Die Zivil-Polizisten Manuel & Marcel sind täglich in Osthessen unterwegs

24.02.14 - Die Polizei will ein „Sicheres Hessen". „Einbrechern einen Riegel vorschieben" heißt das landesweite Motto - und dafür tun die Beamten viel. Manuel (32) und Marcel (25) arbeiten als zivile Ermittler. Sie und ihre Kollegen sind täglich in Osthessen unterwegs – vor allem an den viel befahrenen Straßen wie der B 254 bei Großenlüder, der Rhön-Autobahn 7 bei Eichenzell oder der A66 bei Neuhof (alle Landkreis Fulda). Fahrzeugkontrollen sind ihr Auftrag. Der Schwerpunkt: die Suche nach Einbrechern. Denn sie profitieren von der guten Infrastruktur rund um die Domstadt.

Das Duo fällt im hellen Mercedes kaum auf. Ihre Augen sind geschult, die Sinne geschärft. „Unser Klientel kommt meistens aus Osteuropa", sagte Manuel – seit 2002 bei der Polizei – zu osthessen-news.de. Die Einbrecher kommen oft mit geschlossenen Kastenwagen oder mit „dicken, schnellen Autos". In der Regel sind zwei bis vier Personen - alle im mittleren Alter - dabei. Kommt es zur Kontrolle, geht alles ganz schnell. Blaulicht aufs Dach, Kelle raus. Bitte folgen! Mit der Hand an der Dienstwaffe nähern sich die Beamten dem Fahrzeug. Eigensicherung hat höchste Priorität. Sie geben sich als Polizisten zu erkennen. „Die ordentliche Ansprache und klare Anweisungen sind ganz wichtig", erklärte Manuel. Häufig verhalten sich die Diebe ganz ruhig, unauffällig und lassen sich nichts anmerken.

„Wir durchsuchen das gesamte Auto und achten vor allem auf Werkzeuge wie Schraubenzieher, Brecheisen und Hammer", sagte Marcel - er hat 2012 seine Ausbildung bei der Polizei abgeschlossen und gehört seitdem zum Team. „Man sieht Spuren an den Werkzeugen und dass sie missbräuchlich benutzt wurden." Wenn die Polizei Glück hat, finden sie sogar Diebesgut wie Navis oder Handys.

Die Kontrollen laufen nach dem Zufallsprinzip. Oft ist es so, dass Manuel und Marcels Riecher das eingespielte Team nicht enttäuscht. „Im besten Fall ist gleich die erste Kontrolle ein Treffer", sind sich die beiden einig. Natürlich werden auch mal „unschuldige Bürger" kontrolliert. Sie zeigen aber Verständnis und sind froh, dass die Polizei im Kampf gegen Einbrecher so aktiv ist. Eine „gründliche Kontrolle" dauert etwa 15 Minuten. Dazu gehört auch, dass die Personalien aller Fahrzeuginsassen über den Polizei-Computer laufen. Über Funk haben die Beamten Kontakt zur Einsatzzentrale in Fulda.

Tausende Fahrzeuge nutzen täglich die Bundesstraße 254. Sie ist wichtigste Verkehrsachse zwischen den Landkreisen Fulda und Vogelsberg. Als das ON-Team die Polizei begleitete, wurden zwei Fahrzeuge kontrolliert. Beide waren Negativ – das heißt: alles war sauber, sie durften weiterfahren. Manuel und Marcel waren im Einsatz. Niemand hat sie gesehen, aber dennoch waren sie da: gestern, heute und morgen wieder – irgendwo in Osthessen. (Christian P. Stadtfeld). +++