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Hoyer-Frank (Mitte) mit Hauptamtsleiter Jürgen Möller und Henrike Meyer-Helfrich - Foto: Erich Gutberlet

GROßENLÜDER Neustart für Kindergärtnerin

Integrationsfachdienst fand eine Lösung

07.06.14 - 25 Jahre lang war Susanne Hoyer-Frank in Großenlüderer Kindergärten tätig, dann zwang ein Rückenleiden sie ihren Beruf aufzugeben. Für die alleinerziehende Mutter war dies eine Katastrophe und ihr drohte der soziale Abstieg. Doch dank eines gut abgestimmten Zusammenspiels des Intergrationsfachdienstes der Diakonie Fulda und der Gemeinde Großenlüder konnte für Hoyer-Frank am Ende eine Lösung gefunden werden. Wenn jemand als Folge einer Erkrankung den bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kann, wirft das die ganze Lebensplanung über den Haufen. So erlebte es Susanne Hoyer-Frank. Mit Begeisterung hatte sie in der Gemeinde als Kinderpflegerin und später als Erzieherin gearbeitet.

„Ich habe diese Tätigkeit geliebt, doch irgendwann machte mein Rücken nicht mehr mit. Da ging nichts mehr“, erzählt Hoyer-Frank. Sie ist nicht die einzige deutsche Kindergärtnerin mit solchen Beschwerden. Zu häufiges Bücken und Heben sowie das Sitzen auf zu niedrigen Stühlen sind dafür mitverantwortlich. Für Susanne Hoyer-Frank brach eine Welt zusammen, denn eine alternative Qualifikation konnte sie nicht vorweisen. Eine Zeitlang sah es so aus, als bliebe nur die Welt von Hartz IV. Doch die Großenlüderin hatte Glück im Unglück. Nach vielen Rückschlägen und frustierenden Bescheiden stieß sie auf der Suche nach Hilfe auf den Integrationsfachdienst (IFD) des Diakonischen Werkes Fulda. IFD-Beraterin Henrike Meyer-Helfrich nahm sich der Sache an.

Wenn jemand seinen Beruf nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt ausüben kann, wird der Betroffene je nach Alter zum Frührentner oder Hartz-IV-Empfänger. Der Integrationsfachdienst versucht dies zu verhindern und eine berufliche Wiedereingliederung zu erreichen. Im Fall Hoyer-Frank schlug der IFD eine von der Rentenversicherung finanzierte Umschulungsmaßnahme zur Verwaltungsfachangestellten vor. „Das aber hatte nur Sinn, wenn es gelingen würde, bei der Gemeinde Großenlüder einen entsprechenden Umschulungsplatz einzurichten. Und genau dies gelang, denn Bürgermeister Werner Dietrich zog von Anfang an mit.

„Wir haben Frau Hoyer-Frank als Kindergärtnerin stets sehr geschätzt", betont der Bürgermeister. "Und wir wussten, dass sie als Mutter nur in einem ganz bestimmten Zeitfenster tätig werden kann. Deshalb wollten wir für sie eine örtliche Lösung finden, die den besonderen Umständen gerecht werden sollte. Für uns war klar, dass wir unsere Mitarbeiterin in ihrer schwierigen Lage nicht hängen lassen, sondern unterstützen würden." So wurden Nägel mit Köpfen gemacht und Susanne Hoyer-Frank begann eine dreijährige Umschulung in Teilzeit. Diese ist als duale Ausbildung ausgelegt und besteht je zur Hälfte aus dem Besuch eines Verwaltungsseminars und praktischer Arbeit in wechselnden Abteilungen des Großenlüderer Rathauses. 

„Die Umschulung macht mir Freude und hat mir neues Selbstbewusstsein gegeben“, erzählt Frau Hoyer-Frank. „Nach der Schock-Diagnose, nie mehr als Kindergärtnerin arbeiten zu können, war ich stimmungsmäßig am Boden. Das hat auch meine Tochter sehr belastet. Ohne den IFD hätte ich das so nicht hinbekommen. Ebenso bin ich natürlich unserem Bürgermeister sehr dankbar.“ „Hier ist uns gemeinsam wirklich etwas Gutes gelungen“, zieht Henrike Meyer-Helfrich Bilanz. „Das Ganze entwickelte sich dann sogar noch besser, als wir es erwarten konnten. Denn Bürgermeister Dietrich hat signalisiert, dass er Frau Hoyer-Frank nach erfolgreicher Umschulung dauerhaft in den Dienst der Gemeinde übernehmen will. Das ist auch mit Blick auf die familiäre Situation von Frau Frank natürlich die optimale Lösung.“ 

So gibt es nur Gewinner: Die Betroffene hat eine neue berufliche Alternative und kann wieder für sich alleine sorgen. Die Gemeinde zeigt gegenüber einer verdienten Mitarbeiterin Solidarität und bekommt im Gegenzug eine neue Kraft für die Verwaltung. Susanne Hoyer-Frank ist ein Beispiel von Vielen. Allein im Jahr 2013 hat der IFD 525 schwerbehinderte Mitarbeiter aus den Landkreisen Fulda und Vogelsberg betreut und zusätzlich 72 Betriebe beraten. +++


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