Ortsumfahrung für KRENTZER-Lkw - Aufnahme in Prioritätenliste?

03.10.13 - Seit einigen Jahren beschäftigten sich die Verantwortlichen im Rathaus und die Kommunalpolitik mit dem Verkehrsfluss auf der Landesstraßenverbindung L 3330 / L 3307 Poppenhausen – Wasserkuppe und zurück durch die Ortslage. Als touristisches Ziel wird die Wasserkuppe als Hessens höchster Berg in der Hauptsache von der A 7 (Fulda-Mitte) bzw. von der B 458 aus Richtung Fulda kommend angefahren. Im Ortsteil Abtsroda ist die Fa. Aloysius Krenzer KG, Europas größter Palettenhersteller, mit über 11 ha Betriebsfläche ansässig. Allein etwa 70 eigene Lkw und die zahlreichen Zulieferer sorgen für über 300 Lkw-Fahrten durch die Ortslage von Poppenhausen.

Dieser Zustand war Anlass, über eine Verbesserung der Situation, der Reduzierung der Fahrzeugfrequenz in der Ortslage und damit auch der Reduzierung von Emissionen (Lärm und Schadstoffe) in der Luftkurortgemeinde nachzudenken. Als Lösung des Problems und der widrigen Umstände wird der Bau einer ca. 600 Meter langen Ortsumfahrung vorgeschlagen (siehe Grafik!), die von der B 458 über die Landesstraße L 3330 aus Richtung Steinwand kommend nach dem Weiler Hohensteg über die Flur Sandfeld zur L 3307 in Richtung Abtsroda – Wasserkuppe verläuft.

Dadurch würde nicht nur die Ortslage Poppenhausen sondern in der Folge auch die Ortsdurchfahrten von Weyhers, Lütter, Rönshausen und Welkers spürbar von Schwer- und Ausflugsverkehr entlastet. Die Planung dieser Ortsumgehung macht jetzt einen Sinn, da einerseits die BAB-Auffahrt Fulda Mitte seit einigen Jahren fertiggestellt und in Betrieb ist und andererseits der Bau der Ortsumgehung Dipperz in 2014 abgeschlossen wird.

So käme man künftig von der Wasserkuppe nach der Ortslage Sieblos ohne Ortsdurchfahrt auf die Autobahnen in alle Richtungen und ins Oberzentrum Fulda. Gerade der Schwerverkehr mit täglich weit über 300 Fahrzeugbewegungen aus und in Richtung Palettenwerk Krenzer Abtsroda würde zum Vorteil für die vorgenannten Ortsdurchfahrten deutlich reduziert. Die Initiative wurde in 2011 bereits mit der damaligen Leitung des Straßenbauamtes Fulda, Herrn Ulrich Hansel und Herrn Markus Wagner, sowie mit dem Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums, Herrn Rainer Bomba, besprochen.

Um das Thema fachlich aufzuarbeiten, wurde der Kontakt zur Hochschule Darmstadt, Fachbereich Bauingenieurwesen, hergestellt. Schließlich befasste sich ein angehender Diplom-Ing. (FH) Vermessung und Geoinformatik von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt in seiner Diplomarbeit mit der „Ortsumfahrung Poppenhausen". Das Ergebnis, eine umfangreiche Vorplanung mit Verkehrsführung, Trassen-Verlauf und Massenermittlung wurde durch die Hochschule im März 2012 der Gemeindevertretung der Gemeinde Poppenhausen (Wasserkuppe) vorgestellt. Diese umfassende und ausführliche Untersuchung ist eine gute Grundlage, das Projekt auf seine Machbarkeit zu prüfen und für die weitere Planung.

Sofern es zur Ausführung der Straßenbaumaßnahme kommt, ist im Bereich der landwirtschaftlichen Flächen der Gemarkung „Sandfeld" eine Bodenordnung im Rahmen eines Flurbereinigungsverfahrens durchzuführen. Da dann die landwirtschaftlichen Flächen durch die neue Umgehungsstraße erschlossen werden, können andererseits derzeit bestehende Feldwege eingezogen werden. Die Gemeinde Poppenhausen stellte jetzt bei Hessen-Mobil den Antrag auf Aufnahme des Verkehrsprojektes „Ortsumfahrung Poppenhausen" in die Prioritätenliste des Landes Hessen.

Ob eine Aufnahme erfolgt und wie es dann dauert, bis das Projekt zur Umsetzung kommt, kann derzeit nicht abgeschätzt werden. Folgendes steht für Bürgermeister Manfred Helfrich und den Gemeindevorstand fest: Der Antrag ist in sich schlüssig, plausibel und nachvollziehbar. Es handelt sich nicht um eine kurzfristige, sondern eher um eine mittelfristige Maßnahme. Und wenn man keinen Antrag mit Vorplanung und Begründung stellt, kann ein derartiges Projekt auch nicht aufgenommen und ggf. realisiert werden. „Wir freuen uns, wenn unser Antrag zeitnah berücksichtigt werden kann", so heißt es abschließend aus dem Rathaus. +++