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Über 60 aufmerksame Zuhörer beim Vortrag von Thomas Schaumberg, Geschäftsführer der Vogelsberg Consult GmbH -

REGION VB Auftaktveranstaltung LEADER-Entwicklungskonzept

Landrat GÖRIG: "Der Vogelsbergkreis braucht sich nicht zu verstecken."

25.03.14 - „Die Vertrauenskultur im Vogelsbergkreis ist ein Fundament, auf dem das neue Entwicklungskonzept stabil errichtet werden kann." Landrat Manfred Görig (SPD) gab am vergangenen Donnerstag in Lauterbach in der Sparkassenaula den Startschuss für die Erarbeitung des neuen Programms von 2014 bis 2020. Schaue man aufs Erreichte und auf die Möglichkeiten in der Zukunft, so gelte – trotz aller demografischen Belastungen: „Der Vogelsberg braucht sich nicht zu verstecken." Und: „Um das gute Klima der Zusammenarbeit und die Einbindung der Bürgerschaft im Vogelsberg beneiden uns viele."

Bereits zum fünften Mal bewirbt sich der Vogelsbergkreis um die Aufnahme ins LEADER-Entwicklungsprogramm der Europäischen Union. Seit Beginn der 1990-er Jahre konnten mithilfe des EU-Programmes über 100 Existenzgründungen in den Bereichen Kultur, Tourismus, Gewerbe und Landwirtschaft unterstützt werden, berichtete Vogelsberg-Consult-Geschäftsführer Thomas Schaumberg. Der Vogelsbergkreis gehörte 1991 zu den ersten 13 Landkreisen in Deutschland, die das damals neue EU-Programm nutzten.

„Greifbare Ergebnisse, die wir uns am liebsten alle gleich sofort wünschen, brauchen zunächst ein durchdachtes und passendes Konzept", betonte Landrat Görig. Besonders gut gefalle ihm die Schwerpunktsetzung, dass alle Projekte Arbeitsplatz-schaffend sein sollen. Dies gelte für die Vergangenheit wie für die Zukunft. Allein 30 Existenzgründungen seien seit 2007 mit LEADER unterstützt worden. „Arbeitsplätze sind das A und O für unsere Entwicklung", hob der Landrat hervor. Er freue sich, dass viele Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen zusammenbringen wollen und die wertvollen Erkenntnisse aus dem Demografie-Projekt „MORO" ebenfalls in das Konzept bis 2020 einfließen werden.


Der Vulkan macht den Vogelsberg massiv bekannt

Über 60 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur waren nach Lauterbach gekommen, um zunächst Bilanz der vergangenen sechs Jahre zu ziehen und erste Impulse für die Entwicklung bis 2020 einzubringen.

Thomas Schaumberg sagte: „Vom Plan 2007 bis 2013 hat die Region sehr viel umgesetzt oder auf den Weg gebracht." Beispielhaft nannte der VBC-Geschäftsführer das Naturschutzgroßprojekt, das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf (der Impuls für das Familienbündnis entstand in einem Workshop der Vogelsberg Consult 2006), der Einsatz von Holz und Biomasse als Energieträger, die Schule für Erwachsene – und ganz besonders die Vermarktung des Vulkans. „Der Begriff Vulkan war vielen Menschen im Vogelsberg 1990 noch ziemlich fremd. Er ist heute die unbestrittene Grundlage unseres Regionalmarketings", so Schaumberg. Vulkanring, neue Radwege, Extratouren und die Vereinsgründung in Richtung Geopark zeigten in die richtige Richtung.


Seit 2007 sind 18 Millionen Euro investiert worden

Mit EU- und Landeszuschüssen in Höhe von 3,2 Millionen Euro habe man ein Investitionsvolumen von über 18 Millionen Euro in der Zeit von 2007 bis 2013 ausgelöst. „Regionalentwicklung im allerbesten Sinne", unterstrich Schaumberg. Fast 90 Einzelmaßnahmen habe die Regionale Entwicklungsgruppe – das ist der Beirat der Vogelsberg Consult unter dem Vorsitz von Landrat Görig – bewertet und Zuschüsse freigegeben.

