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WÄCHTERSBACH Traditionsveranstaltung im Kinzigtal

Die Messe Wächtersbach: wie alles vor 66 Jahren begann

24.04.14 - Jedes Jahr in der Himmelfahrtswoche findet seit dem Nachkriegsjahr 1949 die Wächtersbacher Messe im Main-Kinzig-Kreis statt, eine durchgängig über 66 Jahre hinweg gewachsene Verbraucherschau mit großem Stellenwert für die ganze Region.

Über 300 Aussteller zeigen heutzutage in 20 Leichtbauhallen auf dem Messeplatz eine außerordentliche Angebotsvielfalt aus vielen Bereichen des täglichen Lebens. Bauen und Wohnen sind vorherrschende Themen, aber auch der Handel, Umwelt und Energiesparen, der Garten, Lifestyle und Tourismus sind vertreten. Als herausragende Leistungsmerkmale gelten die hochinteressanten, wechselnden Sonderausstellungen sowie die beliebten Musikveranstaltungen im Festzelt, die jedes Jahr neu mit hochkarätigen Künstlern besetzt werden.

Wie alles begann: Wächtersbach rief und alle kamen

Während andernorts noch verschiedene Industriebetriebe von den Alliierten demontiert wurden, leuchteten in der hessischen Kleinstadt bereits die ersten Leuchtreklamen. Genau in dem Jahr, in dem die neue Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde, veranstaltete die Stadt Wächtersbach zu Ostern im Jahr 1949 ihre erste Leistungsschau. Wenige Monate nach der Währungsreform präsentierten rund 120 Aussteller unter dem Motto: "Wächtersbach ruft!" acht Tage lang mit der neu eingeführten DM, was an Angeboten inzwischen wieder auf dem Markt war.

In der Zeit des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg wollten etliche Städte und Gemeinden an den Brauch anknüpfen, regionale Frühjahrsmärkte abzuhalten. Wie zuvor sollten sich zum Ende der kalten Jahreszeit die Menschen aus der Umgebung mit nötigen Verbrauchsgütern eindecken können. Üblicherweise beinhaltete das bunte Warenangebot nahezu alles - von Süßwaren und Spielzeug über Haushaltsartikel bis hin zu Werkzeug und Strümpfen. Die Konkurrenz war groß.

Da aus althergebrachten Kirchweihfesten längst lebendige Jahrmärkte mit Volksfestcharakter geworden waren, hieß es für die Veranstalter in Wächtersbach nun, ein zugkräftiges Angebot zusammenzustellen. Neben den üblichen Marktbuden sollten Essensstände und Fahrgeschäfte mit auf der Agenda stehen. Da 1949 nur wenige Menschen ein eigenes Auto besaßen, war der direkte Anschluss an das Bahnnetz der Strecke Frankfurt-Fulda für Wächtersbach ein großer Vorteil. Rund 3.000 Menschen lebten zu dieser Zeit in der Stadt. Sie alle - Groß und Klein, Alt und Jung - wollte man mit den erwarteten Besuchern durch interessante Offerten locken und unterhalten. Dabei sollten sich Brauchtum und moderne Trends durchaus vereinen.

Innovativ ist, auch die Tradition hochzuhalten

In den 1990er Jahren begann die Stadt Wächtersbach, Partner und Fremdenverkehrsunternehmen aus dem Ausland einzuladen, um bei uns in Hessen wirtschaftliche Kontakte zu knüpfen. Im Gepäck hatten sie Folklore, Wellness-und Freizeitangebote, plus typische Lebensmittel und manchmal ihren Wein. Zum Messebeginn 1997 wurden insgesamt 402 Aussteller aus neun Nationen begrüßt. Darunter waren Delegationen aus Ungarn, Italien, Frankreich, Russland, Tschechien und sogar China.

Bis zur 50. Messe, die 1998 mehr als 400 Aussteller und über 80.000 Besucher aufwies, war der Messekatalog hauptsächlich mit schwarzweißen Bildern bestückt. Viehprämierung und Rinderschau blieben vorerst ausgesprochen beliebt und fanden gleich am ersten Messesonntag statt. Heute, nach mehr als 60 Jahren, besucht man einen modernen Bauernmarkt mit frischen Produkten. Und zur Präsentation heimischer Tiere steht eine komplette Halle zur Verfügung. Das ganze Ausstellungsspektrum ist um interaktive Computerspiele für die ganze Familie, wichtige Gesundheitsthemen plus spannende Entdecker-Lernwelten erweitert worden.

Auch wenn sich die Welt in den letzten 66 Jahren geändert hat, sind Popularität und Bedeutung der Wächtersbacher Messe geblieben. Alljährlich findet die Veranstaltung enormen Zuspruch. Tausende Menschen - Vereine, Landfrauengruppen und Schulklassen genauso wie Bauherren, Senioren und Einwohner aus der umliegenden Region - informieren sich neun Tage lang immer wieder gerne auf der Messe in Wächtersbach.

Für 5 Euro Erwachseneneintritt (Dauerkarte: 13,50 Euro) kann man alle Tagesveranstaltungen und Sonderausstellungen besuchen. Im Kinderland sind seit 1985 die Kleinen derweil gut aufgehoben und werden mit einem eigenen Programm beschäftigt. In diesem Jahr erleben sie "Conni, das Musical". Mehr dazu im Internet: www.messe-waechtersbach.de. +++


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