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FULDA Flamme auf Europa-Tour

"Friedenslicht aus Betlehem" begeistert

16.12.13 - Es ist ein Symbol für Frieden, Wärme, Solidarität und Mitgefühl: das Friedenslicht von Betlehem. Auch wenn es nur eine sehr kleine Flamme ist - in Europa verbindet sie Millionen von Menschen. Mit Spannung wurde dieses besondere Licht am gestrigen dritten Adventssonntag wieder im Fuldaer Dom erwartet. 1.000 Menschen - darunter viele Pfadfinder und Familien mit Kindern - kamen aus weiten Teilen des Bistums Fulda und der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Die Zelebranten der ökumenischen Aussendungsfeier: Generalvikar Gerhard Stanke, der evangelische Bischof Martin Hein (Kassel) und Martin Stanke - Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg. Das zentrale Thema bundesweit: "Recht auf Frieden". Bis Weihnachten soll das Friedenslicht möglichst viele Menschen erreichen - insbesondere die, an die so oft nicht gedacht wird. Es soll die Menschen auch zum Nachdenken bringen und sie motivieren, miteinander zu reden. Denn Reden sei besser als sich zu bekriegen.

Die Friedenslicht-Träger 2013 Lena und Nils Berkey brachten am Vormittag das Licht mit dem ICE sicher in Laternen nach Fulda. Die Geschwister sind quasi Routiniers, denn Nils hatte das Friedenslicht bereits 2011 und Lena im vergangenen Jahr in die Bischofsstadt gebracht. Trotzdem ist keine einfache Reise. "Wir müssen ja genauso gut wie zuvor aufpassen, dass das Friedenslicht auf dem Weg nicht plötzlich ausgeht", sagte Nils Berkey - und seine Schwester Lena ergänzte: "Es wäre doch schade, wenn so viele Menschen auf das Licht warten und wir ankommen und haben nur eine gelöschte Laterne dabei."  Als interreligiöses Friedenszeichen übergeben die Pfadfinder das Licht aus dem Heiligen Land auch wieder an Mitglieder der Jüdischen Gemeinde.

Ökumene ganz groß ist, wenn der evangelische Bischof im katholischen Dom predigt. Martin Hein sprach von einer "friedlosen Welt". Er appellierte, die Hoffnung nicht aufzugeben. Die Menschen brauchen Perspektiven, die über die eigenen Erfahrungen hinausgehen. "Dieser Blick wird uns gestattet durch die Frohe Botschaft." Hein forderte die Gottesdienstbesucher auf, das Friedenslicht aus Betlehem weiterzugeben - als ein Zeichen dafür, wie es gehen kann. "Die Welt wird hell und warm." Das gehe nur, wenn die Menschen sich aktiv für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen.

Mitgebracht haben die Friedenslicht-Träger auch die Hoffnung, dass die Menschen das Licht an ganz viele andere Menschen weitergeben. "Wir wollen die kleine Kerze als Licht- und Wärmequelle in der dunklen Jahreszeit zu den Menschen bringen", erklärte Nils. "Und das ist nicht nur auf der politischen und Weltebene gemeint, sondern ganz konkret im eigenen Umfeld, der Nachbarschaft oder dem Bekanntenkreis oder auch in der Schulklasse", konkretisierte Lena Berkey. Denn alle Menschen haben ein "Recht auf Frieden".

Und darauf ging auch Generalvikar Stanke noch einmal näher ein. "Die Menschen haben nichts aus den Weltkriegen gelernt." Auch im Heiligen Land gebe es keinen Frieden. Jesus sei das Licht mit seiner Zuwendung für die Schwachen und Armen und seinem Einsatz für die Gerechtigkeit. Dieses Licht strahle durch die Jahrtausende. Ein Friedensstifter sei auch Nelson Mandela gewesen, der erst vor wenigen Tagen gestorben sei. So gedachte der Generalvikar zu Beginn der Menschen, die unter der Dunkelheit zu leiden haben.

Musikalisch begleitete die Gruppe "Wegzeichen" aus Wächtersbach traditonell die Aussendungsfeier. Für die Kollekte wurden zwei Empfänger bestimmt: die Friedensarbeit der Fuldaer Gruppe von Amnesty International und der DPSG-Stamm "Wartbaum" in Nidderau-Windecken (Main-Kinzig-Kreis). Dort sind Unbekannte wenige Wochen nach der feierlicher Eröffnung des Pfadfinderhauses in den Neubau eingebrochen und haben ein Feuer gelegt. "Der Brand zerstörte alles. Aber wir möchten unser Haus wieder aufbauen und bitten um Unterstützung", sagte der Stammesvorsitzende Markus Bernard.

Bevor alle wieder auseinandergingen, trafen sich die Gottesdienst-Besucher noch einmal auf dem Domplatz - zum traditionellen Abschlusskreis. Und dann wurde geteilt und das kleine Lichtchen entsandt - in alle Teile Hessens. Ob über die Schiene oder mit dem Auto. Seit 27 Jahren gibt es diese Botschafter-Aktion, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa zieht. Das Friedenslicht ist nicht nur als warmherziges und sanft leuchtendes Symbol, sondern auch als kleine Erinnerung, selbst Werkzeug des Friedens zu werden und kleine Schritte aufeinander zu zugehen. (Christian P. Stadtfeld / Frank L. Seidl). +++

Eine Flamme, die begeistert: das Friedenslicht von Betlehem ...

Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld

Mit dem Zug geht das Licht auf Reise durch Hessen.

Generalvikar Gerhard Stanke.

Generalvikar Gerhard Stanke, der evangelische Bischof Martin Hein (Kassel) und Diözesankurat ...

1.000 Gläubige kamen zur zentralen Aussendungsfeier in den Fuldaer Dom.

Die Gruppe WEGZEICHEN aus Wächtersbach.

Bischof Martin Hein, Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, predigte im Fuldaer Dom. ...

Frank L. Seidl, ehemaliger DPSG-Diözesanvorsitzender und Friedenslicht-Träger.

Sie brachten das Friedenslicht von Wien nach Fulda: Nils und Lena Berkey.

Hat Tradition: der große Abschlusskreis nach dem Gottesdienst.

Viele brachten das Friedenslicht mit dem Zug in ihre Gemeinden.


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