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Die Vertreter der Interessengemeinschaft (IG) Dieter Friedrich, Volker Reinhard und Peter Krug. -

FULDA Unterschriftenaktion gestartet

Riesenärger um geplantes "Neubaugebiet" im Stadtteil Edelzell

03.02.14 - "Baugebiet Heinemannstraße - Nein Dank!" Große Aufregung gibt es derzeit im Fuldaer Stadtteil Edelzell. Am Ortsrand - nahe des Florenbergs - soll ein Neubaugebiet mit 15 Grundstücken entstehen. Die Fläche gehört nach Informationen von osthessen-news.de dem ortsansässigen Landwirt Hügel. Er will an die Stadt Fulda verkaufen. Anschließend soll aufgrund der "großen Nachfrage" ein Neubaugebiet entstehen, so Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU). Der aktuelle Stand: "Das Verfahren läuft. Die Stadt will eine seriöse Planung." Eine Interessengemeinschaft (IG) hat sich gegründet. 112 Bürger (alle aus dem Nahbereich), die gegen das Vorhaben sind, haben auf einer Liste unterschrieben und wehren sich gegen die Planungen. Vertreten wird die IG Edelzell von den Anwohnern Peter Krug, Volker Reinhard und Dieter Friedrich.

Ihre Gründe gegen das geplante Neubaugebiet sind einleuchtend. "Dieser Bereich in der Heinemannstraße wurde in den 80er Jahren als Grüne Lunge Fuldas deklariert", erklärte Reinhard und sprach von einer Schneise für die Luftzufuhr und Kaltluftentstehung der Kernstadt Fulda. Trifft diese Aussage 34 Jahre später nicht mehr zu? Friedrich führte an: "Der Bereich gehört zum Naherholungsgebiet und ist wichtig für die Menschen von Edelzell." Die Folge, so der Bürger-Zusammenschluss: erhebliche Einschnitte in die Wohnqualität, erhöhtes Verkehrsaufkommen und zusätzliche Kosten für die Anlieger. "Außerdem wird das Ortsbild weiter verschandelt, da freie Flächen im Ortskern - Grundweg, Keltenstraße - nicht bebaut und warzenähnliche Gebilde am Ortsrand wuchern", betonte Krug.

Eine besondere Rolle spielt offenbar der Ortsbeirat. Er weiß über die Sorgen der Bürger und hat sich wohl gegen das städtische Vorhaben ausgesprochen. Es gab zwei Abstimmungen. "Zweimal hat sich der Ortsbeirat mehrheitlich dagegen entschieden", sagte Reinhard und fragt sich: "Welche Funktion hat so ein Beirat, wenn letztendlich doch gemacht wird, was nur Einzelne wollen?" Dem entgegnet die Stadt Fulda und teilte mit, dass der Ortsbeirat aufgrund konkreter Nachfragen die Bauplätze wünsche. "Ein bitterer Beigeschmack", meinen die Einwohner. 

Schon 1981 sei Edelzell im Flächennutzungsplan Siedlungsschwerpunkt gewesen, hieß es. In einem Schreiben der Stadt Fulda an die IG Edelzell (liegt der Redaktion vor) heiß es wörtlich: "Die für eine Einfamilienhausbebauung geeigneten städtischen Grundstücke sind bis auf eines vollständig abverkauft, und in privater Hand befindliche Grundstücke werden kaum angeboten." Zur Sicherung der weiteren Entwicklung der Stadt Fulda als Wohnstandort sei es deshalb notwendig, neue Wohngebiete für Einfamilienhäuser zu entwickeln. Die Stadt Fulda will vor allem junge Familien in den rund 2.300 Einwohner-Stadtteil locken. Die Grundstückspreise dürften pro Quadratmeter bei etwa 150 Euro liegen. Dazu die Interessenvertreter: "Können sich junge Familien das leisten oder soll nur ein bestimmtes Klientel angesiedelt werden?"

Auf die Frage an OB Möller, ob die Stadt mit den Grundstücken Profit machen wolle, sagte er im osthessen-news-Interview ganz deutlich: "Nein. Wir wollen attraktive Preise. Klar ist: die Stadt Fulda darf dadurch weder ein Defizit noch ein Profit erwirtschaften." Das Argument "Frischluftzufuhr" sei an den Haaren herbeigezogen. Das Stadtoberhaupt versicherte aber: "Wir handeln im Sinne des Allgemeinwohls." Am kommenden Dienstag steht diese Edelzeller Thematik erstmals im Bauausschuss auf der Tagesordnung. (Christian P. Stadtfeld). +++

Hier soll ein Neubaugebiet entstehen.

Im Bereich der Heinemannstraße in Edelzell

Viele Anwohner sind gegen das geplante Neubaugebiet.


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