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HANAU Kriminalstatistik

Zahl der Straftaten auf historischem Tiefststand

20.03.14 - "Nie zuvor registrierte das Polizeipräsidium Südosthessen weniger Straftaten, nie zuvor lag die Aufklärungsquote höher als im Jahr 2013 - der erfolgreiche Trend der Vorjahre hält an, die Polizei bietet weiterhin Sicherheit auf höchstem Niveau." Mit diesen Worten führte Polizeivizepräsidentin Anja Wetz in die Veröffentlichung der Kriminalstatistik 2013 ein. Zum dritten Mal in Folge sank die Zahl der Straftaten, in der aktuellen Bilanz schlagen 50.140 Fälle zu Buche (-521 Fälle oder -1,0%).

Die Aufklärungsquote (AQ) steigt bereits seit Jahren kontinuierlich an - den Rekordjahren 2011 und 2012 folgt somit ein Rekordjahr 2013, in dem sie mit 58,3 Prozent nochmals um 0,3 Prozentpunkte zulegte. Damit stieg die Aufklärungsquote seit dem Jahr 2003 (44,6%) zum zehnten Mal nacheinander an und liegt inzwischen um 13,7 Prozentpunkte höher. Das Straftatenaufkommen reduzierte sich im annähernd gleichen Zeitraum (2004: 64.221 Fälle) um14.081 Fälle, was einer Abnahme von knapp 22 Prozent entspricht.

"Natürlich bin ich über das Rekordergebnis für 2013 erfreut", so Wetz. "Wichtiger als diese Einzelbetrachtung 2013 scheint mir jedoch der Umstand, dass wir nun schon seit Jahren einen positiven Trend konstatieren können; unsere Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage für die Menschen in der Region greifen."

Regionale Entwicklung

Bei regionaler Betrachtung der Fallzahlen und der Aufklärungsquoten wird deutlich, dass die Kriminalitätsentwicklung durchaus geografische Unterschiede aufzeigt. Während in der Stadt Hanau ein leichtes Plus der Fallzahlen zu konstatieren ist, ging im restlichen Main-Kinzig-Kreis sowie in Stadt und Kreis Offenbach die Zahl der registrierten Straftaten zurück. In der Stadt Offenbach und im Main-Kinzig-Kreis (ohne Hanau) ließ die Aufklärungsquote leicht nach, im Kreis Offenbach und in der Stadt Hanau konnte sie hingegen verbessert werden. Heruntergebrochen auf die Regionen stellt sich die Entwicklung des Straftatenaufkommens wie folgt dar:      Stadt Offenbach: Rückgang der Fallzahlen von 13.375 um -32 Delikte (-0,2%) auf 13.343 Fälle; zweithöchste Aufklärungsquote von 62,0% (-0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr; Vergleich 2003: 48,9%)

Stadt Hanau: Anstieg der Fallzahlen von 8.123 um +373 Delikte (+4,6%) auf 8.496 Fälle, wobei sich die Fallzahlensteigerung überwiegend auf einfache Diebstahlsdelikte (+415, davon allein 237 Ladendiebstähle) zurückführen lässt. Erneuter Anstieg der Aufklärungsquote von 63,6% um +0,9 Prozentpunkte auf 64,5% (=historisch höchster Wert; Vergleich 2003: 55,3%).      Main-Kinzig-Kreis (ohne Hanau): Seit Jahren kontinuierlicher Rückgang der Fallzahlen, im letzten Jahr nochmals von 11.501 um -114 (-1,0%) auf 11.387 (historisch niedrigste Fallzahl). Leichter Rückgang der Aufklärungsquote von 54,7% um -0,5 Prozentpunkte auf 54,2% (Vergleich 2003: 45,0%). Auch hessenweit sind die Fallzahlen gesunken und die Aufklärungsquote gestiegen. Die Häufigkeitszahl (Fälle pro 100.000 Einwohner) liegt im Hessendurchschnitt bei 6.429. Für das Polizeipräsidium Südosthessen beträgt die Häufigkeitszahl 5.855.

