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WER darf hin? Eine Redakteurin im floralen Fieber
21.05.14 - Es ist doch immer wieder dasselbe: wenn es in der Redaktionssitzung heißt, "heute ist ein Pressetermin auf Schloss Fasanerie", dann sind es vor allem die Mädels unter uns, die sich darum zanken, wer hin darf. Nachdem ich in diesem Jahr das erste Mal meinen Balkon selbst bepflanzte und mich mit sowas wie Gärtnern überhaupt beschäftigte, brenne ich natürlich seit Wochen darauf, übers Gartenfest zu flanieren. Ich bin also ganz im floralen Fieber und "tada": dieses Mal habe ich gewonnen und bin, mit Sonnenbrille ausgestattet, in der strahlenden Maisonne des heutigen Mittwochs Richtung Eichenzell gefahren. Hier empfingen mich verschiedenste Blumenzüchtungen, erlesene Weine und vor allem mediterranes Flair von der Brétagne bis zur Provence. Beim Presserundgang zeigten Pressesprecherin Anja Daume, Organisatorin Anja Heil und Museumsdirektor Dr. Markus Miller, was uns ab morgen auf dem Fürstlichen Gartenfest blüht.
Sonderthema des Festes ist in diesem Jahr "Gartenland Frankreich", was sich nicht nur in den Schaugärten und den floralen Highlights, sondern auch im Rahmenprogramm aus Musik, Vorträgen, Kleinkunst und in den exquisiten Speisen widerspiegelt. 173 Aussteller, darunter auch zahlreiche französische Gartenexperten, die zum ersten Mal in Deutschland ausstellen, sind dabei. Zuerst wurden wir - die Pressevertreter waren ausschließlich weiblicher Natur - zu Cornelia Augustin geführt, die uns ihre Duft-Parfümpflanzen zeigte. Von Lavendel über Moschus bis zu Rosmarin und Jasmin war alles dabei. Die meisten Pflanzen stammen aus der Parfümhochburg Grasse in Frankreich, unter anderem bekannt geworden durch Patrick Süßkinds Romas "das Parfüm".
Benebelt von den hervorragenden Düften spazierten wir durch den Obstgarten zu der ehemaligen Küche des Schlosses, in dem der Fuldaer Luxusgüter-Laden Lieblings ausstellt. Geschäftsführer Oliver Hergeth entführte uns dabei in eine Welt aus Rosenparfüms, Olivencreme, Dekoartikel und Schmuck aus Nizza. Im Rosenpark Dräger gab es danach französische Gourmetrosen zu bewundern, wobei jede ein unterschiedliches Farbspiel aufwies.
Nachdem mein Blick ein wenig von dem stechenden Blau des Schaugartens abgelenkt wurde, bewegten wir uns auf das Highlight des Festes zu, das in diesem Jahr nicht nur aus den herrlichen Blumen und Pflanzen besteht, sondern auch einem besonderen Charakter: Maurice de Mandelaere gab uns ein kleines Küsschen aus der Gascogne. Jeder erhielt ein kleines Weinglas mit einem "Apéritif Bisou" (Bisou ist französisch für "Küsschen"), ein in Eichenfässern gereifter Armagnac im Zusammenspiel mit reinem Traubensaft. Auf die Frage, wozu man dies denn trinke, antwortete der Franzose: "Am besten zu gutem französischen Käse... oder auch zum Dessert... oder zur Hauptmahlzeit. Am besten testet man ihn gleich mal beim Kochen."
Nach diesem unfassbar charmanten und wohlschmeckendem Programmhöhepunkt war der Presserundgang beendet. Und ich schwebte zurück in die Redaktion, voller Vorfreude auf das Fürstliche Gartenfest, dass ich ab morgen bis Sonntag besuchen kann (Anne Baumann). +++