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SCHLÜCHTERN

Lauter Geschichte(n) - Landrat PIPA zu Jubiläumsausgabe "Bergwinkel-Bote"

02.11.13 - Der erste Schlüchterner Heimatbote kostete 40 Pfennig. Und heute noch – 100 Jahre später – werden in den Beiträgen des Bergwinkel-Boten Menschen und Dörfern der Region Denkmäler gesetzt und unerhörte Begebenheiten dokumentiert. Bei der Vorstellung des Jubiläums-Heimatkalenders bedankte sich Landrat Erich Pipa am Donnerstag im Gewölbekeller des Klosterrenthauses in Schlüchtern bei Schriftleiter Dr. Georg-Wilhelm Hanna und den Autoren dafür, wieder ein Stück Heimatgeschichte festzuhalten.

Christine Raedler, Leiterin des Zentrums für Regionalgeschichte im Main-Kinzig-Kreis, stellte die einzelnen Beiträge vor. Die aktuelle Ausgabe beschäftige sich gleich zu Beginn mit den Ereignissen des Ersten Weltkrieges. Im Kalendarium habe Schriftleiter Dr. Hanna die Ereignisgeschichte und die schrecklichen Verluste an Menschenleben dargestellt. Quasi als Einleitung hierzu schreibe Holger Herber über ein Herbstmanöver des Jahres 1913 im Bergwinkel. Dr. Elisabeth Heil thematisiere die Entstehung einer Heimatsammlung aus dem Geist des Militarismus und einen Nachruf auf den Maler Helmut Nitzsche zum 100. Geburtstag. Hans-Joachim Knobeloch berichte über das Friedensdenkmal in Steinau, das an den „glorreich" gewonnenen Deutsch-Französischen Krieg erinnere. Hermann Tilp erörtere die Migrantenveränderung in Herolz zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und dem Ersten Weltkrieg. Dr. Benedikt Mario Röder ginge auf den lebhaften Streik der Einwohner beim Brückenbau in Uerzell im Jahre 1765 ein.

Es stünden auch besondere Personen im Fokus. So halte Georg-Wilhelm Hanna das Leben und Wirken von Professor Pater Placidus Dickert fest und schildere, wie der Stolzenberger Schnellhefter erfunden wurde. Laura Swartz, Carl Kleber und Elizabeth Ginsberg erzählten vom spannenden Leben eines Ulmbachers, der als Soldat am Amerikanischen Bürgerkrieg teilnahm. Markus Dersch stelle die Frage, ob Landbaumeister Spangenberg mehr als der „Verwüster des Klosters" gewesen sei. Stadtarchivar Bernd Ullrich berichte über den „Spion vom Kinzigtal", stelle einen besonderen Gedenkstein im Wallrother Wald vor und widme sich dem Hessischen Landrücken.

Nicht weniger kurzweilig halte Julia Weigelt die lustige Erinnerung an den Salmünsterer Mondscheinclub 1925 fest. Die Verfolgung der Steinauer Sozialdemokraten im Dritten Reich spiegle ein Beitrag von Hans-Joachim Knobeloch wider. Kurt Fischer erinnere an das schreckliche Ende der Sinti-Familie Wagner. Aus dem Nachlass des ehemaligen Pfarrers Kurt Bock erfahre man über die 1950 erfolgte Glockenweihe in Marjoß. Heini Traudt beschreibe mundartlich die Wesensart einer Beamtenkuh.

All zu Menschliches beschreibe Ernst Müller-Marschhausen bei der Bullenrede des Bürgermeisters Dr. Reinhold Anderlitschek. Dr. Hanna lasse Zeitzeugen zu Wort kommen, die das größte Unwetter im Altkreis Schlüchtern vor 50 Jahren miterlebt hätten und skizziere die Gebietsreform vor 40 Jahren. Ulrich Schwind berichte über die Freigabe der Autobahn A66 vor 30 Jahren. Über die Thaler-Villa schreibe Ilse-Marie Neuroth und über das Ende von Blumen-Dörr Ulrich Schwind. Den Jahresablauf im Bergwinkel habe Helga Horschig dokumentiert.

Im Namen der Bürgermeister Walter Strauch (Steinau), Carsten Ullrich (Sinntal) und Lothar Büttner (Bad Soden-Salmünster) bedankte sich der Erste Stadtrat der Stadt Schlüchtern, Ekkehard Schmidt, bei den Autoren und dem Schriftleiter für eine gelungene Jubiläumsausgabe des Heimatkalenders. „Der Bergwinkel-Bote ist eine Dokumentation, die über Generationen erhalten bleibt. Die Geschichte ist es wert, dass man sie festhält", so Schmidt. (Dietmar Kelkel) +++


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