Was wurde seit 2007 beispielsweise über LEADER gefördert? Waldseilgarten und Baumkronenweg Hoherodskopf, Hausbrauerei Landenhausen, Naturfreibad Nieder-Moos, mehrere Dorfläden, mehrere Biogasanlagen, Palliativ-Netz Alsfeld, Konzept ärztliche Versorgung, Homepage Familienbündnis, Koordinierungsstelle ärztliche Versorgung im Landratsamt, Teilprojekt Fachkräfte in MORO, Burgruine Wartenberg, Machbarkeitsstudie Geopark, Geotop-Erschließungen, viele arbeitsplatzsichernde Investitionsförderungen in kleinen Unternehmen, der Verein Lutherweg und das Regionalimage-Vogelsberg-Portal www.vogelsberg.de, das mittlerweile 700 Besucher täglich habe.

Der Regionalplaner Dr. Michael Glatthaar, der bereits den MORO-Prozess moderiert hatte, attestierte dem Vogelsbergkreis einen strategischen Vorteil im Vergleich zu ähnlichen Landkreisen – er sei „im Bereich Qualifizierung und Kooperationsbereitschaft der Akteure hervorragend aufgestellt."

Lebensqualität, Wirtschaftsentwicklung, Natur und Kultur – in diesen Feldern bewerteten die Workshop-Besucher zunächst die Ergebnisse seit 2007 und gaben Impulse für die kommenden Jahre. Einig waren sich alle Workshop-Teilnehmer in drei Arbeitsgruppen: Im Vogelsberg gibt es viel und viel Neues ist möglich, weil die Akteure gut vernetzt sind.


Vogelsberger Markenzeichen: Kultur der Kooperation

Ganz besonders wurde herausgestellt: die Vogelsberger dürfen gerne selbstbewusster werden und ihre Stärken – zum Beispiel die zentrale Verkehrslage, die Familienfreundlichkeit, die vielfältige Naturlandschaft, die herausragenden Kulturangebote, die touristischen Angebote, die stabile Wirtschaftsstruktur, das große ehrenamtliche Engagement, die günstige Wohnsituation, die Identifikation mit der Region und nicht zuletzt die hoch entwickelte Kultur der Kooperation hörbarer nach außen kommunizieren. Dabei hat man die Problemstellung Abwanderung, Auspendler und Fachkräftesicherung wirklichkeitsnah durchaus im Blick.

Weitere Termine, die der Erarbeitung des neuen Konzepts dienen, nannte Thomas Schaumberg. Ende März veranstaltet das Bündnis für Familie einen Workshop, darauf folgt Anfang Mai ein Jugendworkshop. Im Juni werden die Innungs-Obermeister und der Regionalausschuss der IHK befragt, zwei weitere Regionalforen im Juni und Juli runden die Reihe der Ideenfindung ab. Dazwischen werden noch die Impulse und Strategievorschläge aus dem Weiterbildungsnetz, aus dem Hessencampus, der OLOV-Steuerungsgruppe (Übergang Schule/Beruf), aus der MORO-Steuerungsgruppe, aus dem Seniorenbeirat, aus den Handlungsfeldern des Bündnisses für Familie, aus dem Geopark-Verein, aus der Touristik-GmbH, aus dem Naturschutzgroßprojekt und von Pro Vogelsberg e.V. mit einbezogen.

Nach der Sommerpause wird das Konzept – etwa 150 Seiten – in der Verantwortung von Vogelsberg Consult erstellt und nach Brüssel und Wiesbaden gesandt. „Weil wir hier im Vogelsberg so gut aufgestellt sind, ist mir nicht bange, dass die Bewerbung erneut erfolgreich sein wird. Fördergelder der europäischen Steuerzahler fallen bei uns auf fruchtbaren Boden und werden vernünftig ausgegeben", sagte Thomas Schaumberg nach der rund knapp dreistündigen Veranstaltung in Lauterbach.+++

Landrat Manfred Görig ermutigte die Vogelsberger zu mehr Selbstbewusstsein. Alle Fotos: Erich ...

„Landkarte der erfolgreichen Projekte“ in den vergangenen sieben Jahren

Viele Impulse in den Arbeitsgruppen


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