlanddeutschen, zu der auch Hunger, Repressionen, Straflager, willkürliche Hinrichtungen, Deportation und Familientrennungen gehörten. Mit viel Wissen, aber auch Humor, beleuchtete er die Gründe für die Auswanderung aus den damaligen deutschsprachigen Kleinstaaten und die Zurückwanderung in die neue alte Heimat, das ersehnte Ankommen in Deutschland und das zwar nicht immer einfache, aber trotzdem zügig gelungene Einleben in Deutschland. Anhand von Zahlen und Fakten konnte er eine Reihe von Vorurteilen und Klischees gegenüber Aussiedlern aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion widerlegen.

„Die Mehrheit der Russlanddeutschen ist nachweislich bestrebt, deutsche Sprachkenntnisse und eine gute Schul- und Berufsausbildung zu erwerben, und hat sich erfolgreich integriert", resümierte Jakob Fischer. Prominente Beispiele seien die Sängerin Helene Fischer oder Boxweltmeister Robert Stieglitz. Auch zahlreiche weitere Spitzensportler seien Deutsche aus Russland.

Margarete Ziegler-Raschdorf, Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, betonte eine besondere Verantwortung des Landes Hessen für die Wolgadeutschen. Das Einladungsmanifest der Zarin Katharina der Großen aus dem Jahr 1763 hatte sie veranlasst, in die Weiten des russischen Reiches aufzubrechen. Im Jahr 1985 habe das Land Hessen die Patenschaft über die Wolgadeutschen übernommen, führe im diesjährigen 250. Jubiläumsjahr des Einladungsmanifestes zahlreiche Veranstaltungen durch und habe mit dem Film „Der Ruf der Zarin" anschauliches Geschichtsmaterial für Schulen erstellt.

„Gerade im Jubiläumsjahr 2013 wurden mit der Änderung des Bundesvertriebenengesetzes im Deutschen Bundestag lang ersehnte Erleichterungen für Spätaussiedler beschlossen. So können schmerzhafte Familientrennungen endlich gelöst werden!" freute sich die Landesbeauftragte. Mit dem vor wenigen Tagen proklamierten „Hessischen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation" beziehe die Hessische Landesregierung ausdrücklich auch die Deutschen aus Russland in das Gedenken an das Kriegsfolgenschicksal ein und bekräftige seine Unterstützung für Spätaussiedler.

„Unsere Veranstaltung soll auch dazu beitragen, dass Russlanddeutsche und Einheimische sich näher kommen", so abschließend das Fazit von Helena Walz, Vorstandsmitglied der CDU Stadtmitte, zu dem gelungenen Vortragsabend. +++

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