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04.11.13 - „Von 300 bis 250.000 Euro, hier kann man Werke aller Preisklassen finden." Thomas Stock, der gemeinsam mit Marcus Jehn Initiator der Kunstmesse Fulda ist, hat ordentlich auffahren lassen. Das vielfältige Angebot des Kunsthandels zeigen, mit Kunst des 14. Jahrhunderts bis heute, das ist das Ziel der Kunstmesse im Vonderau Museum Fulda am vergangenen Wochenende gewesen. 2.000 Besucher waren gekommen, aus weiten Teilen Deutschlands wie auch aus der direkten Umgebung sind Kunst- und Antiquitätenhändler, Galeristen und sogar ein Restaurator angereist.
Auf drei Stockwerken kam es seit 2011 bereits zum dritten Mal in Folge zur „Konfrontation mit Kunst", wie Stock es nennt. Dass diese Konfrontation jedoch weit angenehmer ist, als der Ausdruck es erahnen lässt, wurde spätestens klar, wenn man durch die abwechslungsreich bestückten Gänge des Vonderau Museums streifte. Öl, Acryl und Gouache als Farbmittel waren hier ebenso vertreten wie unterschiedlichste Gestaltungstechniken und Kunstepochen. Werke auf klassischer Leinwand fanden sich hier ebenso, wie HAP Grieshabers „Hommage an den deutschen Expressionismus", ein Holzschnitt auf Rupfen, der durch besonders subtile Farbgebung besticht.
Eine besondere Auswahl an exklusiven Werken, vornehmlich aus der deutschen und französischen Kunst des 19. Und 20. Jahrhunderts bot der Kunsthandel Dr. Michael Nöth aus Ansbach an. Unter anderen finden sich hier Werke von Otto Dill oder Landschaftsmaler Otto Modersohn.
Neben exklusivem Wandschmuck wurde auf der Kunstmesse auch Körperschmuck der Fuldaer Schmuckmanufaktur Aureus angeboten und Restaurator Jörg Büchner, der Restaurierung für Möbel und Holzobjekte anbietet, zeigte sein Handwerk vor Ort.
„Konrad Zuse: ach, der hat auch gemalt?"
Die Fuldaer Galerie Bilder-Fuchs brachte einige hochkarätige Werke vor allem amerikanischer Pop-Art auf die Messe. Darunter ein sehr frühes Aquarell der Ikone Andy Warhol. „So kennt man Warhol nicht", erklärt Stock mit Blick auf das besondere Werk. Auch Bilder von Konrad Zuse, dem Erfinder des Computers, wurden auf der Messe ausgestellt. Dazu sei nur so viel verraten: wenn man seine Werke sieht, wird die Verbindung zum Bauingenier und Erfinder, als der er bekannt ist, schnell klar.
Eher überraschend war bei der präsentierten Bandbreite der Exponate, dass qualitativ hochwertige Kunst nicht immer teuer sein muss. Wer aufmerksam hinsah, entdeckte am Stand des Kunstkabinett Brigitte und Birgit Strehler aus Sindelfingen feine Kupferstiche. Vor allem originale, kolorierte Kupferstiche von Maria Sibylla Merian konnten hier betrachtet und erstanden werden.
Drei Tag lang bot die Kunstmesse in den Räumlichkeiten des Vonderau Museums die Möglichkeit, sich rund um die ausgestellte Kunst zu informieren, Kontakte zu knüpfen oder auch die eigene Sammlung zu erweitern. (Sabrina Ilona Teufel)+++