Analyse der wesentlichen Deliktsbereiche

"Einfache und mittelschwere Straftaten, wie beispielsweise Sachbeschädigungen, Diebstahls- und Betrugsdelikte, also die sogenannte Massenkriminalität, schlagen mit mehr als zwei Drittel im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südosthessen zu Buche", erläuterte der Leiter der Kriminaldirektion, Klaus Blaesing. "Schwere Kriminalitätsformen, wie etwa Tötungs-, Rohheits- und Sexualdelikte, machen hingegen nur einen Anteil von etwas mehr als 10% an der Gesamtkriminalität aus. Eine seriöse Aussage zur Entwicklung der Kriminalität lässt sich jedoch nur anhand einer Langzeitbetrachtung treffen."

Gewaltkriminalität

Die Gewaltkriminalität berührt das Sicherheitsgefühl der Bürger in besonderer Weise. Hierunter fallen neben schweren Kriminalitätsformen (z. B. Tötungsdelikte, Raubstraftaten, Geiselnahmen und Sexualdelikte) weit überwiegend Körperverletzungsdelikte. Nach einem erheblichen Rückgang der unter diesem Summenschlüssel erfassten Fälle nahmen die Delikte in diesem Bereich von 1.680 auf 1.722 leicht zu (+2,5%). Die Aufklärungsquote stieg spürbar um 3,6 Prozentpunkte auf nun 76,8% - damit werden mehr als drei Viertel dieser Taten aufgeklärt. Wie im Vorjahr wurden drei Morde erfasst, die zu 100% aufgeklärt werden konnten. Totschlag und fahrlässige Tötung nahmen um sechs Delikte auf nunmehr 32 zu, die Aufklärungsquote liegt hier bei 88,9% beziehungsweisweise 100%.

Der klassische Banküberfall spielte auch im Jahre 2013 kaum eine Rolle. Es ereigneten sich vier (im Vorjahr fünf) Überfälle, die alle aufgeklärt wurden. Der Schwerpunkt hat sich bei bewaffneten Raubüberfällen bereits in den vergangenen Jahren auf kleinere Geschäfte (darunter auch Spielhallen) und Tankstellen verlagert, wobei sich in diesem Deliktsbereich ein neuerlicher Rückgang um 11,6% auf jetzt 64 Straftaten ergab. Über die Hälfte (54,7%) der Taten wurde aufgeklärt (Vorjahr 52,8%).

Rund die Hälfte der Gewaltstraftaten entfallen auf den Straßenraub und die gefährlichen und schweren Körperverletzungsdelikte auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen, deren Entwicklung nachfolgend genauer betrachtet wird.

Straßenraub

PP Südosthessen: Der Straßenraub legte nach einem starken Rückgang im Vorjahr nunmehr um 23 Fälle (+6,9%) zu, es wurden 356 Fälle erfasst. Dieser Anstieg ist auf mehrere Serien am Jahresbeginn, insbesondere in der Stadt Offenbach, zurückzuführen, die zum Großteil geklärt wurden. Die Aufklärungsquote stieg von 38,1% um beachtenswerte +13,9 Prozentpunkte auf nunmehr 52,0% an, den höchsten Wert seit 1999.

Stadt Hanau: Positiv stellt sich im Berichtsjahr die Entwicklung in der Stadt Hanau dar. Die Zahl der Straßenraube blieb konstant bei 48 Fällen. Mit 54,2% konnten durch die Ermittler jedoch mehr als die Hälfte der Taten geklärt werden (Vorjahr: 33,3%).

Main-Kinzig-Kreis (ohne Hanau): Ebenfalls positiv ist die Entwicklung im übrigen Main-Kinzig-Kreis; hier nahmen die Werte beim Straßenraub in 2013 ab. Wo im Vorjahr noch 56 Straßenraube erfasst wurden, schlagen aktuell mit 53 Fällen -3 Delikte weniger (-5,4%) zu Buche. Die Aufklärungsquote stieg um 13,4 Prozentpunkte in diesem Bereich auf nunmehr 49,1%.

