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Edith Vollmer, Standesbeamtin der Gemeinde Schenklengsfeld, vertrat in ihrer Eigenschaft als Sprecherin des Seniorenbeirats Bürgermeister Stefan Genßler. Mit einem Blumenstrauß bedankte sie sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Dr. Andrea Fink-Jacob -

BAD HERSFELD Zahlreiche Projekte

MORO-Prozess - den Wandel im Landkreis gestalten

07.06.14 - „Regionalstrategie zur Sicherung und Weiterentwicklung der Daseinsvorsorge im Landkreis Hersfeld-Rotenburg" - so lautet die Antwort des Landkreises auf die infrastrukturellen Herausforderungen des Demografischen Wandels in unserem Kreis und in der gesamten Region. Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt präsentierte jetzt zwei Ergebnisse des MORO-Prozesses, also des Aktionsprogramms „Modellvorhaben der Raumordnung" des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), an dem der Landkreis Hersfeld-Rotenburg zu den 21 Auserwählten gehört aus 156 Bewerbern. Mehr als 200 Mitwirkende aus dem gesamten Landkreis, unterstützt durch externe Expertinnen und Experten haben in den vergangenen zwei Jahren die Kernthemen „Ärztliche Versorgung", „Senioren", „Bildung", „Innenentwicklung" sowie „Technische Infrastruktur" herausgearbeitet."

Es geht darum, unseren Landkreis erfolgreich für die Zukunft aufzustellen. Das ist eine große Aufgabe, aber sie muss jetzt angegangen werden, wenn wir den Anschluss nicht verlieren wollen", betonte der Landrat. Zur Realisierung erster Teilergebnisse der Regionalstrategie erhält der Landkreis 140.000 Euro vom Bund und dem Land Hessen. Projektleiterin und Zukunftsbeauftragte Anja Czenar berichtet, dass es zu einem regen Erfahrungsaustausch mit den anderen 20 Regionen gekommen ist.

„Ein besonderes Merkmal unserer Region ist, dass wir als Personen beauftragt wurden. Das gab es nicht überall". Ein Baustein der „Regionalen Daseinsvorsorge" für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg wurde in der Arbeitsgruppe „Senioren" erarbeitet. Es ist die Idee der Etablierung einer „Kommunalen Senioren Betreuung (KSB)". Dr. Andrea Fink-Jacob, langjährige Frauenbeauftragte, wird als kommunale Seniorenbeauftragte die Stärkung und den Ausbau der Versorgung der älteren Bevölkerung im Landkreis Hersfeld-Rotenburg als gemeinsame Kernaufgabe der regionalen Daseinsvorsorge von Städten, Gemeinden und des Landkreises in den Fokus rücken.

Dem Wunsch vieler Senioren nach einem möglichst langen, selbstbestimmten Leben in der angestammten Umgebung und der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus soll mit der Umsetzung des Projektes „Kommunale Seniorenbetreuung (KSB) und „VERAH" Rechnung getragen werden. Durch das präventive Angebot der Einführung von Kommunalen Seniorenbetreuungen (KSB) soll eine stationäre Unterbringung von Seniorinnen und Senioren zeitlich verzögert oder ganz vermieden werden.

Die pflegenden Angehörigen sollen besser betreut werden. Ein wichtiger Punkt ist die verbesserte medizinische Versorgung in den ländlichen, schwächer besiedelten Regionen. Dieses Projekt der Kommunalen Seniorenbetreuung soll modellhaft zunächst in den beiden Gemeinden Hauneck mit 7 Ortsteilen und Schenklengsfeld mit 13 Ortsteilen umgesetzt werden in enger Zusammenarbeit zwischen Dr. Andrea Fink-Jacob, den Bürgermeistern Harald Preßmann und Stefan Gensler.

Eng verzahnt mit diesem neuen Betreuungsbereich für Senioren in ihrer heimischen Umgebung ist der zweite Teil des Vorhabens, der speziell für die Sicherung und Verbesserung der ärztlichen Versorgung umgesetzt wird. Mit der Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis = „VERAH" sollen die Hausarztpraxen auf dem Lande als medizinische Versorgungs-Zentralen aufgewertet werden. Zugleich sollen die Hausärzte durch Versorgungsassistentinnen entlastet werden. Dr. Frank Klein, Hausarzt aus Schenklengsfeld, berichtete von seinen positiven Erfahrungen mit der Versorgungsassistentin in seiner Praxis, die ebenfalls anwesend war.

Judith Rüger hat als med. Fachangestellte diese Zusatzqualifizierung nach 160 Stunden Theorie und 40 Stunden Praktika mit einer mündlichen Prüfung und einer Hausarbeit abgeschlossen. Sie entlastet den Arzt vor allem bei Hausbesuchen und verschiedenen Beratungen rund um Hilfsmittel, Allgemein- und Ernährungszustand und vielem mehr, ähnlich den früheren Gemeindeschwestern. Dieses System soll gestärkt werden. „Wir fördern daher alle Hausärzte, die sich am „VERAH"-System beteiligten, sagte Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt. 500 Euro werden für jede Qualifizierung zu einer Versorgungsassistentin ausgeschüttet.

Der Landkreis steht in der hausärztlichen Versorgung im Landkreis vor großen Aufgaben. Laut „Regionalem Gesundheitsreport 2014" des Hessischen Sozialministeriums verteilen sich derzeit insgesamt 90 Hausärzte an 65 Standorten im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, wovon im Jahr 2015 altersbedingt voraussichtlich 22 eine Nachfolge suchen werden, in 2017 sind es bereits 31 Hausärzte und in 2020 sind es voraussichtlich 41 Hausärzte, wenn diese ihre Praxis mit 65 Jahren abgeben. „Offiziell haben wir im Landkreis Vollversorgung mit Hausärzten, aber bei den Zahlen wird gemogelt", berichtet Dr. Frank Klein. Die Bezugszahlen von 1.440 Einwohner pro Arzt wurden auf 1.670 Einwohner pro Arzt hoch gerechnet.

„Der MORO-Prozess hat dem Landkreis Hersfeld.-Rotenburg eine Fülle von neuen Ideen und Projekten, Modellvorhaben und Konzepten gebracht, aus denen nach und nach immer wieder Einzelprojekte realisiert werden können. Wir gestalten den Wandel – und das ist allemal besser, als von der Entwicklung überrollt zu werden", sagte Dr. Karl-Ernst Schmidt abschließend". (Gudrun Schmidl) +++

Dr. Frank Klein Fotos: Gudrun Schmidl

Judith Rüger verkörpert „VEHRA. Ein zukunftsweisendes Berufsbild, das sich im Rahmen des ...

Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt, Judith Rüger, Anja Csenar, Dr. Andrea Fink-Jacob und Dr. Frank ...


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