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Bürgermeister Hans Ries, Christoph Bechtel und Kerstin Komander von der Firma mr: net services GmbH aus Flensburg weisen stolz auf die 50 Mbit/s hin, die ab dem Spätsommer für alle Heringer zur Verfügung stehen sollen - Foto: Gerhard Manns

HERINGEN (W.) 50 Mbit/s im Glasfasernetz

Werrastadt überholt den Kreis mit Highspeed

20.03.14 - Beim Breitbandausbau ist die Stadt Heringen (Werra) seit mehreren Jahren konsequent als einzige Kommune im Kreis Hersfeld-Rotenburg einen eigenen Weg gegangen. Weder hat sich die Stadt an den zeitweise vorangetriebenen (WIFI-) Funklösungen beteiligt, noch ist darauf gewartet worden, dass irgendjemand das Problem der absolut mangelhaften Breitbandanbindung für die Stadt Heringen (Werra) löst. Am Mittwoch wurde das Projekt während einer Pressekonferenz von Bürgermeister Hans Ries vorgestellt.

50Mbit/s für ganz Heringen

Diese Beharrlichkeit zahlt sich nun aus und Heringen (Werra) bekommt noch in diesem Jahr flächendeckend schnelles Internet mit Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s. Damit wird die Stadt mehrere Jahre schneller über schnelles Internet verfügen wie die anderen Gemeinden im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, die sich dem Nordhessen-Breitbandprojekt angeschlossen haben. Der Ausbau im Nordhessischen Bereich soll bis zum Jahr 2019 abgeschlossen sein. Ferner gehört der Stadt Heringen (Werra) im Gegensatz zu den dort eingebundenen Gemeinden das verlegte Leerrohrnetz selbst, dessen Wert in Zukunft sicher steigen werde.

Über zwei Millionen Euro in den DSL-Ausbau investiert

Im Rahmen der städtischen Aktivitäten sind in den vergangenen Jahren mit einem Kostenaufwand von über zwei Millionen Euro überall Leerrohre verlegt worden. Bis auf die Anbindung des Stadtteils Kleinensee ist eine Leerrohranlage errichtet worden oder steht kurz vor der Fertigstellung, die eine Länge von über 30 Kilometer aufweist und alle im Stadtgebiet vorhandenen Kabelverzweiger (KVZ) der Deutschen Telekom AG an das Glasfasernetz anbindet. Bei dieser so genannten FTTC-Erschließung werden auf den letzten Metern bis zu den Kunden weiter die vorhandenen Kupferleitungen der Deutschen Telekom AG genutzt. Gerade in ländlichen Regionen mit vergleichsweise wenig Anschlüssen und großen Leitungslängen ist der FTTC-Ausbau die üblicherweise gewählte Erschließungsmethode.

Anschluss vom Stadtteil Kleinensee?

Die Stadt Heringen (Werra) hat aus eigener Initiative heraus die Grundlagen geschaffen, die es dem Netzbetreiber mr.net Services GmbH & Co KG aus Flensburg ermöglicht, im laufenden Jahr im gesamten Stadtgebiet Breitbandanschlüsse mit bis zu 50 Mbit/s (im ersten Ausbauschritt) Geschwindigkeit zu schalten. Ein kleines Fragezeichen steht hier nur noch hinter dem Stadtteil Kleinensee, dessen kurzfristige Anbindung nur möglich ist, wenn der städtische Haushaltsplan zeitnah verabschiedet ist.

Investitionen für eigene Lehrrohranlage refinanzieren sich

Die mr.net Services GmbH & Co KG hat sich im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens gegen mehrere Anbieter durchgesetzt und hat mit der Stadt Heringen (Werra) einen langfristigen Pachtvertrag für die Leerrohranlage geschlossen. Über die vereinbarten Pachten kann die Stadt Heringen (Werra) ihre Investitionen in die Leerohranlage refinanzieren und das schon bei einem vergleichsweise niedrig angesetzten Anbindungsgrad an das Netz der mr.net Services GmbH & Co KG. Kann der Netzbetreiber mit seinen Produkten und Dienstleistungen die Heringer Bürgerinnen und Bürger überzeugen und die Anschlussquote übersteigt den angestrebten Mindestwert, ist die Investition umso schneller finanziert. Sobald die Leerrohranlage bezahlt ist, kann die Stadt Heringen (Werra) die jährliche Pachteinnahme in sechsstelliger Höhe als Einnahme für den eigenen Haushalt verbuchen. Große Klippen im Genehmigungsverfahren umschifft.

Technisch stellt die Verbesserung der Breitbandanbindung in einer Kommune kein sonderliches Problem dar. Die Schwierigkeiten liegen jedoch im Bereich des Telekommunikations-Ausschreibungs- und EU-Beihilferechts. Hier hatte die Stadt Heringen (Werra) verschiedene große Klippen zu umschiffen. Wahrscheinlich sind es genau diese Schwierigkeiten, die die meisten Gemeinden davon abhalten selbst tätig zu werden. Das sich eine eigene Initiative lohnt, beweist Heringen (Werra): Das schnelle Netz steht im regionalen, nordhessischen Vergleich um Jahre früher zur Verfügung.

Glasfaserkabel werden in Lehrrohre eingezogen

Mit einem eigenen Investitionsaufwand von mehreren hunderttausend Euro wird die Flensburger Firma in den kommenden Wochen damit beginnen, die notwendigen Kabel in die Leerrohre einzubringen, den zentralen Technikraum (POP) aufzubauen und insgesamt 19 Technikstandorte im Stadtgebiet mit aktiver Technik zu versehen.

Wert der Immobilien steigen

Bürgermeister Hans Ries wies darauf hin, dass mit dem schnellen DSL-Internet auch der Wert der Immobilien in der Stadt Heringen um ca. 10 Prozent steigen wird. Menschen, die im Bereich hier eine Wohnung suchen oder ein eigenes Wohnhaus bauen wollen, fragen zuerst nach einem schnellen Internetanschluss. Es wird für 3.300 Haushalte der Stadt ab dem Spätsommer 2014 ein schneller Internet Zugang von 50 Mbit/s zur Verfügung stehen, so die Planung des ausführenden Unternehmens.

Keine feste Vertragslaufzeit

Wie Christoph Bechtel von der Firma mr.net auf Anfrage mitteilte, wird für einen Anschluss eine einmalige Gebühr von 99,90 Euro erhoben und der Internetzugang soll 45 Euro monatlich kosten. Eine feste Vertragslaufzeit wie bei anderen Anbietern soll es nicht geben. Für die zukünftigen Kunden werden maximales Surfen ohne Limit - mit bis zu 50 Mbit/s  möglich sein, einen Telefonanschluss mit nationaler Festnetz-Flatrate, kostenlose Rufnummernmitnahme, werrakom kümmert sich um den Papierkram und die Kündigung des alten Anschlusses und eine Fritz!Box gibt es gratis dazu, hieß es während einer Pressekonferenz am Mittwoch in der Werrastadt. (Gerhard Manns) +++


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