Stadt Hanau: Im Juli 2013 kam es binnen drei Wochen zu einer Serie von insgesamt fünf Raubstraftaten auf dem Gelände des Hauptfriedhofs oder in dessen unmittelbarer Nähe. In vier Fällen wurden lebensälteren Damen während eines Friedhofsbesuchs oder unmittelbar im Anschluss an einen solchen wertvolle Ketten vom Hals gerissen - im fünften Fall handelte es sich beim Stehlgut um eine Handtasche. In allen Fällen wurde die Tat aus einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen heraus begangen. In einem Fall konnte der Haupttäter, ein zur Tatzeit noch 13-jähriger Hanauer, von Zeugen im Rahmen einer Wahllichtbildvorlage eindeutig wiedererkannt werden. Die übrigen vier Taten werden ihm ebenfalls zugeordnet. Zuvor war es bereits im Zeitraum von Ende Mai bis Ende Juni zu einer Häufung von Raubdelikten im Bereich des Hauptbahnhofs gekommen. Bei insgesamt sechs Überfällen agierten auch hier aus einer Gruppe heraus drei bis fünf Personen. Der Haupttäter hielt den Opfern in der Mehrzahl der Fälle ein Messer vor und drohte massiv Gewalt an. In drei Fällen ermittelten die Beamten den gleichen dreizehnjährigen als Täter, dem auch die Überfälle auf dem Friedhof zugerechnet werden. Als Mittäter kamen die Ermittler einem 15-Jährigen und einem 19-Jährigen, ebenfalls aus Hanau, auf die Schliche. Der Ältere befindet sich inzwischen aufgrund der Gesamtzahl der ihm zugeordneten Straftaten in Untersuchungshaft.

"Handys und Smartphones stehen bei vielen Tätern hoch im Kurs. Nicht nur Räuber, sondern auch Diebe haben es immer wieder auf diese mitunter mehrere hundert Euro teuren Geräte abgesehen. So wechselten im vergangenen Jahr in Zusammenhang mit Straftaten 2.338 Mobiltelefone unerlaubt den Besitzer", erklärte Anja Wetz. "Auch schon im Lagebild "Fahndung Hessen 2012" war das Mobiltelefon nach dem Bundespersonalausweis in Hessen der meistgesuchte Gegenstand." Um aus der Beute Kapital in Form von Bargeld zu schlagen, benötigen die Täter jedoch einen Abnehmer - den Hehler. Die Polizei intensivierte daher 2013 in Maßnahmen in An- und Verkaufsgeschäften, in Leihhäusern, auf Flohmärkten sowie in sogenannten Handyläden des hiesigen Dienstbezirks.

"Bei den Kontrollen wurden nicht nur die Mobiltelefone, sondern auch Ankaufsbelege überprüft", erläuterte die Vizepräsidentin. "So konnten allein in einem Ermittlungskomplex gegen einen damals 46-jährigen "Gewerbetreibenden" und dessen Mittäter, die zumeist als scheinbare Geschäftsinhaber fungierten, 27 Handys sichergestellt werden, die aus verschiedenen Straftaten erlangt worden waren. Durch die bisher erfolgten Auswertungen der Ankaufsbelege des Jahres 2013 ergaben sich Hinweise auf weitere rund 100 Straftaten, bei denen gestohlene, unterschlagene oder gar geraubte Geräte über die Ladentische des 46-Jährigen in Umlauf gelangten." Neben der Polizei, die im Verfahren wegen gewerbsmäßiger Hehlerei ermittelte, wurden auch die Steuerfahnder aktiv, da scheinbar zu geringe Abgaben geleistet wurden.      Gefährliche und schwere Körperverletzungen auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen. +++


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