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Weil Liebe alles ist! - Gedanken von Christina LEINWEBER
11.05.14 - Fünf Buchstaben und zwei Silben ergeben ein Wort, das das Leben bestimmt. Sie kann uns zu Tode betrüben, aber wieder hinmelhoch jauchzend erhöhen. Aber dennoch: Liebe ist alles, so sagen es uns viele Zitate und Lieder. Und nehmen wir uns das auch immer so zu Herzen, wie wir es sollten? Spielt die Liebe die Rolle in unserem Leben, die sie haben sollte, wenn sie doch alles ist?
Gott ist die Liebe. Die reinste Form von Liebe. In meinem Studium begegnete ich jemandem, der gesagt hat: "Das reicht mir nicht. Gott muss auch Zeichen setzen - er muss auch so etwas können wie über das Wasser laufen. Liebe ist mir nicht genug." Und da habe ich tief eingeatmet und geantwortet. "Nein, Liebe ist stärker und größer als alles andere." Und mein unausgesprochener Gedanke war: Dieser Mensch hat vielleicht noch nie richtig geliebt.
Die bedingungslose Liebe, die Gott im Glauben des Christentums schenkt, ist nicht zu überbieten. Können Menschen wenigstens annähernd so lieben? Ich denke, die Mutterliebe kommt ganz nah an eine solch starke Liebe. Mütter lieben grenzenlos. Sie bauen als erstes zu ihrem Kind eine Beziehung auf - sie wird ein Leben lang halten. Ihr Leben schenken sie von der Geburt an und opfern sich für die Pflege des Kindes auf. Aber jede Mutter muss irgendwann ihre enge Beziehung zum Kind lockern. Auch das ist Liebe: jemanden frei zu lassen.
Und wenn wir die Liebe gefunden haben, ist alles anders. Das Leben scheint wie einmal ausgetauscht. Es wird alles bunter, schöner, leichter, intensiver und sinnvoller. Zu jemanden zu gehören, lässt uns stark werden.
Und es ruft zumeist auch die besten Seiten in uns hervor. Wir streben nach mehr und würden alles für diese Liebe geben. Wenn sie nicht bei uns ist, fühlen wir uns nicht komplett und Minuten der Trennung werden zu Stunden.
Und sogar das tägliche Tun geht mit Liebe einfacher. Wenn wir lieben, was wir tun, geht es leichter von der Hand. Es hat einen befriedigenden Effekt. Mutterliebe, Liebe zum Beruf, Nächstenliebe, Liebe zur Natur - die Liste ist endlos. Also denke ich doch - wir sollten die Liebe ernst nehmen. Sie durchzieht unser ganzes Leben und vielleicht ist es sogar sie, warum wir hier auf Erden sind. Die Liebe zu suchen und sie zu finden - in all ihren Facetten, Tönen und Farben (CHRISTINA LEINWEBER) +++.
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ZUR PERSON: Christina Leinweber, 1988 geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - hat inzwischen ihr 1. Staatsexamen in der Tasche und ist seit Anfang November im Schuldienst des Landes Hessen. Ihre Tätigkeit als Kolumnistin bei osthessen-news.de möchte sie auch in Zukunft fortsetzen. Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (seit 71 Wochen) in der Serie "NACHGEDACHT" Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht. +++