Weiterer Abstimmungsbedarf für Vogelschutzgebiete Vogelsberg

16.04.14 - Vogelschutz und Windenergienutzung in den Schutzgebieten Vogelsberg und Hoher Westerwald sollten sich nicht gänzlich ausschließen. Zu diesem Ergebnis kam das Präsidium der Regionalversammlung Mittelhessen in seiner jüngsten Sitzung. Daher hat das Gremium im Zuge der Aufstellung des Teilregionalplans Energie die Obere Landesplanungsbehörde beim Regierungspräsidium (RP) Gießen beauftragt, die vorliegenden avifaunistischen Gutachten zu ergänzen. Mit diesem Zwischenschritt soll die Rechtssicherheit des Plans untermauert und gleichzeitig dem Ansinnen jener Kommunen im RP-Bezirk entgegengekommen werden, die die Errichtung von Windenergieanlagen in ihrem Bereich anstreben.

„Es ist unstrittig, dass die Vogelschutzgebiete Hoher Westerwald und Vogelsberg zu den ertragreichsten Standorten für Windkraft in Mittelhessen gehören, da dort die sogenannte Windhöffigkeit am höchsten ist", sagte Regierungspräsident Dr. Lars Witteck. Umso wichtiger sei es daher, energiepolitische Ziele, wirtschaftliche Interessen und schutzwürdige Belange sensibler Vogelarten wie Rotmilan und Schwarzstorch sorgfältig abzuwägen. Daher werde jetzt für einige wenige Gebiete geprüft, ob eine Windenergienutzung möglich ist, wenn geeignete Schutzmaßnahmen getroffen werden. Gleichwohl könne, so Witteck, in den Vogelschutzgebieten der grundlegende Konflikt mit den Naturschutzbelangen nie ganz ausgeräumt werden, weshalb innerhalb dieser nach EU-Recht geschützten Areale die meisten Wünsche nach Windenergieanlagen wohl unerfüllt bleiben müssten.

Die geplante Beschlussfassung der Regionalversammlung Mittelhessen über die zweite Anhörung und Offenlegung des Teilregionalplans Energie, die ursprünglich für den 6. Mai vorgesehen war, wird sich durch diese Maßnahme im Rahmen der Qualitätssicherung auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.+++