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Zeitreise in die beste Zeit des Lebens: ABBA Illusion in Schilde-Halle
05.04.14 - Es sind die Lieder der besten Zeit ihres Lebens, des ersten Liebeskummers, oder der Song, zu dem sie zum ersten Mal mit ihrem Schwarm tanzten, ihren ersten Kuss erlebten - Mitte der Siebziger Jahre bis Anfang der Achtziger Jahre zählten die Songs von Abba zu den populärsten und gehören bis heute als Erinnerungsträger untrennbar zum Leben vieler. Auch über europäische Grenzen hinaus. Die beiden Paare Agnetha Fältskog/ Björn Ulvaeus und Anni-Frid Lyngstad/ Benny Andersson sollten bis 1982 der sicherlich erfolgreichste Export Schwedens bleiben.
Noch heute, wenn sie es auch nicht mehr persönlich sind, ziehen ABBA und ihre Songs die Menschen an. So auch am Freitagabend in der Schilde-Halle. Die Sparkasse Hersfeld-Rotenburg hatte zur Veranstaltung eingeladen und The Sound of Sweden (ehemals ABBACOVER, doch rechtliche Vorgaben erforderten eine Namensänderung) nahmen die zahlreich erschienen Besucher mit auf eine gedankliche und emotionale Reise zurück in die frühen Achtziger Jahre.
Diese Einladung nahm das Publikum an, schunkelte, sang mit und vor allem eins: Es tanzte! Allein, mit geschlossenen Augen am Bühnenrand, oder mit Partner ließen viele der Besucher die Bewegungen zu, die die mitreißenden Songs von ABBA noch immer in ihnen auslösten. Die Zeitreise und die Illusion waren gelungen. Sandra Berg, die an diesem Abend als Agnetha auftrat, sang mit klarer, durchdringender Stimme und sah ihr zum Verwechseln ähnlich.
Der Rest des Quarttetts machte die Illusion perfekt - stimmlich, instrumental, wie auch optisch und darstellerisch überzeugten die Musiker. Mit dreiköpfiger Backgroundband, wurde bestätigt, dass zu einer perfekten ABBA-Illusion eben mehr als Glitzerfummel und Stimme gehören.
Die Mehrstimmigkeit, die schon bei ABBA im Duett der zwei Paare so reizvoll war, gelang auch S.O.S. Beim Programm gab die Coverband einen breiten Auszug der Geschichte ABBAs. Waterloo, der Song, mit dem ABBA am Sonntag vor genau 40 Jahren den Eurovision Song Contest gewann, Mamma Mia, aber auch das rockige Does your Mother know? standen auf der Setlist für diesen Abend.
Die Musiker zeigten aber auch, dass ABBA nicht nur Disco und Party bedeuten, sondern eben auch emotionale Balladen mit Gänsehautfaktor. The Winner takes it all entlockte dann auch mal einer Zuschauerin ein "Oooh... geeeil!" und das darf man an dieser Stelle ruhig wiedergeben, denn kaum besser könnte man das Gefühl beschreiben, wenn man auf Zeitreise gehen darf, an einen Punkt, an dem man das ganze Leben noch vor sich hatte. (Sabrina Ilona Teufel)+++