Weltmeister Uwe BEIN zeigt dem Nachwuchs seine Tricks

24.04.14 - Er ist Fußball-Weltmeister von 1990, spielte im Verlauf seiner Profikarriere für Kickers Offenbach, für den 1. FC Köln, für den Hamburger SV, für Eintracht Frankfurt und für die Urawa Red Diamonds in Japan. Der tödliche Pass des Mittelfeldregisseurs, der auf seiner Position als einer der technisch versiertesten Spieler der deutschen Fußballgeschichte gilt, war bei seinen Gegnern gefürchtet. „Der Pass war Bein" hallte es in den 1990er Jahren durch das Frankfurter Waldstadion, wenn Uwe Bein mit seinen kongenialen Partnern Andreas Möller und Anthony Yeboah den „Fußball 2000" auf dem Rasen zelebrierte. Jetzt schnürt der gebürtige Heringer, der mittlerweile in Bad Hersfeld lebt, seine Fußballschuhe nur noch für die jüngsten Kicker. Uwe Bein ist das Aushängeschild für die mobile SV Fußballschule, die die SparkassenVersicherung Schulen und Vereinen zur Förderung des Nachwuchses anbietet.

„In Zeiten, in denen es extrem viele Freizeitmöglichkeiten gibt, muss man den Kindern schon ordentlich etwas antragen, um in ihnen die Lust auf Fußball zu erwecken", meint Uwe Bein, Mitinitiator des Projekts, der gemeinsam mit Cheftrainer Wolfgang Bartusch und einem professionellen Gespann die Trainingseinheiten leitet. Rund 40 Mal im Jahr ist die Fußballschule in Hessen, Thüringen und Baden-Württemberg im Einsatz, um dem Nachwuchs die Freude am Fußball in mehrtägigen Camps zu vermitteln. „Dabei handelt es sich um keine kommerzielle Fußballschule", bekräftigt die Fußballlegende. „Bei uns steht die Leidenschaft am Kicken im Vordergrund. Und das funktioniert nur mit Spaß und professionellem Training." Da jedes Mitglied seines Teams auf eine eigene erfolgreiche Fußballkarriere zurückblicken könne, sei man in Sachen Fußballschule gut aufgestellt. „Besonders wichtig ist, dass wir alle gut mit den Kids umgehen können", betont der 53-Jährige. „Statt langweiliges Konditionstraining abzuhalten, lassen wir die Kinder sich gegenseitig den Ball zupassen. Das macht auch fit und sorgt für Abwechslung auf dem Platz."

Ziel sei es, den Vereinen Anregungen für altersgerechte Jugendarbeit zu verschaffen. „Bereits mit ein paar Hütchen, die du auf dem Spielfeld anordnest, kannst du ein kreatives Training auf den Rasen zaubern." Die mobile SV Fußballschule selbst bezeichnet der ehemalige Bundesligaspieler als Selbstläufer. „Die Nachfrage ist riesig". Einen Nachholbedarf in puncto Jugend- und Nachwuchsförderung sieht Uwe Bein allerdings in vielen Vereinen. „Sogar die ganz großen Clubs versäumen es, Ausschau nach Talenten aus den eigenen Reihen sowie aus der eigenen Region zu halten und diese zu fördern", moniert er. „Das ist mir unbegreiflich." Zum Thema Titelgewinn in Brasilien hat Uwe Bein seine eigene Auffassung: „Deutschland wird 2014 kein Weltmeister werden. Unserer Nationalmannschaft fehlen zwei Führungsspieler." Spricht’s, um sich wieder den wichtigen Dingen zu widmen: Schließlich müssen die etwa 70 Nachwuchskicker aus Liederbach am Taunus pünktlich ihre erste Trainingseinheit mit dem Weltmeister absolvieren.

Übrigens: Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg hält die mobile SV Fußballschule an folgenden Terminen Einzug: 12. bis 13. Juni in der Gemeinde Neuenstein, 14. bis 15. Juni in Rotenburg an der Fulda, 21. bis 22. Juni in der Marktgemeinde Haunetal und 16. bis 17 Juli in Breitenbach (Bebra). Weitere Informationen können im Internet unter http://www.svmobil.de/ abgerufen werden. (Stefanie Harth) +++