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Enner, zwoon, dräi, Bruder Lolls: Klaus Otto, der neue Feuermeister, fiebert dem Lollsauftakt entgegen. -

BAD HERSFELD

Feuermeister Klaus OTTO - die neue Symbolfigur des Lullusfestes

12.10.13 - „Mit dem Lullusfest ist man als „Herschfeller" von Kindheit an eng verbunden", versichert Klaus Otto, der als neuer Feuermeister der Repräsentant seiner Heimatstadt und des beliebten und weit über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus bekannten Heimatfestes ist. Als im letzten Jahr der amtierende Feuermeister Udo Roßbach „am Feuer" überraschend seinen Rücktritt erklärte, wurde Klaus Otto noch auf dem Festplatz gefragt, ob er dieses besondere Amt übernehmen würde. Diese Frage kam nicht völlig überraschend, denn als Bürger der Stadt und Fleischermeister ist er geradezu prädestiniert. Es war der Hersfelder Lehrer und Konrektor Wilhelm Neuhaus, der vorschlug, mit einem Feuermeister aus der Handwerkerzunft als Symbolfigur dem Lollsfest einen schöneren Rahmen zu geben.

In einer feierlichen Zeremonie nahm Hans Post als erster ausgewählter Feuermeister den von der Hersfelder Schreinerinnung gestifteten Fackelhalter am 11.10.1926 in Empfang und gab diesen erst im Jahr 1958 wieder ab. Ganz traditionell hat die Kreishandwerkerschaft das Vorschlagsrecht und entschied sich für Klaus Otto als sechsten Feuermeister der Stadt. Der Magistrat der Stadt Bad Hersfeld folgte der Empfehlung der Lullusfestkommission und stimmte zu. Der 47-jährige wuchs in Bad Hersfeld auf, seine schulische Laufbahn beendete er an der Konrad-Duden-Schule 1982 mit dem Realschulabschluss. Nach seiner Ausbildung zum Fleischergesellen in Dillenburg-Donsbach arbeitete er fünf Jahre im elterlichen Betrieb in Bad Hersfeld. Im Oktober 1990 legte er an der Frankfurter Fleischerfachschule seine Meisterprüfung ab.

Beim anschließenden Lullusfest - von den Hersfeldern liebevoll „Lolls" genannt - konnte er seinen Erfolg gebührend feiern. Aus dem Feiern heraus kommt er in diesem Jahr in der Lollswoche garantiert nicht, denn als Feuermeister mit zahlreichen Repräsentationspflichten ist er der gefragteste Mann der Stadt. Sein neuer Arbeitgeber, der REWE-Markt Messerschmidt in Kirchheim, bei dem er am 1. Oktober seine Stelle als Bereichsleiter Service Fleischerei antrat, zeigte sich kooperativ und gewährte Urlaub. Otto, der viele Jahre als selbständiger Fleischermeister arbeitete und zuletzt bei der Fleischerei Lutz in Fulda angestellt war, freut sich auf die neue berufliche Herausforderung und auf sein neues Amt, das er als große Ehre betrachtet. Seine Frau Dagmar wird ihn gern unterstützen, schränkt aber ein: „Der Part in der Öffentlichkeit ist seiner".

Die sucht Klaus Otto schon das ganze Jahr über ganz bewusst, war als Feuermeister der Stadt Bad Hersfeld auf verschiedenen Festen in der Region präsent, gab auf der Wartburg in Eisenach den Startschuss zum dritten Lutherlaufs und nahm an Festzügen wie zum Beispiel beim Strandfest in Rotenburg a.d. Fulda teil. Mit diesem Engagement verbindet er die Hoffnung auf Gegenbesuche aus den Städten und Gemeinden und eine mögliche Teilnahme am Lullusfestzug. Sein Wunsch ist, dass sich noch mehr heimische Vereine, Behörden und Organisationen mit originellen Beiträgen bei künftigen Festzügen am Lollsmontag beteiligen, um die Attraktivität weiterhin zu steigern. Auch die Wiederbelebung der traditionellen Verbrennung des Lollsteufels hat er angeregt. Mit dem Besuch auf den Stationen der Kinderklinik des Klinikums Bad Hersfeld will er den kleinen Patienten eine Freude machen. „Lolls kommt zu den Menschen, die nicht zu Lolls kommen können", ist seine Motivation.

In seinen bequemsten schwarzen Schuhen will der neue Feuermeister bei all seinen Vorhaben einen Schritt nach dem anderen gehen und dabei vor allem die Traditionen rund um das Lullusfest pflegen und bewahren. Dabei muss er einerseits in die großen Fußstapfen seines Vorgängers treten, andererseits will er im Laufe der Zeit eigene Schwerpunkte setzen. In seiner von der Bad Hersfelder Schneidermeisterin Gisela Zimmermann maßgeschneiderten Kluft, bestehend aus schwarzen Kniehosen, rotem Wams, einem schwarzen Barett als Kopfbedeckung und einem schwarzen Cape mit appliziertem Hersfelder Wappen fühlt er sich inzwischen richtig wohl. Äußerlich hebt ihn diese Kluft deutlich ab, aber als Mensch will er in seinem Ehrenamt authentisch bleiben.

„Ich soll und muss mich nicht verbiegen". Wie in jedem Jahr, in diesem Jahr allerdings ganz besonders, fiebert Klaus Otto dem Lollsauftakt entgegen, verrät seine Frau. „Die Verbundenheit der „echten Herschfeller" mit ihrem Heimatfest ist enorm", weiß Dagmar Otto aus Erfahrung. „Lolls ohne Klaus Otto geht gar nicht", ist schon immer das Leitmotiv des neuen Feuermeisters, für den diese Aussage ab diesem Jahr noch eine ganz andere Bedeutung hat. Morgen, am Sonntag, wird ihm im Rahmen der Feierstunde in der Stiftsruine die Fackel von seinem Vorgänger Udo Roßbach, einem guten Freund und Ratgeber rund um die Aufgaben des neuen Amtes, übergeben. (Gudrun Schmidl) +++


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