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Vorstandsposten sind wieder besetzt
18.01.14 - Nach Anlaufschwierigkeit ist es gelungen. Die Alsfelder Tafel e.V. hat einen neuen Vorstand. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Katholischen Pfarrzentrum war ganz offensichtlich schon nach den ersten Sätzen des Berichtes von Helmut Hansen, der seit 16. Oktober 2013 den Vorstand kommissarisch weiter führt, eine gewisse Erleichterung zu vernehmen. Helmut Hansen machte deutlich, dass „er guter Hoffnung sei, dass in der heutigen Sitzung ein Vorsitzender gewählt werden kann". Und genau so kam es auch. Neuer Vorsitzender der Alsfelder Tafel wurde Mathias Köhl aus Altenburg. Mathias Köhl, so ließ Helmut Hansen bereits bei seinem Bericht über den Zeitraum Oktober 2013 bis Januar 2014 durchblicken, hatte sich bei ihm als Bürger in Alsfeld aufgrund der Presseberichterstattung gemeldet, um zu hören was in der Alsfelder Tafel eigentlich „los ist".
Das Interesse war geweckt, sagte Helmut Hansen, und nach zwei bis drei Stunden zeigte Mathias Köhl Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung. Mit der Wahl eines neuen Vorsitzenden der Alsfelder Tafel e.V. war eigentlich auch der Weg frei für die Besetzung der weiteren Vorstands-Funktionen. Wer aber gedacht hatte, dass die Vorstandswahlen schnell durchgeführt werden könnten, wurde etwas enttäuscht. Bis auf die Wahl der Rechnerin Linda Schulz, erfolgten die Wahlen geheim. Zweiter Vorsitzender wurde Helmut Hansen, Schriftführer Bernhard Schmidt; zu Beisitzern wurden Günter und Eva Borenkerp und Gunter Weppler gewählt. Die Wahlhandlung leitete Bürgermeister Stephan Paule - unterstützt von Walter Bernbeck und Horst Tilhorn -, dem auch nach der Vorstandswahl eine gewisse Erleichterung anzusehen war.
Er gratulierte dem neuen Vorsitzenden mit dem neuen Vorstand, vergaß aber auch nicht dem seitherigen Vorstand für die geleistete Arbeit recht herzlich zu danken. Doch bevor die Vorstandswahlen aufgerufen waren, ging es nach dem Bericht von Helmut Hansen, um die Aufgabenstellung und die Darstellung der Alsfelder Tafel in der Öffentlichkeit. Hansen hatte auch diesmal wieder die umfangreichen Arbeiten, die auf dem Vorstand lasten, angesprochen. Uns fehlen die „helfende Hände" sagte Helmut Hansen. Die Alsfelder Tafel sei mittlerweile einem mittelständigen Unternehme vergleichbar, man leide an Personal- und an Finanzmangel und könne sich daher nur durch erheblichen ehrenamtlichen Einsatz in dieser Weise weiter betätigen.
Ergänzt wurde der Bericht von Helmut Hansen durch Rechnerin Linda Schulz, die darauf verwies, dass mittlerweile die Ausgabe für 450 Personen erfolge. Insgesamt 16 Nationen nähmen die Leistungen der Alsfelder Tafel in Anspruch. Diakonie und Caritas würden mithelfen. Kritisiert wurde aus der Mitte der 50 Tafel-Mitglieder die Darstellung des geschäftsführenden Vorstandes gegenüber der Presse, dass sich Diakone und Caritas nur mangelhaft an der Arbeit der Alsfelder Tafel beteiligten. Das stimme so nicht, wurde verdeutlicht. Denn Diakone und Caritas beteiligten sich seit dem Bestehen der Alsfelder Tafel im Jahre 2006 immer. Beide Wohlfahrtsverbände hätten stets die notwendigen und arbeitsintensiven Bedürftigkeitsprüfungen, ohne die eine Ausgabe nicht erfolge, vorgenommen.
In letzter Zeit habe die Alsfelder Tafel sich aber vorbehalten, diese Prüfungen selbst vorzunehmen. "Man hat unsere Hilfestellungen nicht angenommen", wurde mehrfach erklärt. Die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände leisteten ihren Beitrag für die Alsfelder Tafel, erklärte Dekan Dr. Jürgen Sauer. "Das war so und das wird auch so bleiben. Wir sollten gemeinsam den Blick nach vorne richten. Wir müssen gemeinsam die wichtige und segensreiche Arbeit der Alsfelder Tafel postulieren und uns nicht nur mit uns selbst beschäftigen", so die Botschaft.
HINTERGRUND:
Es ist gelungen, was lange Zeit nicht so danach aussah: Die Alsfelder Tafel e.V. hat einen neunen Vorsitzender. Mathias Köhl (Bild), 46 Jahren, bei der Berufsfeuerwehr der Stadt Frankfurt am Main tätig, und seit acht Jahren in Altenburg wohnhaft, hat sich selbst in die Pflicht genommen. Es kann doch nicht sein, dass die Alsfelder Tafel letztlich aufgelöst wird, wenn sich kein neuer Vorsitzender findet und kein neuer Vorstand gewählt werden kann. Und so griff er ganz einfach zum Telefon-Hörer, um sich aufgrund der zahlreichen Veröffentlichungen in der Presse zu informieren, sagte er gegenüber ON. Und nach dem langen persönlichen Gespräch mit Helmut Hansen stand fest: Ich übernehme Verantwortung. Sein Wunsch bei der Vorstellung seiner Kandidatur: ich brauche aber in der Anfangszeit die Erfahrung und Unterstützung durch Helmut Hansen und Linda Schulz.
Diesem Vorschlag folgten die Mitglieder bei den Wahlen. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern", sagte Mathias Köhl nach seiner Wahl. Die Alsfelder Tafel wurde im Jahre 2006 gegründet. Die seitherigen Vorsitzenden waren Melanie Stieler, Kerstin Buse-Wüstendörfer, Karina Weitzel, Helmut Hansen. Der Vorstand wird auf ein Jahr gewählt. Die Alsfelder Tafel ist ein gemeinnütziger Verein und erhebt einen Mindest-Mitgliederbeitrag von sechs Euro/Jahr.
Für die Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige werden für Familien beim ersten Erwachsen zwei Euro, beim zweiten Erwachsenen 1 Euro und bei den Kindern 0,50 Euro als Eigenanteil erhoben. Die Lebensmittel werden möglichst für den Bedarf von einer Woche ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt in den Räumlichkeiten der Alsfelder Tafel, in der Georg-Dietrich-Bücking-Straße 20. Die Einsammlung der Lebensmittel für die Alsfelder Tafel erstreckt sich auf das Gebiet des Altkreises Alsfeld und die Nachbargemeinden Neustadt, Schrecksbach, Hungen, Gießen, Wetzlar. Über 50.000 Kilometer im Jahr sind die Fahrzeuge der Alsfelder Tafel unterwegs. (als) +++