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- Fotos: Hendrik Urbin

18.09.13 - GELNHAUSEN

ENDE nach 250 Jahren: Kaufhaus JOH hat Pforten geschlossen

Es ist endgültig vorbei. Nach einer langwierigen Suche nach Investoren hat das traditonsreiche Kaufhaus JOH seit Mittwochabend um 19.00 Uhr für immer die Pforten. 250 Jahre Geschichte enden damit. Nach intensiven und sehr konstruktiven Verhandlungen hat die Insolvenzverwalterin der Kaufhauskette, Rechtsanwältin Julia Kappel-Gnirs, zumindest die Filialen des Traditionskaufhauses in Gotha und Saalfeld an die Unternehmensgruppe Moses-Leininger verkauft.

Es ist nicht nur ein trauriger Moment für die Stadt Gelnhausen. Auch die Mitarbeiter zollten ihrer teils langjährigen Wirkungsstätte ihren Respekt, indem sie diese heute Abend komplett in Schwarz gekleidet verlassen wollten. Betriebsratvorsitzende Elke Rotter: "Es tut schon weh." Sinkende Umsätze, ein zunehmender aggressiver Wettbewerb und die steigende Konkurrenz von Einkäufen im Internet hatten die Kaufhauskette in die finanzielle Schieflage geführt. Das Kaufhaus zählte mit seinem Komplett-Sortiment aus Mode, Textilien, Sportartikeln, Spielwaren sowie vielen weiteren Sortimentsbausteinen zu den wichtigen Nahversorgern in der Region.

Allerdings trifft die Übernahme der beiden Ost-Fillialen auch auf breite Zustimmung bei Einkaufsverbänden, Lieferanten und vor allem bei den Mitarbeitern von Joh in Gotha und Saalfeld, die somit eine neue Perspektive bekommen. Vor Vertragsabschluss hat das mittelständische Unternehmerehepaar, welches selbst unter anderem im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler und Neuwied Kaufhäuser betreibt, mit den Oberbürgermeistern in Saalfeld und Gotha ein persönliches Gespräch geführt, um sich bei den jeweiligen Rathausspitzen mit ihren Plänen vorzustellen. „Wir glauben fest daran, dass auch mittelständische Kaufhäuser, die sich am Kunden orientieren und ein ausgewogenes Sortiment sowie eine optimale Beratung bieten, trotz des scharfen Wettbewerbs und der Konkurrenz aus dem Internetverkäufen eine Chance haben", sagt Martina Wittenberg, Vorstand der Moses AG. Anschließend hat sich das Ehepaar Wittenberg an den beiden Joh Standorten den Mitarbeitern vorgestellt und gemeinsam mit dem Joh Geschäftsführer über die zukünftigen Pläne und die nächsten Schritte unterrichtet.

In Gelnhausen zumindest geht heute ein Kapitel zu Ende. Über einen Abriss der Gebäude und eine entsprechende Wohnbebauung entlang der Kinzig wird inzwischen schon diskutiert, allerdings traut sich noch keiner an die Öffentlichkeit. Damit verbunden wäre eine Veränderung von Gelnhausen als Einkaufsstadt hin zu mehr Tourismus und Unterhaltung. Eingeschlagen wurde dieser Weg bereits mit dem Bau des Coleman-Parks. Wie allerdings die Innenstadt wieder mit Leben gefüllt werden könnte, kann heute noch keiner sagen. +++



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