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FULDA

"Talk am Dom": Von biblischer Zahlensymbolik bis Schulfinanzierung in Afrika

27.09.13 - Mit kräftigem Applaus verabschiedeten die Besucher von „Talk am Dom" Moderator Klaus Depta vom Bistum Fulda und seine fünf Gäste in den späten Mittwochabend. Die mehrstündige Veranstaltung wurde vom "Offenen Kanal Fulda" aufgezeichnet und in den kommenden Wochen "stückweise" mehrfach gesendet.

Eröffnet hatte den Abend der Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte des Bistums Fulda, Pfarrer Ferdinand Rauch, mit einem überraschend leicht verständlichen Einblick in verborgene Zahlensymbolik der Bibel. Im Hebräischen komme jedem Buchstaben ein Zahlenwert zu, so dass sich mit Zahlen spielen lasse. Zahlen „er-zählen" auf ihre Weise, so zum Beispiel die Zahl 666, die in der biblischen Offenbarung des Johannes als Code für den von Christen seinerzeit gefürchteten römischen Kaiser Nero stehe. Die Zahlensymbolik erlaube zudem, Glaubensgrundsätze auf eine spezifische Weise weiterzugeben.

Karin Uffelmann von der Malteser Migranten Medizin (MMM) erläuterte die Arbeit von ehrenamtlichen Ärzten und Helfern an Menschen ohne Krankenversicherung. Zur Zielgruppe von MMM gehören alle Menschen ohne Krankenversicherung, sei es, weil ihre Aufenthaltsfrage noch nicht geklärt ist, weil sie ohne Versicherungsschutz als Besucher nach Deutschland einreisen oder weil sie z.B. nach der Pleite der eigenen kleinen Firma die Kosten für eine Krankenversicherung nicht mehr bezahlen können, jedoch ärztliche Hilfe benötigen. Grundsätzlich gehört die Versorgung von Schwangeren bis zur Entbindung zur Arbeit des MMM, die durch Spenden und Kooperationspartner, darunter auch das Herz-Jesu-Krankenhaus in Fulda, finanziert wird.

Musiklegende Barry McGuire, der in den 1960er Jahren an der Broadway-Fassung des Musicals „Hair" teilnahm und durch seinen Hit „Eve of Destruction" bekannt wurde, zeichnete einen kurzen Abriss über seine Karriere. Lange drogenabhängig gestand der mittlerweile 78jährige, von einem bestimmten Zeitpunkt in seinem Leben Gott gesucht zu haben und danach ein anderer Mensch geworden zu sein. Zur Zeit ist Barry McGuire mit dem Ex-Byrds-Gitarristen John York letztmasl zu Konzerten in Europa unterwegs. Während und nach den Talks lieferten die beiden Musiker mehr als nur Appetithappen für ihren Auftritt am Samstag, den 28.09. im Kulturkeller Fulda.

Religionslehrer Reinhold Wissel stellte den von Schülern und Lehrer der Kopernikusschule im Freigericht gegründeten Verein „Helfen macht Schule" vor. Dieser Verein trägt drei Schulen in Tansania und verhilft so den Schülern einen Ausstieg aus dem Teufelskreis von mangelnder Bildung und Armut. Finanziert wird „Helfen macht Schule" durch Spenden sowie Aktionen der Schulgemeinschaft, darunter Verkäufe von Bildern aus dem Kunstunterricht, Kuchenbasare in Pausen sowie Sammeln und Eintauschen von Leergut. Zahngoldspenden von Zahnärzten sowie der Verkauf eines großformatigen Jahreskalenders mit Motiven aus Afrika zählen zu den weiteren Einnahmequellen des Vereins. Einen wertvollen pädagogischen Beitrag zur Entwicklung von Schülern der Kopernikusschule bilden Besuche der Projekte in Afrika. Diese Reisekosten dazu werden privat und nicht vom Verein getragen.

Die Journalistin Birgit Kelle (Maybrit Illner, Lanz, hart aber fair) präsentierte die Hauptgedanken ihres aktuellen Buches „Dann mach doch die Bluse zu. Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn". Sexuelle Übergriffe seien selbstverständlich ein Tabu, würden auch zurecht verfolgt. Aber nicht jede misslungene Anmache sei bereits Sexismus, selbst wenn dies die augenblickliche Debatte so suggeriere. Frau Kelle, selbst Mutter von zwei Töchtern und zwei Söhnen, beklagte, dass ein kämpferischer Feminismus auch zu einer Verunsicherung vieler Männer geführt habe. Daher sei es notwendig, auch die Männerrolle neu zu überdenken. Betroffenheit wurde im Saal spürbar, als Frau Kelle von Moderator Klaus Depta aufgefordert wurde, über die Hassattacken zu berichten, die ihr aufgrund ihrer Grundhaltung entgegenschlugen
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Depta, der wie gewohnt „Talk am Dom" locker und unterhaltsam moderierte, beendete die Veranstaltung mit der Ankündigung für den nächsten Talk am Dom, der am 09. April 2014 stattfinden wird. Mit Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, und Rainer Bonhof, Fußballweltmeister 1974 und Vize-Präsident von Borussia Mönchengladbach, haben bereits zwei interessante Gäste zugesagt.  +++

Fotos: Martin Engel


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