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Die erste Seite der handschriftlichen Partitur von Johann Michael Bach (1745-1820, dem „Tanner Bach“) der Kantate "Wie lieblich sind auf den Bergen..." aus der Forschungsbibliothek Gotha (Mus 4° 54a/5) -

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Festkonzert zum 125-jährigen Bestehen der Tanner Stadtkirche am Pfingstsonntag

30.05.14 - Festkonzert zum 125-jährigen Bestehen der Tanner Stadtkirche

TANN. 2014 wird die Tanner Stadtkirche 125 Jahre alt. 1889 eingeweiht prägt das Gotteshaus bis heute das Tanner Stadtbild. Dieses Jubiläum ist Anlass für den Tanner Musiksommer, in die Musikgeschichte der Rhönstadt und der Region zu blicken. Aus diesem lokalen und regionalen Fundus schöpfen der Tanner Kirchenchor (Ltg. Thomas Nüdling) und das Rathgeberensemble Fulda (Ltg. Ulrich Moormann) bei ihrem gemeinsamen Konzert „Musik aus Tann" am Pfingstsonntag, 8. Juni 2014, um 20 Uhr in der Stadtkirche zur Eröffnung der Tanner Musiksommers 2014.An der Georgenkirche – dem Vorgängerbau der heutigen Stadtkirche – war ein Sprössling des weit verzweigten Bach-Geschlechts über zwanzig Jahre hinweg als Kantor tätig war: Johann Michael Bach. 1745 in Struth bei Schmalkalden geboren, kam er 1768 bis 1778 und dann noch einmal 1785 bis 1796 in die Rhönstadt und prägte hier die geistliche Musik. Von seinen elf noch erhaltenen Kantaten steht „Wie lieblich sind auf den Bergen" auf dem Programm des Abends. Die Kantate für Chor, Soli und Orchester nimmt (mit Blick auf Johannes den Täufer) das Kommen Jesu sowie die Notwendigkeit seiner Botschaft in den Blick.

Hinzu tritt das erste Klavierkonzert in C-Dur, das Johann Michael um 1768 bei Johann Julius Hummel, einem der wichtigsten Musikverleger in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, veröffentlicht hat. Damit reiht er sich in eine Reihe mit großen Komponisten seiner Zeit. Seine sechs Klavierkonzerte bilden als frühklassische Werke ein Bindeglied zwischen der barocken, motivisch geprägten Musizierweise und des aufkommenden themendualistischen Prinzips der Klassik. Die langsamen Sätze atmen nicht nur eine wunderbare Ruhe, sondern sind von klangschöner Melodik geprägt.Der letzte Tanner Dekan Johannes Bornschürer (1625-1677) gab ein Jahr vor seinem Tod das „Thannische Gesangbuch" heraus, das fünf seiner selbstgedichteten Lieder enthielt. Als geistlicher Dichter stand er in der Nachfolge Johann Heermanns (1585-1647), zugleich aber auch unter der Einwirkung Paul Gerhardts (1607-1676), wenn er mit einfachen, aber innigen Worten schreibt. Seine Lieder stehen damit „auf der Schwelle zwischen objektivem Glaubenslied im Geiste der Reformation und dem persönlichen Andachtslied, das auf den Charakter und Stil der pietistischen Kirchenlieddichtung vorausweist" (Werner Merten), die weite Verbreitung fanden und noch heute in Gesangbüchern zu finden sind. Kirchenchor und Orchester musizieren aus diesem Fundus.

Dieser historischen Musik aus Tann steht ein großes Chorwerk aus der Gegenwart gegenüber: Thomas Nüdling dirigiert seine eigene „Thomasmesse" in der Fassung für Chor, Solisten und Orchester. Der Titel verweist auf die Vollendung des Werkes am Gedenktag des Apostels Thomas(3. Juli 2011).

Die in lateinischer Sprache verfasste Messe besteht aus Kyrie, Gloria, Sanctus und AgnusDei. Innerhalb ihrer strukturstarken Anlage stehen melodische Schönheit, harmonische Vollmundigkeit und rhythmische Energie im Vordergrund. Das Instrumentarium unterstützt dieses volle und lebendige Klangbild.Als einziger Musiker, der nicht aus Tann stammt oder hier tätig war, nimmt Andreas Hager (1818-1892) eine etwas populäre Stelle im Konzert ein. Der Musiker, Komponist und Militärkapellmeister der Königlich Bayerischen Armee widmete dem Königlich Bayerischen Generalfeldmarschall Ludwig von der Tann (1815-1881) im Jahre 1871 seinen „Von-der-Tann-Marsch". Diesen Marsch, der auf Motiven fränkischer Volkstänze basiert, spielt das Rathgeberensemble in einer Fassung für klassisches Orchester.Sich der Bewahrung des musikalischen Erbes Tanns anzunehmen, benötigt nicht nur Idealismus, Lokalpatriotismus und großes ehrenamtliches Engagement, sondern auch solide Finanzen, die notwendige Arbeiten und Auslagen decken. Das musikgeschichtliche und musikwissenschaftliche Bestreben, Musik aus Tann in einem Konzert und darüber hinaus zugänglich zu machen, wurde daher von öffentlicher Hand, von Stiftungen und Privatpersonen großzügig gefördert, denen die Ausführenden und Organisatoren zu großem Dank verpflichtet sind:
Evangelische Kirche Deutschland (EKD)
Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck (EKKW)
Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Landkreis Fulda
Stadt Tann (Rhön)
Sparkasse Fulda
VR-Bank NordRhön eG
RhönENERGIE Fulda
Landgraf-Moritz-Stiftung, Kassel
Berthold Leibinger Stiftung, Ditzingen
Kirchenmusikstiftung Ziegler, Paderborn
Das Eröffnungskonzert selbst wird zudem durch die Sparkasse Fulda und den Kultursommer Main-Kinzig-Fulda gefördert.

Pfingstsonntag, 8. Juni 2014, 20 Uhr • Stadtkirche Tann Musik aus Tann.+++

Stich "Tann um 1800" - zur Zeit Johann Michael Bachs

Restauratorin Stephanie Schmitt am etwa 400 Jahre alten Epitaph in der Tanner Niklaskirche vor ...


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